Zwei Knaben, Albert und Paul, suchten im Walde Nüsse. Da bemerkte Paul eine große Walnuß unter einem Baume und rief seinem Kameraden zu: "O, sieh dort vor dir die Walnuß!" Albert hob sie schnell auf und steckte sie in seine Tasche. Damit war aber Paul nicht zufrieden; er sagte: "Die Nuß gehört mir, ich habe sie zuerst gesehen!" "Und ich habe sie aufgehoben," erwiderte Albert trotzig; "ich gebe sie nicht her!" So stritten sie heftig, und schon wollten die törichten Knaben einander schlagen, als Georg, ein älterer Junge, herbeikam, der im Walde Eichhörnchen schoß. Albert und Paul baten den großen Knaben, er solle entscheiden, wem die Nuß gehöre. Was tat Georg? Er zerbrach die Nuß mit einem Steine und gab jedem der beiden Streitenden ein Stück von der Schale. "Den Kern," sprach er, "behalte ich als Lohn dafür, daß ich euer Richter war!" Dann ging er lachend fort.