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Möwe Erwin und das Wattenmeer

时间:2022-10-17来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: Wattenmeer
Möwe Erwin machte sich bei strahlendem Sonnenschein auf den Weg zum Strand, um Muscheln und Wattwürmer zu suchen. Da wo er lebte, gab es unzählig viele davon.
 
Um sie ausfindig zu machen benötigt man allerdings gute Augen, etwas Geschick und eine Menge Erfahrung. Im Wattenmeer gibt es neben Wattwürmern auch kleine und große Krebse und Krabben, verschiedene Fische und zahlreiche Muschelsorten.
 
Sie hielten sich besonders gern im Schlick und im feuchtem Wattboden oder in den Prielen auf. Dort warteten sie nur darauf, dass sie mit der nächsten Flut zurück ins Meer geschwemmt werden. 
 
Erwin machte an diesem Tag mehrere Rundflüge, um ein geeignetes Plätzchen zu finden, an dem er ungestört ein paar Muscheln knacken und genüsslich futtern konnte. Vielleicht würde sich ja auch die Gelegenheit bieten, den ein oder anderen Wattwurm ausfindig zu machen.
 
Erwin steuerte gezielt auf einen hohen Holzpfosten zu, ganz in der Nähe einer Sandbank. Hier setzte er sich ganz oben auf den Pfahl. Frischer Nordseewind durchstreifte sein kräftiges Gefieder.
 
Von seiner Aussichtsplattform aus beobachtete er belustigt eine kleine Gruppe von Menschen, die sich scheinbar gerade ganz genau erklären ließen, wie man einen Wattwurm findet. Außerdem wurde ihnen erklärt, dass man von den gekringelten Häufchen im Watt nichts zu befürchten hat.
 
Erwin hat schon häufig gesehen, dass die Touristen in Zickzack-Linien durch das Watt liefen, weil sie nicht hineintreten wollen. „Völlig harmlos!“, schmunzelte Erwin. „Ist nur verdauter Sand.“
 
Belustigt sah er weiter zu, wie einer der Menschen, vermutlich der Wattführer, mit einem langen Stock zuerst im Boden herumstocherte und danach im Priel versuchte einen Krebs herauszufischen. „Soll mir nur Recht sein!“, dachte sich Erwin.
 
So konnte er dabei zusehen, wie die Touristen seine Mahlzeit hervorlockten. Sobald die Menschen verschwunden waren, musste Erwin sie nur noch abholen und verspeisen. 
 
Als sich die Gruppe in Richtung Strand bewegte, streifte Erwins Blick von der Muschelbank quer über die gesamte Fläche bis zum Horizont. Er hörte bereits die rauschende Flut, die sich immer weiter ihren Weg zum Strand bahnte.
 
Erstaunt stellte er dabei fest, dass sich eine kleine Gruppe von Kindern noch immer ziemlich weit draußen befand. Sie waren scheinbar ehrgeizig damit beschäftigt, beachtliche Sandburgen zu bauen. Erwin sah, dass bereits eine Menge Prielwasser hindurchfloss. 
 
„Nanu?“, fragte sich Erwin. „Wo sind denn die Eltern von den fleißigen Bauherren?“ Doch weit und breit waren keine Eltern zu sehen. Er knackte eine festverschlossene Muschel, verschlang sie schneller als eigentlich geplant und flog los.
 
Er wollte sich genau ansehen, wie weit die Flut wirklich schon vorangekommen war und wie lange es noch dauern würde, bis das Wasser bei den Kindern ankommen würde. 
 
Jemand, der sich hier nicht auskannte würde die Lage ganz bestimmt falsch einschätzen. Da war sich Erwin sicher. Das Wasser sah noch so flach aus und schlug nur ganz sanfte Wellen. Tückisch war das, wenn man diese Gefahr nicht richtig beurteilen konnte.
 
Erwin wusste: „Es bleibt nicht viel Zeit. Schließlich müssen die Kinder ja auch noch eine ordentliche Strecke zu Fuß zurücklegen, bis sie wieder in Sicherheit und beim Strandkorb ihrer Eltern angelangt sind!“
 
Erwins Flügel schlugen kräftig und nun schwebte er elegant durch den blauen Himmel, bis er bei den Kindern angekommen war. Zunächst versuchte er die Gruppe zu umkreisen und dabei mit seinem typischen Möwen-Gekreische auf sich aufmerksam zu machen. 
 
Die Kinder waren davon allerdings wenig imponiert und bauten unbeeindruckt weiter. Da machte Erwin einen zweiten Versuch und flog mit voller Geschwindigkeit und im Sturzflug auf eine der Burgen zu.
 
Er schaffte es gerade noch in der letzten Sekunde den Körper zu heben und wieder Richtung Himmel abzuheben. Eines der Kinder rief: „Hey was soll denn das? Das ist unsere Burg!“ Ein anderes Kind versteckte sich, da sich Erwin bereits im zweiten Landeanflug befand. 
 
„Zumindest habe ich schonmal ihre Aufmerksamkeit!“, dachte er sich. Nun beim zweiten Flugmanöver wurde auch den Kindern klar, dass Erwin irgendein Anliegen hatte. „Was ist denn mit dieser Möwe los? Wir haben hier nichts zu essen für dich!“, sagte eines der älteren Kinder. 
 
Erwin beschloss nun einen eindeutigen Versuch zu unternehmen. Er war sich sicher, dass die Kinder ihn nun nicht mehr aus den Augen ließen und flog von der Sandburg aus zu der immer näher kommenden Flut. Dort landete er im kühlen Nass, versuchte möglichst viel Wirbel im Wasser zu machen und flog dann pitsche nass  zu den Kindern zurück.
 
Könnte Erwin mit ihnen sprechen, hätte er etwas gesagt wie: „Seht ihr denn gar nicht, wie nah das Wasser schon gekommen ist?“ Die Kinder fanden das Schauspiel allerdings ganz unterhaltsam und hatten scheinbar auch die Sorge verloren, er könne nochmal einen Sturzflug auf eine ihrer Burgen unternehmen. 
 
Nun blieb nur noch eine Chance, wusste Erwin. Er landete neben den Kindern. So nah, wie jetzt, würde er freiwillig eigentlich nie an Menschen herankommen. Doch wenn er ihnen helfen wollte, blieb ihm ja nichts anderes übrig. 
 
Er schnappte sich in Sekundenschnelle eine Sandschaufel der Kinder und flog los. Er wusste nicht, wer die Eltern waren und schon gar nicht in welchem der unzähligen Strandkörbe sie eventuell sitzen würden. 
 
Außerdem war Erwin sich gar nicht sicher, ob die Eltern seine Botschaft verstehen würden, da sie sich scheinbar mit Ebbe und Flut nicht besonders gut auskannten. Stattdessen flog Erwin im Eiltempo zur Rettungsstation.
 
Hier kannten alle die Regeln der Natur und auch die Gefahr, die sich gerade anbahnte. Als er fast angekommen war wurde ihm auch klar, weshalb bisher niemand die Burgen bauenden Kinder entdeckt hat. Ein riesiger Lieferwagen, der gerade Eis und andere Tiefkühlware zum Kiosk brachte, versperrte den Blick. 
 
Erwin knallte die rote Plastikschaufel an die Frontscheibe der Rettungsstation. Es schepperte ganz kräftig und die beiden zuständigen Rettungsschwimmer rannten sofort nach draußen. „Die Möwen werden immer merkwürdiger“, sagte der eine. 
 
Doch nun machte Erwin ein paar Umdrehungen in der Luft und flog mit der Schaufel wieder los. Die Neugierde der beiden Menschen war geweckt. Sie nahmen ihr Fernglas in die Hand und ließen Erwin nun nicht mehr aus den Augen.
 
Was sie dann sahen sorgte dafür, dass nur wenige Sekunden später, schrille Trillerpfeifen zu hören waren und ziemliche Hektik an der Rettungsstation eintrat. Erschöpft ließ Erwin die rote Schaufel bei den Kindern fallen. Von Weitem sah er, wie eine Schar Erwachsener in ihre Richtung rannte.
 
Darunter waren auch die Eltern die wild gestikulierten und ihren Kindern von Weitem zuriefen. Als sie nur noch wenige Meter entfernt waren, beschloss Erwin abzuheben. Die Kinder waren jetzt in Sicherheit!
 
Die beiden Menschen aus der Rettungsstation zeigten noch auf die Möwe am Himmel, doch Erwin war bereits zwischen den Wolken verschwunden. „Gerade nochmal gut gegangen!“, dachte sie Erwin und hoffte nun doch noch auf einen Wattwurm.  
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