Am westlichen Ende der Drei Schluchten, also bei der Mündung der Qutang-Schlucht ist eine bekannte Sehenswürdigkeit - Baidi-Stadt. Ihren Namen erhielt die Baidi-stadt von einer wirklichen historischen Geschichte. Die Hauptrolle der Geschichte hieß Gongsun Shu.
Im Jahre 25 unserer Zeitrechnung war in China in einer Zeit des Machtwechsels zwischen Dynastien. Die Westliche Han-Dynastie wurde im Baueraufstand gestürzt und eine neue Dynastie wurde noch nicht gegründet. Der General Gongsun Shu besaß den südwestlichen Teil des Landes und beobachtete genau die politischen Veränderungen in dem Reich.
Nach der Überlieferung hatte Gongsun Shu eines Tages davon geträumt, dass jemand ihm sagte, er könnte für zwölf Jahre Kaiser sein. Dann wurde er wach und dachte für längere Zeit an den Traum. Gongsun Shu machte am nächsten Morgen in seinem Garten Spaziergang und sah dabei weißen Rauch aus dem Brunnen des Gartens hinauf steigen. Der Rauch wirkte wie ein weißer Drache, der hinauf zum Himmel flog. Gongsun Shu hielt diesen Anblick als ein Vorzeichen dafür, dass er bald Kaiser werden konnte. Dann veranstaltete er eine Zeremonie, an der er zum Kaiser gekrönt wurde. Er nannte sich dann Baidi - also Weißen Kaiser. Er taufte die Stadt an der Mündung der Qutang-Schlucht auf den Namen Baidi-Stadt, also Stadt des Weißen Kaisers. Die Stadt sollte nach seiner Anordnung schwer bewacht werden.
Gongsun Shu hatte einen sehr talentierten Freund namens Ma Yuan. Ma hatte von dieser Geschichte gehört und besuchte Gongsun Shu. Zu seiner Überraschung empfing Gongsun sehr arrogant seinen alten Freund Ma Yuan. Gongsun ließ eine Zivilkleidung aus Stoff für Ma Yuan herstellen. Dann empfing Gongsun seinen Freund Ma Yuan in seinem riesigen Hof. Dabei wurde Gongsun von seinen Elittentruppen geschützt und von seinen Minister gejubelt. Gongsun Shu belehnte Ma Yuan mit Fürstentum. Ma Yuan sollte alle Truppen von Gongsun Shu leiten. Andere Gäste, die mit Ma Yuan zusammen kamen, waren sehr begeistert und wollten hier zu bleiben. Ma Yuan erklärte aber, dass das Land noch in Kriegen gewesen sei. Niemand wusste, wer das Reich wieder vereinigen konnte. Gongsun Shu hatte talentierte Strategen nicht bescheiden begrüßt, um sich von ihnen über wichtige Strategien des Staates beraten zu lassen. Gongsun Shu achtete nur auf die Kleinigkeiten. Gongsun sei nicht anders als eine große Puppe. Er konnte keine Unterstützung von Helden und Strategen, sagte Ma Yuan. Dann verließ Ma Gongsun Shu.
Zur gleichen Zeit errichtet Liu Xiu in Luoyang in Zentralchina eine überregionale Macht - die Östliche Han-Dynastie. Liu Xiu schrieb an Gongsun und analysierte die Lage des Landes und versuchte dabei Gongsun Shu davon zu überzeugen, zu kapitulieren. Gongsun Shu hielt sich für sehr wichtig und lehnte eine Kapitulation kategorisch ab. Im Jahre 37 unserer Zeitrechnung griffend ie Truppen von Liu Xiu Gongsun Shu an. Gongsun Shu wurde in der Schlacht umgebracht.
Gongsun Shu war für 12 Jahre Kaiser und wurde schließlich getötet. Insgesamt herrschte er für 28 Jahre lang über den Südwesten des Landes. Während der 28 Jahre war der Südwesten in einer ruhigen Lage und wurde von Kriegen in Zentralchina nicht beeinflusst. Als er Kaiser war, legte Gongsun großen Wert auf die Landwirtschaft und Wasserwirtschaft. Er setzte sich auch sehr für das Wohlhaben des Volkes ein. Die Einheimischen hatten nach seinem Tod in der Baidi-Stadt einen Tempel des Weißen Kaisers errichtet.