enden oder beenden?
Habt ihr manchmal Zweifel, ob ihr enden oder beenden verwenden sollt? Vielleicht habt ihr sogar das Gefühl, dass diese Ungewissheit nie enden wird. Dann sollten wir die Zeit der Ungewissheit jetzt beenden.
Der Unterschied liegt hauptsächlich in der Grammatik:
Das Verb enden ist intransitiv, d.h. es kann kein Objekt haben: etwas endet
Das Verb beenden ist transitiv, d.h. es hat ein direktes Objekt: Man beendet etwas bzw. etwas wird beendet (Passiv).
Und damit gibt es also auch einen kleinen Bedeutungsunterschied. Etwas, das von allein zu Ende geht, endet. Wenn man aber mit etwas Schluss macht, so beendet man es.
enden
etwas hört räumlich oder zeitlich auf
Auf das intransitive Verb enden folgt nie ein Objekt!
Wir fragen:
Was endet? Wo endet es? Wann endet es?
Der Weg endet hier.
Der Film endet mit einer Überraschung.
Ich würde gern wissen, wie die Geschichte endet.
Das Fest endete mit einem Feuerwerk.
Wie soll das noch enden?
Sein Leben endete in Armut.
Alternativen
enden = zu Ende gehen
Der Sommer geht langsam zu Ende.
geendet haben = zu Ende sein
Der Unterricht ist zu Ende.
Und dann gibt es noch:
abklingen = etwas wird immer schwächer
Die Schmerzen klingen langsam ab.
ausgehen = etwas wird immer weniger, bis es ganz verschwunden ist
Uns ist das Geld ausgegangen.
ausklingen = etwas endet, indem es immer leiser wird, bis es ganz still ist
Das Lied klingt langsam aus.
auslaufen = etwas endet nach einer bestimmten Laufzeit automatisch
Sein Arbeitsvertrag läuft im Sommer aus.
beenden
etwas zu Ende bringen; etwas zum Abschluss bringen
Auf das transitive Verb beenden folgt ein Objekt (Akkusativ)
Wir fragen:
Was beenden wir? Was wird beendet? Wer beendet es?
Wir haben das Gespräch beendet.
Der Lehrer beendet den Unterricht.
Sie hat die Beziehung beendet und sich von ihrem Partner getrennt.
Alternativen
Schluss machen (mit + Dativ)
Telefongespräch: Ich muss Schluss machen, denn mein Unterricht beginnt jetzt.
einer Sache ein Ende setzen
Es muss versucht werden, diesen kriminellen Machenschaften ein Ende zu setzen.
Man sollte dem Ganzen schnell ein Ende setzen.
Und dann gibt es noch:
abbrechen = vorzeitig beenden
Als er merkte, dass es ihm keinen Spaß machte, brach er sein Studium ab.
Leider hat er die Beziehung zu uns abgebrochen. Wir haben seit einem halben Jahr nichts mehr von ihm gehört.
abschließen = erfolgreich beenden
Letztes Jahr hat sie ihr Studium abgeschlossen. Sie hat einen sehr guten Abschluss gemacht.
aufkündigen = durch eine Kündigung beenden
Er hat seinen Vertrag fristgerecht aufgekündigt.
aufhören mit + Dativ = etwas beenden
aufhören, zu + Infinitiv = etwas nicht mehr tun
Er hat mit Deutsch aufgehört.
Sie hat aufgehört, zu rauchen.
Du solltest mit dem Rauchen aufhören.
Wann hörst du endlich damit auf?
Wenn man erst einmal damit anfängt, kann man gar nicht mehr aufhören.
beilegen = einen Streit/Konflikt beenden
Es hat lange gedauert, aber jetzt haben sie ihren Streit endlich beigelegt.
einstellen = etwas nicht fortsetzen; etwas beenden
Die Firma hat den Betrieb eingestellt.
Wegen Zeitmangels mussten wir das Projekt einstellen.
fertigstellen = die Herstellung von etwas abschließen; mit der Erarbeitung von etwas fertig sein
Eigentlich sollte das Gebäude bis Ende Juli fertiggestellt sein.
Der Lehrer erstellt die Prüfung. Aber er hat sie noch nicht fertiggestellt.
Er hofft, seinen neuen Roman vor Jahresende fertigzustellen.
niederschlagen = etwas gewaltsam beenden
Der Aufstand wurde mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln niedergeschlagen.
verenden = langsam und qualvoll sterben (besonders bei Tieren)
Das verletzte Tier verendete im Wald.
vollenden = etwas zu Ende/zum Abschluss bringen
Der Künstler hat sein Werk vollendet.
Ich muss den Gedankengang vollenden, bevor ich ihn darlegen kann.
schließen = a) beenden b) enden
a) Er schließt seine Reden immer mit demselben Satz.
b) Mit diesen Worten schließt das Theaterstück.