Ferner wird erzählt: Der Dichter Mutalammes musste einst vor Numan, dem Sohne Munzirs, entfliehen, und er blieb so lange abwesend, dass man ihn für tot hielt. Er hatte eine schöne Frau, welche Umeima hieß und ihn so innig liebte, dass sie lange keinen Andern heiraten wollte, so sehr auch ihre Familie sie darum bat. Doch endlich wurde ihr so viel zugeredet und fast Zwang angetan, dass sie nachgeben musste und mit einem Mann aus ihrem Stamme sich verlobte. Mutalammes kam aber gerade zur Hochzeitsnacht von seiner Reise zurück. Er hörte Musik und Freudengesang und jubelnde Frauen, und fragte einen Knaben, was denn für ein Fest gefeiert werde. Der Knabe antwortete: "Die Gattin Mutalammes' verheiratet sich wieder diese Nacht." als Mutalammes dies hörte, mischte er sich verkleidet unter die Frauen und sah, wie der Bräutigam neben seiner Frau saß und sie küssen wollte. sie aber seufzte und sprach weinend: "O wüsste ich doch bei so vielen heranstürmenden Unglücksfällen, wo du weilest, o Mutalammes!" Dieser antwortete: "O du meine Heimat! o Umeima! wisse, dass ich mich stets nach dir sehnte, so oft die Karawane ihre Zelte aufschlug." Als der Bräutigam dies hörte, merkte er, dass er überflüssig geworden, und zog sich zurück. Mutalammes blieb allein bei seiner Frau und lebte höchst glücklich mit ihr, bis der Tod sie trennte.