Einige Juden, die dem Rübezahl, ohne ihn zu kennen, schlechte Waren für übermäßige Preise verkauft hatten, freuten sich über die seltenen und ungewöhnlich großen Goldstücke, die er ihnen als Zahlung gegeben, hatte und waren kaum in der nächsten Herberge angelangt, als sie ein einsames Kämmerchen begehrten, um die Goldstücke zu beschneiden, wie sie es immer mit Dukaten zu tun pflegten.
Als sie aber das scharfe Messer ansetzten, um etwas am Rande des Goldstückes abzuschneiden, fuhr dasselbe ab und mitten durch die Münze, so daß sie in zwei Hälften geteilt ward, wovon die eine auf den Boden fiel, wo sie trotz alles Suchens nicht wiedergefunden ward. Ein Gleiches begegnete den betrügerischen Juden bei dem zweiten und dritten Goldstücke, und sie verloren auf diese Weise weit mehr, als sie bei ihrem Handel zuvor verdient hatten.
Einer von den Wechslern meinte, er wolle sein Goldstück schon auf eine klügere Weise beschneiden, nahm eine Feile und schabte den feinen Goldstaub auf eine untergelegte Glasplatte; aber zu seinem größtem Verdruß riß die Feile viel weiter, als er es gewollt hatte, so daß selbst das Gepräge des Goldstückes angegriffen war. Der Staub aber, den er sorgfältig sammeln wollte, blieb an seinen Händen kleben und konnte durch nichts davon losgemacht werden. Das ärgerte den Juden am meisten, daß er das Gold an den Händen hatte und doch keinen Gebrauch davon machen konnte.