Als der Hans sich wieder etwas aufgerappelt hatte, kam ein Metzger mit einem Schwein daher. Der fragte besorgt: „Was ist Dir den passiert?“ Und Hans erzählte dem Metzger von seinem Missgeschick. Der Metzger strich dem Hans mit der Hand über den Kopf, um ihn auf väterliche Weise zu trösten. Da gestand ihm der Hans: „Du hast es sehr viel besser mit Deinem Schwein, dieses kannst Du einfach schlachten, dann hast Du Fleisch und musst Dich nicht mehr mit dem Tier plagen.“ „Hör zu, mein Junge“, sprach der Metzger, „wenn Du Dir so gern ein junges Schwein zulegen willst, dann lass uns doch einfach tauschen.“ Und so ging der Metzger mit der Kuh wieder seines Weges. Der Hans war überglücklich, dass er das junge Schwein bei sich hatte. Er dachte an die leckeren Würste, die man daraus machen könnte. Hans wurde sich jetzt darüber bewusst, dass er ein arger Glückspilz war. Denn in dem Moment, wo eine Unannehmlichkeit sein Dasein trübte, wurde er wieder mit dem Glück belohnt.
Als der Hans mit seinem Schwein eine weitere Pause einlegte, gesellte sich ein junger Bursche zu ihm. Hans erzählte dem neuen Freund von seinen großartigen Glücksgriffen, und wie er immer zu seinem großen Vorteil ein Tauschgeschäft abgeschlossen hatte. Der Bursche, der eine fette Gans unter dem Arm trug, sagte zu ihm: „Schau mal, was ich hier Tolles habe. Das ist so eine gut gemästete Gans, die mindestens acht Wochen prächtig gefüttert wurde. Wer in solch einen herrlichen Gänsebraten beißt, wird sich das Fett noch tagelang aus den Mundwinkeln wischen müssen! Wenn Du willst, kannst Du die Gans einmal hochheben!“ Hans packte die Gans an den Flügeln und bemerkte: „Ja, Deine Gans hat schon ein paar Pfund, aber mein Schwein ist auch nicht von schlechten Eltern!“ Da sprach der Bursche zu dem Hans: „Ganz im Vertrauen, in dem Dorf aus dem ich komme, ist dem Bauern gerade ein Schwein gestohlen worden. Ich bin mir nicht sicher, ob es nicht Dein Schwein hier ist, das verschwunden ist. Gerade suchen sie nach dem Dieb, der bestraft werden soll und ganz sicher in einem elenden Kerkerloch landen wird.“ Hans schaute den jungen Burschen erschrocken an, der sogleich weitersprach: „Du allein hast es nun in der Hand. Ich könnte Dir meine schöne Gans geben und ich gehe mit dem Schwein schnell fort, um Euch aus den Fängen der Verfolger zu retten.“ Nach dem Tausch ging Hans sehr erleichtert mit seiner fetten Gans weiter in Richtung Heimat.
Als der Hans so allein durch die Gegend wanderte, dachte er sich: „So eine fette Gans gibt einen guten Braten, da wird die Mutter sich aber freuen!“ Aus den weißen Federn soll sie mir mein Kissen stopfen und das Gänsefett werde ich mir genüsslich aufs frisch gebackene Brot streichen.“ Bei diesem Gedanken lief dem Jungen das Wasser im Munde zusammen und er schlug sich vor Glück auf die Oberschenkel, denn er freute sich schon jetzt darauf. Nun musste der Hans noch ein weiteres Dorf durchqueren, bevor er endlich zu Hause war. Dort erblickte er einen Scherenschleifer, der mit seinem Karren auf dem Marktplatz stand. Sein Rad drehte sich schnell und der Scherenschleifer sang dazu einen netten Reim: „Ich schleife die Scheren und drehe geschwind und hänge mein Mäntelchen gern nach dem Wind.“
„Du hast es wirklich gut, denn Du bist immer lustig bei der Deiner Arbeit!“ Der gewitzte Scherenschleifer schaute den fröhlichen Jungen an und sprach zu ihm: „Ja, mein Lieber, Du hast sicher gehört, dass das Handwerk goldenen Boden hat. Denn wenn Du ein Scherenschleifer wärst, wüsstest Du bereits, dass bei uns das Geld immer in den Hosentaschen klimpert!“ Dann erkundigte sich der Handwerksmann interessiert: „Wo hast Du denn die schöne, fette Gans erworben?“