Die Bachmuschel ist in Deutschland vom Aussterben bedroht. Das Land Hessen will nun mit einem Projekt den Lebensraum der Muschel schützen.
Früher galt die Bachmuschel als häufigste heimische Fließgewässermuschel. Man konnte sie in vielen verschiedenen Flüssen und Bächen in Deutschland finden. Heute jedoch ist sie vom Aussterben bedroht.
Bachmuschel in Gefahr
Der Mensch hat den Lebensraum der Bachmuschel so stark verändert, dass zahlreiche Fließgewässer für die Muschel unbewohnbar wurden. Zum Beispiel gelangen durch die Landwirtschaft viele Nährstoffe ins Wasser und verunreinigen es. Häufig wird auch die Beschaffenheit des Flussbetts verändert, um beispielsweise Hochwasser zu vermeiden. Die steigenden Temperaturen durch den Klimawandel stellen eine weitere Bedrohung für die Tiere dar.
Inzwischen sind nur noch vier Orte in Hessen bekannt, an denen die Bachmuschel vorkommt. Daher ist es wichtig, ihren Lebensraum zu erhalten und sie vor dem Aussterben zu schützen.
Denn Bachmuscheln sind sehr nützlich für die Flüsse. Die kleinen Tiere filtern das Wasser und sorgen so für eine bessere Wasserqualität.
Land Hessen fördert Schutzprojekt
Deshalb fördert das Land Hessen mit rund 544.000 Euro ein Projekt zum Schutz der Bachmuschel. Dadurch sollen sich die Bestände und der Lebensraum der Tiere wieder erholen. Anfang des Jahres wurde bereits ein neuer Lebensraum für die Muscheln geschaffen, indem ein Nebenarm des Flusses Eder neugestaltet wurde.
Das Schutzprogramm hilft auch anderen Tieren. Zum Beispiel kommen bestimmte Fische (sogenannte Wirtsfische) zurück in die Bäche. Sie werden von der Bachmuschel zur Fortpflanzung benötigt. Denn die Larven der Muschel setzen sich an den Kiemen der Fische fest und nutzen sie als Transportmittel. Nach drei bis vier Wochen lassen sich die Jungmuscheln fallen und graben sich in den Gewässergrund ein.