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德语故事:Der Kleine Monkino

时间:2009-09-14来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: 故事 德语 und die er sich zu
Der Zauberwald
 
Betritt man diesen kleinen Wald, mit seinen großen alten Bäumen, fallen einem die Sonnenstrahlen durch die Baumkronen wie ein Kunstwerk auf den Kopf. Das leise Rauschen des Windes beruhigt jeden Besucher und wenn man dann ganz leise und wachsam die Natur in diesem Wald betrachtet, so lassen sich die Einwohner finden. Und jeder der sie einmal gefunden hat, bleibt für eine kleine Weile ganz ruhig und freudig stehen, um dem Schauspiel der kleinen Waldwesen beizuwohnen.
Viele winzige Geschöpfe sieht man dort. Wesen, die man sonst nirgends finden kann. Dort leben die Nortis, die keine Beine haben. Sie verwandeln sich in eine rollende Walnuss, wenn sie von einem Ort zum anderen möchten. Und die Transgotten, die wie man gehört hat, noch keiner in ihrer wirklichen Gestalt gesehen hat. Denn sie wechseln ihr Sein je nach Lust. Mal sind sie eine Pflanze, mal nehmen sie die Gestalt eines Waldbewohners an oder wenn ihnen einmal langweilig ist, spielen sie ein wenig Wind oder auch Regen. Sie sind dennoch sehr leicht zu erkennen. Egal in welcher Form sie sich zeigen, sie sind immer die Lustigsten von allen. Ein weiteres sehr interessantes Geschöpf dieses Waldes, ist der Endelus. Ein wenig sieht er aus wie ein Vogel, denn er trägt ein Gefieder und hat Flügel mit denen er gerne halsbrecherische Manöver fliegt. Aber seine Füße sind pelzige kurze Pfoten. Und auch sein Kopf erinnert mehr an das Antlitz eines sehr fröhlichen und vorwitzigen Bibers. Am liebsten fliegen sie allein, doch wenn sie sich in der Luft begegnen drehen sie steht's eine Pirouette zusammen. Nur die Landung ist, bei diesen kurzen Füßchen, immer wieder ein holpriges Unterfangen. Man könnte annehmen, es wäre jedes Mal eine recht schmerzhafte Bruchlandung. Aber nein, sie haben sich daraus einen Spaß gemacht und zielen bei jeder Landung auf die großen weichen und silbern schimmernden Nobiechen. Sie sind aus der Luft mit ihrem glänzenden Fell steht's gut zu erkennen. Wie ein Luftkissen dämpft ihr Körper den harten Aufprall ab. So sehen es zumindest die Endelus. Die Nobiechen halten von dieser Idee überhaupt nichts. Sie sehen es jedes Mal als einen üblen Angriff auf ihre schönen Körper an. Nur würden sie niemals einen Streit wegen dieser, wie sie meinen, -Kleinigkeit- herauf beschwören. Wer würde ihnen diese absolut gerechtfertige Aufmerksamkeit sonst schenken? Wer würde dann noch ihre schöne Farbe bewundern und wer würde dann noch aus der Luft jedem zurufen "Schaut dort drüben ist ein Nobiechen...?" Und gerade fliegt einer über eine kleine Gestalt hinweg und ruft zu ihm hinunter "Nobiechen, dort, ich habe ihn gesehen." Das kleine Wesen hebt den Kopf, betrachtet leicht bewundernd den fliegenden Künstler und wendet sich dann wieder seinen Schnitzereien zu. Die Landung möchte er lieber nicht mit ansehen. Diese silbernen Dinger tun ihm leid. Er findet das nicht gut und manchmal war er versucht diesen dreisten Flugmeistern hinterher zu schreien, wie gemein dies sei und was sie damit den Anderen nur antun würden. Doch bisher hatte er es noch nicht getan. Er legt seinen Blick wieder auf sein Werkstück. Und nun stellt er das Figürchen vor sich auf den Tisch und lächelt.
 
 
Ein Focklas auf Besuch
 
Leise ging die Sonne hinter dem Horizont unter. Nun wurde es Monkino zu dunkel und er ging in sein kleines Steinhaus, machte sich sein Feuer an und sann über den Tag nach, der ihm ein weiteres Figürchen beschert hatte. Liebevoll stellte er es zu den anderen und legte sich in sein Bett. Kurz bevor er in den Schlaf überglitt, überkam ihn wieder einmal das so traurige Gefühl ganz allein zu sein. Und da kam ihm der Gedanke, es wäre doch so schön jemanden zu haben, der wieder einmal mit ihm sprach. Und mit genau diesem glitt er in einen wunderschönen Traum von einer Familie und Freunden, von lustigen Abenden mit lustigen Wegbegleiter.
Am Morgen erwachte Monkino mit einem so tollen Gefühl, dass er sich ohne die sonstigen Schwierigkeiten aus seinem winzigen Bettchen pellte. In aller Eile wusch er sich sein dunkelbraunes Gesicht. Mit jedem Tag, wenn er in die spiegelnde Wasseroberfläche seines Brunnens sah, erkannte er in dem was ihm da entgegen blickte, mehr seinen Vater. Schwarze große Knopfaugen, eine dunkelbraune etwas faltige Haut und eine knubbelige kleine Stupsnase. Wir würden eher sagen, dass er aussah wie einer dieser liebenswerten Teddybären, nur ohne Fell. Doch Monkino sah immer das so sehr vermisste Gesicht seines Vaters.
Sogleich und ohne etwas gegessen zu haben, machte er sich auf den Weg neue schöne Holzstücke zu finden, die er bearbeiten könnte. Doch heute hatte er kein Glück. Erst hatte einer dieser albernen Transgotten, diesmal als Brombeerstrauch, große dunkle Beeren auf ihn geschossen. Diese hinterließen auf seiner weißen Latzhose hässliche Flecken. Es waren eigentlich keine Flecken der Früchte. Er hatte eher den Eindruck, dass weiße Flecken auf einer blauen Hose wären. Und das Zeug klebte so und es tat auch ein wenig weh, wenn ihn wieder so ein Geschoss traf. Durch den süßen Geruch angelockt, kamen die Insekten. Summten ihm aufdringlich um den Kopf und er fühlte sich jetzt so elend, dass er den Heimweg antrat.
Dort angekommen saß auf seiner kleinen Bank ein fremdes Wesen und lächelte ihn an.
"Hallo, ich bin Focklas. Ist das dein schönes Häuschen?"
Das war für Monkino entschieden zu viel. Erst die Attacken von diesem blöden Busch und jetzt belagerte dieses dreiste fremde Geschöpf seine Bank. Die Bank, die er mit seinem Vater gebaut hatte. Da darf sich niemand so einfach hinsetzen. Das ist einfach nicht in Ordnung.
"Das ist meine Bank." Sagte Monkino in scharfem Tonfall.
Der Besucher lächelte ihn mit seinen grünen Augen an.
"Oh, das habe ich mir schon gedacht. Ich bin von meiner Reise sehr müde und erschöpft und hatte mir deine schöne Bank ausgesucht, um mich ein wenig zu erholen."
Dieser Besucher war ebenfalls ein kleines Geschöpf, so wie Monkino auch eines war. Allerdings hatte er die genauen Gegensätze in seinen Farben. Er hatte eine sehr helle, fast weiße Haut. Auch sein Haar war fast weiß. Gekleidet war er mit einem roten Umhang. Er sah eigentlich sehr nett aus, dachte sich Monkino.
Was soll's, ich kann ihn sich ja mal kurz ausruhen lassen und dann habe ich meine Bank wieder für mich.
"Ich bin Monkino und ja, dass ist mein Haus. Ich habe es mit meinem Vater gebaut."
"Ein sehr schönes Haus habt ihr da gebaut. Die anderen Häuser, die ich bisher gesehen habe, waren immer so groß, aber dieses hier ist genau richtig." Wieder lächelte Focklas.
Allmählich begann Monkino diesen seltsamen Kerl zu mögen. Er lächelte zurück und setzte sich neben ihn.
"Wo ist dein Vater?" fragte Focklas
Monkino wurde etwas traurig und fing zögerlich an, zu erzählen.
"Meine Eltern gehörten zu den Wesen, die sich nie ansiedeln wollten und so zogen wir, als ich noch ganz klein war, durch die Wälder der Gegend. Aber als dann meine Mutter starb, sprach mein Vater einen ganzen Mond lang kein Wort mehr. Er beschloss, dass es jetzt an der Zeit sei, sich ein Haus zu bauen und dort zu bleiben. Also bauten wir dieses Haus und blieben."
Monkino blickte auf seine kleinen braunen Hände und sah sie wieder in den Lehmklumpen kneten und diese, dann und wann, nach seinem Vater zu werfen.
Focklas sah sich seine an und meinte, "ich habe noch nie ein Haus gebaut, wie großartig. Und was geschah dann? Wo ist dein Vater jetzt?"
"Eines Tages als er vom Sammeln zurückkam, sagte er, es wäre jetzt an der Zeit, dass ich allein leben müsse. Er würde jetzt gehen."
Focklas sah ihn entsetzt an.
"Ja aber, das ist ja schrecklich. Hast du ihn denn nicht gebeten, hier zu bleiben?"
"Natürlich habe ich das getan. Aber er hat gesagt, dass er nicht bleiben könne. Doch er versprach mir ganz fest, zurück zu kommen." Monkino setzte sich gerade auf, sah Focklas an und fragte, "weißt du was er noch gesagt hat? Er meinte, er gehe nur in dieser Form, doch nicht in Wirklichkeit. Kannst du mir sagen, was er damit gemeint hat?"
Es verstrich einige Zeit bis Focklas antwortete. "Weißt du, wenn ich einmal etwas nicht verstanden habe, stelle ich mir die gleiche Frage immer wieder und irgendwann kam auch jemand und gab mir die Antwort."
Er kratzte sich am Kopf und sprach weiter "nur vermute ich, bin ich wohl nicht derjenige, der die Antwort auf deine Frage bringen kann."
Er blickte auf und sah Monkino an und in diesem Augenblick setzte sich ein großer rot-gelber Schmetterling auf Focklas Kopf. Er passte so perfekt zu seinem Umhang, dass es aussah, als ob er eine Schleife im Haar tragen würde. Monkino prustete laut los und der hübsche Falter erhob sich in seinen Flug, kreiste Focklas noch einmal um den Kopf und flog davon.
Traurig sah Monkino ihm hinterher.
"Jetzt habe ich ihn verscheucht. Das wollte ich nicht."
"Wie kommst du denn darauf?" Focklas lachte nun ebenfalls.
"Ich vermute, du kennst die Freude eines Schmetterlings nicht, oder?"
Monkino sah ihn verwundert an.
"Dieser wollte nur einmal kurz vorbei kommen, um dich zum Lachen zu bringen und nun wird er sich das nächste willige Geschöpf aussuchen, das bereit ist für ein Lächeln oder sogar um herzhaft zu lachen. Das allein ist ihre Freude - Freude zu verbreiten!"
"Das ist ja toll." Meinte Monkino und beide Freunde saßen noch einige Augenblicke schweigend beieinander und jeder hing seinen Gedanken nach.
Als dann Frocklas sprach, "Monkino, hast du uns vielleicht etwas zum Essen im Haus? Ich habe schrecklichen Hunger."
Tatsächlich, auch sein Magen begann zu knurren, nur er hatte es völlig vergessen.
"Nein, ich habe ganz vergessen, auf meiner Suche nach Holz ebenfalls nach Beeren zu sehen."
"Aber wie kann das sein, deine ganze Hose ist voll mit Beerensaft? Wie kannst du es dann vergessen haben? Du hast dich scheinbar darin gewälzt." Fragte Focklas ungläubig.
Und da erzählte Monkino von seinem ärgerlichen Morgen.
"Na, dass war doch nett von diesen Transgotten. Die haben dir angesehen, dass du noch nicht gefrühstückt hast und wollten dir nur was zukommen lassen."
Von dieser Seite hatte Monkino die Sache noch nie betrachtet und er fragte sich, was ihn denn so ärgerlich gemacht hatte. Und da musste er sich eingestehen, dass nicht die Transgotten ihn verärgert hatten. Er war wütend gewesen, weil er kein schönes Holzstückchen gefunden hatte und somit war das Geschenk dieses Wesens für ihn ein Angriff.
Sodann machten sich beide Geschöpfe auf, um die Zutaten für ein leckeres Essen zu finden.
 
 
 
Ein Freund
 
Sie verbrachten einen sehr fröhlichen Tag im Wald. Immer wieder fanden sie Sträucher an deren Früchte sie sich satt essen konnten, spielten lustige Spiele oder erzählten sich von ihren Erlebnissen.
Es stellte sich heraus, dass Focklas ebenfalls ein solcher Wanderer war wie Monkino's Eltern. Er hatte noch nicht so sehr viel gesehen, denn er war ja auch noch sehr jung. Und so berichtete er von seinen Plänen, die Welt zu sehen. Monkino war so begeistert, dass er seinen Begleiter nur hin und wieder unterbrach, um sich nach der Größe eines Berges zu erkundigen, oder wie tief ein See wohl sein könne, wenn er solche Ausmaße haben sollte, wie Focklas es ihm beschrieb.
Und als erneut der Abend einkehrte, saßen die beiden kleinen Waldbewohner wieder auf der kleinen Bank und futterten die Reste ihres Beerenfundes.
"Wenn du möchtest, kannst du heute Nacht in meinem Häuschen schlafen. Da ist es viel angenehmer als hier draußen auf dem Waldboden," fragte Monkino als die Sonne am untergehen war.
Focklas sah neugierig aus und nahm die Einladung dankend an.
So begab es sich, dass der erste Freund Monkinos das kleine Steinhaus betrat.
"Oh, ist das hübsch. Du hast ja sogar ein richtiges Bettchen," brach Focklas in heller Begeisterung aus. "Wer hat denn die vielen Schnitzfiguren gemacht. Die sind ja einfach" er holte tief Luft und lies einen langen Pfiff ertönen.
Monkino war etwas verlegen geworden. Noch nie hatte er jemandem seine Figürchen gezeigt.
"Aber wieso sind es immer die gleichen Figürchen?" Fragte Focklas. "Bist du das?" Und es zeigte sich eine kleine zweifelnde Falte zwischen seinen Augenbrauen.
"Ach nein, natürlich, das muss dein Vater sein, nicht war?"
Monkino traute sich zuerst nicht. Er wusste, dass es sich kindisch anhören musste, wenn er die Wahrheit sagen würde und so stammelte er "Ähäm, nun ja, ich dachte mir, ich weiß nicht so genau wie ich das erklären soll. Ich, nun, um ehrlich zu sein, ich habe immer wieder meinen Vater geschnitzt, weil ich mich dann nicht so allein gefühlt habe. So hatte ich immer wieder den Eindruck, dass er noch hier wäre."
"Ziemlich verständlich. Hätte ich auch gemacht."
Da wurde es Monkino leicht ums Herz. Er wurde nicht ausgelacht.
Sie machten sich ein Feuer und Monkino nahm eine seiner Decken, um Focklas ein kleines Nachtlager auf dem Boden zu schaffen.
Dieser jedoch nahm seinen roten Umhang ab, legte ihn fein säuberlich zu einem Rechteck zusammen, setzte sich darauf und lehnte sich gegen die Wand.
"Was machst du da?" Fragte Monkino verwundert.
Focklas schien etwas gekränkt und antwortete "nun, ich dachte wir wollten jetzt schlafen?"
"In dieser Haltung willst du schlafen? Das muss doch fürchterlich unbequem sein."
"Meine Eltern haben mir beigebracht, dass ein richtiger Focklas so schlafen sollte. Denn nur so ist es seiner Herkunft angemessen."
Monkino überlegte kurz um das was sein Freund gesagt hatte zu verstehen, doch gelang es ihm nicht und so antwortete er "tut mir leid Focklas, das verstehe ich nicht. Das ergibt keinen Sinn. Wieso sollte man sich so schrecklich unbequem in den Schlaf quälen, wenn es auf einem weichen Lager viel einfacher geht? Tut dir denn da nicht alles weh am Morgen?"
Focklas sah jetzt ziemlich nachdenklich aus. Wieder kratzte er sich am Kopf und meinte "da könntest du tatsächlich recht haben. Sie haben mir immer erzählt, dass es nur so richtig und gut wäre. Aber ich habe es nie wirklich hinterfragt." Nun lächelte er wieder "lass mich heute Nacht einmal probieren, ob ich auf deinem Lager besser in den Schlaf finde."
Er legte sich auf die gemütliche Schlafstätte, zog seinen Umhang wieder auseinander und deckte sich mit ihm zu.
Nun schlüpfte auch Monkino in sein Bettchen und beide Freunde glitten unverzüglich, erschöpft von ihrem aufregenden Tag, in das Land der Träume.
 
 
 
Die Notis
 
Die Sonne stand schon hoch am Himmel, als die beiden Freunde erwachten. Monkino streckte und reckte sich genüsslich, doch von Focklas war nichts zu hören.
Er drehte sich zur Seite und lugte über die Bettkante. Da lag sein Freund mit einem beseelten Lächeln auf dem Gesicht und den Blick ins Leere gerichtet.
"Guten Morgen Focklas, und wie hast du geschlafen? War dein Nachtlager bequem für dich?"
Nun blickte Focklas, durch die Worte aus seinen Gefühlen gerissen, auf und antwortete, "du wirst es mir nicht glauben, aber ich habe noch nie in meinem Leben so wunderbar geschlafen, wie in dieser Nacht. Ich habe sogar geträumt. Davon, dass wir ganz großartige Abenteuer erleben."
Er kratzte sich wieder einmal en seinem Kopf und sprach, "ich habe seit meiner Aufnahme nie wieder geträumt. Ich habe es wirklich sehr vermisst."
Monkino empfand es immer sehr liebenswert, wenn Focklas sich am Kopf kratzte. Denn, wie es schien, machte er dies immer dann, wenn er sich über irgendetwas Gedanken machte. Aber was sollte denn eine -Aufnahme- sein? Sogleich stellte er diese Frage und war über die Antwort doch sehr überrascht. Denn von so etwas hatte er noch nie gehört.
"Es ist so, wenn ein Focklas den einundzwanzigsten Mond erlebt, wird er zur Aufnahme eingeladen. Wobei -einladen- nicht wirklich stimmt. Denn wenn wir nicht daran Teil nehmen, bekommen wir keinen Ältesten zur Seite gestellt und wir können niemals erfahren, was wir für die Wanderungen brauchen."
Focklas setzte sich auf und erzählte geistesabwesend weiter.
"Die Aufnahme selbst ist nichts Großes. Man muss lediglich am Abend zu dem Zelt gehen, in dem die ältesten der Focklas hausen. Sie fragen dann feierlich jeden, ob er dazu bereit ist zu lernen und ein Jeder beantwortet die Frage mit -ja-. Irgendwie erschien mir dies immer etwas seltsam. Denn was würde geschehen, wenn man -nein- sagen würde. Man wäre für alle Zeit dazu gezwungen, mit der Gruppe zu ziehen und wer will das schon?"
Nach einem erneuten sympathischen Kopfkratzer fuhr er fort. "Was allerdings sehr unangenehm war, ist die Reinigung vorher. Erst wird man mit Wasser abgewaschen und dann mit Sand abgerieben, bis die Haut ganz rot wird."
Monkino war entsetzt. Allein bei der Vorstellung, jemand würde diese weiße und empfindlich aussehende Haut mit Sand abreiben, wurde im etwas übel. Doch er lies seinen Freund ohne Unterbrechung fortfahren.
"Es tat höllisch weh. Sogar noch nach Wochen hatte ich dicke Krusten die mich schrecklich juckten.
Keiner meiner Lehrer konnte mir je eine befriedigende Antwort geben, worin diese Reinigung ihre Begründung hatte. Ein Lehrer, Focklas `Der Nasige` (der diesen Namen trug, wegen seiner übergroßen und roten Nase - vermutlich seiner Zeit zu viel gereinigt), erklärte, es wäre notwendig um die Gedanken auf den Körper zu lenken. Dies wäre außerordentlich wichtig.
Mir ist das bis heute ein Rätsel und ich habe auch noch niemanden gefunden, der mir eine Antwort darauf geben konnte."
Da fiel Monkino eine Situation ein, als er mit seinem Vater einige der Geschöpfe im Wald beobachtet hatte. Es waren diese kleinen rollenden Wesen, die wie Nüsse aussahen und die sich die Notis nannten. Sie hatten sich alle an einem Felsvorsprung eingefunden und einige dieser kleinen Gestalten rollten sich zusammen und ließen sich den Abgrund hinunter fallen.
Sie sind bei ihrem Aufprall nicht gestorben, doch erlitten sie einige kleine Risse auf ihrem Panzer.
Monkino befragte damals seinen Vater, was dies zu Bedeuten habe und seine Antwort war ihm verständlich.
In kurzen Worten berichtete Monkino Focklas von seiner Entdeckung und sprach, "mein Vater erklärte mir, dass es Geschöpfe gibt, die sich solche Dinge ausdenken um ein Gefühl von Gemeinschaft zu haben. Sie glauben wohl, dass sie ansonsten nicht zusammen gehören würden und ein heilloses Durcheinander entstehe, sollte sich nicht jeder einmal dies antun. Und so hatten sie alle ein gemeinsames Erlebnis, dass sie verbinden sollte. Nur, sind sie schon davor miteinander verbunden und wissen es nur nicht. Denn man musste sie ja nur einmal kurz ansehen, um auf den ersten Blick zu erkennen, dass sie ein und dasselbe sind. Jeder zwar auf seine Art und Weise ein wenig anders und doch alle von der gleichen Art."
Focklas Augen waren weit offen und seine Worte waren sehr leise.
"Das ist wirklich eine gute Antwort."
 
 
 
Die Figürchen
 
Sie machten sich auf um ein leckeres Frühstück zu finden. Nach kurzer Zeit stellte sich ihnen ein Endelus in den Weg.
"Was macht ihr da? Zwei so unterschiedliche Gestalten, was sollten die denn gemeinsam haben?"
Monkino wurde fürchterlich wütend. Mit dem Wissen seinen Freund Focklas dabei zu haben, wurde er mutiger und schimpfte laut los.
"Was geht dich das an, du rücksichtsloser Taugenichts?"
Der Endelus sah ihn überrascht an.
"Na, wen haben wir denn da? Du kannst ja mal deinen Mund aufmachen. Ich dachte schon, du wärst stumm und würdest deshalb nie antworten, wenn ich dir zurufe."
"Ich kann sehr wohl reden, nur nicht mit solchen wie dir," rief Monkino noch lauter.
Der Flugkünstler schlug einmal heftig mit seinen Flügeln, hob dabei kurz vom Boden ab und entgegnete, " was soll denn heißen - mit Solch- einem? Was glaubst du wen du vor dir hast? Wir sind die Künstler der Lüfte. Wir haben die schönsten Flügel in diesem Wald und die kräftigsten Füße, die du je sehen wirst."
"Na und die kürzesten." Meinte Focklas von außen.
Mit einem Mal mussten alle drei auflachen und der Streit war verflogen. Und so hatte Monkino die Gelegenheit, die Geschichte der Endelus zu erfahren.
Mit Hilfe des Flugkünstlers fanden sie schnell so viel zu Essen, dass sie nach kurzer Zeit zu dritt vor dem kleinen Steinhaus saßen. Beim Essen erzählte Monkino alles von seinem Vater und Focklas von seiner Wandererfamilie. Als sie fertig waren, begann Endelus von seiner Familie zu erzählen.
Er hatte seine Kindheit in einem Nest aus Ästen und Zweigen zugebracht. Seine Geschwister, und das waren gleich drei an der Zahl, waren alle gleich alt wie er. Sie kamen kurz nacheinander zur Welt. So hatte er immer genug Spielgenossen, die allesamt ihren Eltern oft genug gezeigten, dass sie zu allem in der Lage waren.
Bis eines Tages sein ältester Bruder keine Lust mehr hatte und davon flog.
"Ich fand das damals gemein von ihm. Er hatte nichts erklärt, er ist einfach gegangen. Meine Eltern waren sehr glücklich und sagten steht's, wie stolz sie auf ihn wären und ich solle mir ein Beispiel daran nehmen."
Er sah ein wenig belustigt dabei aus, als er davon sprach.
"Es dauerte bei mir genau noch einen Mond und ich begriff es. Es überkam mich wie ein Blitzschlag. Ich wollte fliegen! Nur noch fliegen! Und ich wusste, dass ich mein restliches Leben nichts Anderes mehr tun möchte. Ja, und so flog auch ich, ohne etwas zu erklären. Nur angetrieben durch dieses herrliche Gefühl - auf in die Lüfte -.
Ich sehe meine Eltern nur noch ganz selten. Gelegentlich kommt es vor, dass wir uns im Flug begegnen. Dann fliegen wir einen Stürtzer zusammen und sagen uns, dass wir uns lieb haben. Dann fliegt wieder jeder auf seiner Flugbahn. Einfach toll, ein Endelus zu sein," schloss er seine Erzählung ab.
"Was ist ein Stürtzer?" Fragte Focklas neugierig.
Monkino sprach, bevor Endelus auch nur Luft holen konnte. "Glaube mir, das willst du nicht wissen."
"Wieso, was findest du so schlimm daran?" Entgegnete Endelus.
"Immer nehmt ihr die Nobiechen als Zielscheiben und ihr tut ihnen doch bei der Landung weh!" Behauptete Monkino und eine seltsame Erleichterung machte sich in ihm breit.
"Du hast wohl noch nie einen Nobiechen kennen gelernt? Die haben keine Knochen wie wir. Sie haben nur Luft und irgend etwas glibberiges in ihrem Körper. Damit sie sich überhaupt noch fortbewegen können, müssen sie sich aufblähen. Denn dadurch drehen sich die langen Krallen nach unten und der Bauch hebt vom Boden ab. Wenn ich dann in ihrem aufgeblähten Zustand auf ihnen lande, kommt lediglich ein sehr langes, aber lustiges Quietschen." Endelus lachte laut auf, "ja irgendwo muss ja die Luft hin und ratet mal aus welcher Öffnung sie dann entweicht?"
Wieder einmal lachten alle drei lauthals auf und Endelus fuhr fort.
"Wenn wir das nicht machen würden, ich weiß nicht genau, ob die Fiecher nicht irgendwann einmal platzen würden."
"Iiiiih, das stink doch bestimmt, oder?" Rümpfte Focklas fragend die Nase.
Endelus grinste noch einmal breit und meinte nur, "weißt du, ICH kann meine Nasenlöcher zu machen, wie meine Augen." Und sein Grinsen wurde bei der Vorstellung von einem langen, schrillen Nobiechen-Quitscher noch breiter. "Ich finde, ich bin darin ein Meister und mir macht das eine riesen Freude. Und was macht ihr um Spaß zu haben?" fragte Endelus
"Ich bin ein Wanderer und Neues zu sehen und zu entdecken, macht mir ungeheuren Spaß" meinte Focklas ohne ein einziges Zögern.
Monkino musste eine Weile überlegen. Bei dem Gedanken ein Wanderer zu sein, überkam ihn auch große Freude. Doch hatte er noch nie, seit er erwachsen war, diesen Wald verlassen. Also konnte er nicht behaupten, dass dies seine größte Freude wäre. Aber ganz eindeutig könnte es so sein. Was hatte er bis jetzt getan, was ihm Freude bereitet hatte. Na klar, "ich schnitze Figürchen." Antwortete er.
"Wie machst du das? Lass mal Eines sehen." Und die Neugierde bei Endelus war erwacht.
Als Monkino mit eines der Holzfigürchen aus seinem Haus kam, geriet Endelus in Verzückung.
"Oh, ist das schön. Ist das dein Vater? Wirklich gut getroffen und schau, er lächelt sogar." Und Endelus zeigte auf die kleine Figur, bei der tatsächlich ein Lächeln zu sehen war.
Und da hatte Focklas einen tollkühnen Gedanken. "Wie wäre es, wenn du einmal Endelus schnitzen würdest, Monkino?"
Er hatte es noch nie mit etwas anderem als seinem Vater probiert. Und dies hatte er jahrelang üben können. Wie würde es sein, wenn er jetzt plötzlich ein anderes Wesen aus Holz heraus arbeiten sollte? Würde es ihm dann noch gelingen, es zum Lächeln zu bringen?
"Ich weiß nicht so recht! Und wenn es nicht schön wird?"
Focklas tat die Zweifel mit einer Handbewegung ab "Ach, paperlapap".
Und Endelus war nun nicht mehr zu halten. Er flog erst einmal in die Lüfte hoch und schrie aus Leibeskräften, dass er eine Abbildung seiner Selbst bekommen würde und dies auch noch von einem echten Künstler. So wie er einer war. Er der Künstler der Lüfte würde von einem Künstler des Holzes sich Selbst bekommen. Was blieb da Monkino anderes übrig, als sich von dieser Begeisterung anstecken zu lassen. Er holte sein Werkzeug und begann mit der Arbeit. Und siehe da, schon beim ersten Schnitt in das Holz hatte Monkino das eindeutige Gefühl, dass es schön werden würde.
Bis zum Sonnenuntergang hatte Monkino nicht nur Endelus sein Abbild geschnitzt. Auch die anderen Waldbewohner waren gekommen. Sie waren den Rufen des Flugmeisters gefolgt, es wäre ein Holzkünstler am Werk. Für jedes der Bewohner hatte er eines geschnitzt und jedes freute sich herzlichst darüber. Am Abend waren sie eine ganze Ansammlung und jeder hatte etwas zum Feiern mitgebracht. Und dies taten sie dann auch. Sie lachten und tanzten gemeinsam und sehr spät in der Nacht gingen Monkino und Focklas in ihr kleines Häuschen und legten sich auf ihre bequemen Schlafplätze.
Beide Freunde waren durch das Fest und den Gesang noch so munter, dass sie sich noch unterhalten wollten. Sie beschrieben sich ihre unterschiedlichen Eindrücke, die sie während der Begegnung mit den Waldbewohnern empfanden.
"Ja diese, diese Transgottern, oder wie heißen die noch gleich?" Fragte Focklas lachend.
"Ja fast, Transgotten nennen sie sich." Antwortete Monkino.
"Die sind zum Schreinen. Jedes Mal, wenn sich eines der Nobiechen aufgebläht hat, wurden sie blitzschnell zu einem Endelus um sich auf sie zu stürzten. Jeder der Nobiechen hatte nach dem Quietscher einen ziemlich erleichterten Gesichtsausdruck. Das war so lustig. Ich konnte nicht aufhören mit Lachen."
Monkino holte auch seine lustigsten Erlebnisse wieder hervor.
"Ich wusste nie genau was ich eigentlich vor mir hatte. Mal glaubst du dich mit einem Notis zu unterhalten, als er dann im nächsten Augenblick zu einem Stuhl wird. Nur einfach so, weil ihm das gerade durch den Sinn ging."
Sie lachten noch eine Weile über die interessanten Waldbewohner, als Monkino eine wundervolle Idee hatte.
"Was würdest du davon halten Focklas, wenn wir für einige Zeit gemeinsam auf Wanderschaft gehen?" Er legte sich rücklings in sein Bettchen blickte zur Decke, die er nicht sah. In Monkinos Kopf taten sich Bilder auf, wie er und Focklas durch fremde Landschaften liefen und wie sie die anderen Bewohner kennen lernen würden. Vielleicht, so dachte er, würde er irgendwann einmal gerne wieder zu seinem kleinen Haus im Wald zurückkehren. Aber dessen war er sich jetzt nicht sicher. Was er jetzt wollte, war sich die anderen Wälder anzuschauen und dort die Lebewesen zu sehen. Er war neugierig, ob man mit den Anderen auch so ein tolles Fest feiern könnte. Was denen wohl so Freude macht?
Focklas saß kerzengerade auf seinem Lager mit weit aufgerissenen Augen und leicht offenstehendem Mund.
Nach einem Kratzer am Kopf meinte er zögerlich "aber dein schönes Häuschen? Du müsstest es zurück lassen."
Daran hatte Monkino schon gedachte und antwortete, "es soll ein Haus für alle Wanderer werden, die für eine Nacht ein bequemes Bettchen brauchen." Sie hätten dann auch die Möglichkeit ein Feuerchen zu machen um sich an kalten Tagen wieder etwas aufzuwärmen. Das wäre doch toll, oder?"
Mit einem Satz war Focklas von seinem Lager gesprungen und tanzte singend durch den Raum.
"Wir werden auf Wanderschaft gehen. Hallo ihr da draußen wir kommen. jipijajäh."
Fast bis zum Morgengrauen planten sie ihr Vorhaben und schliefen dann restlos glücklich ein.
Als sie am kommenden Tag wieder erwachten, schnitze Monkino ein großes Schild auf dem Stand - all ihr Wanderer seit herzlichst eingeladen dieses kleines Häuschen von Monkino als das eure zu sehen-.
 
Focklas packte geschickt die Werkzeuge von Monkino in einen kleinen Beutel. Die würde er natürlich brauchen um seiner großen Freude nachgehen zu können. Auch die anderen Wesen, mit denen noch eine Begegnung offen stand, sollten ein Figürchen bekommen können. Dann band er sich den Selben und nahm sein Abbild aus Holz und eines von Monkinos Vater aus dem Regal. Er trat zu seinem Freund vor das Häuschen und überreichte ihm seinen Beutel.
Mit einem dankenden Lächeln nahm er es entgegen und beide Freunde bewunderten noch einmal kurz die hübsche Unterkunft und meinten gleichzeitig "komm lass uns gehen."
 
Und so brachen die beiden Wandererfreunde auf um sich die Welt anzuschauen.
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