Hier hängt die Wurst – dort an der Mauer Steht Louis heimlich auf der Lauer. |
Und schon bemerkt man sein Bestreben, Sich eine Wurst herauszuheben. |
Jetzt hat er sie und schleicht davon; Doch Graps, der Hund, erblickt ihn schon. |
Eh' Louis denkt, daß er ihn packe, Hat Graps ihn hinten bei der Jacke. |
Die zwei, die schaun sich ins Gesicht, Der eine froh, der andre nicht. |
Graps aber trägt mit sanftem Schritte Die Wurst zu seiner stillen Hütte. |
Indessen Graps sich so ergötzt, Hat Louis aufrecht sich gesetzt |
Und will ganz heimlich sich soeben Aus dieser Gegend fortbegeben; |
Doch Graps, der wachsam, zieht ihn wieder Mit kühnem Griff nach hinten nieder. |
Er legt sich klüglich auf die Spitze Von Louis seiner Zipfelmütze. |
Der treue Graps, der denkt sich: Nun Kann ich getrost ein wenig ruhn! |
Doch Louis zog ganz in der Stille Den Kopf aus seiner spitzen Hülle |
Und wäre glücklich fast entkommen, Hätt' ihn der Graps nicht festgenommen. |
Er steht und darf sich nicht bewegen; Von oben strömt ein kühler Regen. |
Der Regen wird zu kaltem Reif; Der Louis friert ganz starr und steif. |
Der gute Nachbar sah ihn stehn Und will mit ihm zum Ofen gehn. |
Bauz! Klirr! Er stolpert an der Schwelle; Der Louis ist ein Eisgerölle. |
Da nimmt der gute Nachbar schnell den Besen Und fegt hinaus, was Louis einst gewesen. |