Zauberin oder Zaubererin? Bewunderin oder Bewundererin? Ruderin oder Rudererin? Herausforderin oder Herausfordererin? Förderin oder Fördererin?
Verzaubert uns eine Zauberin oder eine Zaubererin? Bewundert uns eine Bewunderin oder Bewundererin? Fördert uns eine Förderin oder eine Fördererin?
Wenn ihr mitreden wollt, wenn Muttersprachler mal wieder über die eigene Sprache diskutieren, lest ihr hier die Antworten.
Zauberin, Bewunderin, Ruderin, Herausforderin, Förderin
Die Erklärung, die wir in vielen Lexika, Enzyklopädien und Grammatiken lesen, lautet wie folgt: Endet ein Wort in der maskulinen Form auf -erer, so entfällt in der weiblichen Form, also wenn wir noch die Endung -in anhängen, ein er: Die Endung der weiblichen Form ist also -erin und nicht -ererin.
Wir sagen also:
die Zauberin
die Bewunderin
die Ruderin
die Herausforderin
die Förderin
Es handelt sich dabei um lautliches Phänomen, das im Laufe der Zeit entstanden ist. Zur besseren Aussprache fallen zwei gleichlautende Silben zu einer Silbe zusammen (Haplologie).
In den männlichen Formen (Zauberer, Ruderer usw.) fällt kein -er weg. Oft könnte es zu Verwechslungen mit anderen Bedeutungen kommen, wenn ein -er wegfiele.
der Zauber – der Zauberer
das Ruder – der Ruderer
Logik vs. Sprachökonomie
Die femininen Pluralformen Zauberin, Bewunderin, Förderin usw. sind also richtig. Doch sollte man auch die Zaubererin, Bewundererin, Fördererin uws. nicht als falsch ansehen, denn aus der logischen Bildung der handelnden Personen aus dem Verb zaubern (Verbstamm: zauber) durch das Anhängen der Suffixe -er (mask.) und -erin (fem.) entstehen der Zauberer und die Zaubererin. Auch wenn der Sprachgebrauch bzw. das Phänomen der Sprachökonomie aus der Zaubererin eine Zauberin gemacht hat, darf man die erste (logische) Form nicht als falsch ansehen.