Einst war Stavoren eine reiche Stadt, berühmt für ihre Kaufleute und Kapitäne, über die Nord- und Ostsee brachten sie ihre Schätze nach hazse und erwarben große Macht. Bis die Ströme ihren Lauf veränderten und anderen Städten Reichtum brachten. Stavorens Ruhm verblasste und mit dem Wohlstand ging auch der Stolz dahin. Davon berichtet die alte Sage "Die Frau von Stavoren":
Einst wohnte in Stavoren eine reiche Kaufmannswitwe. Eines Tages beauftragte sie ihren Kapitän, ihr das Kostbarste zu bringen, das auf der ganzen Erde zu finden sei. Nach einer langen Reise kehrte der Kapitän zurück, das Schiff voll beladen mit dem herrlichsten Weizen, den er jemals gesehen hatte.
Erwartungsvoll stand die Witwe am Kai. Als sie sah, daß die Ladung nur aus Weizen bestand, geriet sie außer sich vor Zorn. Erbost befahl sie dem Kapitän, die Ladung über Bord zu werfen. Während der Weizen im Meer
verschwand, rief ein alter Seemann: "Euer Hochmut wir bestraft werden. Es wird eine Zeit kommen, da ihr um euer Brot betteln werden müßt". Die Witwe nahm ihren goldenen Ring, warf ihn in die Wellen und sagte: "Sowenig dieser Ring wieder aus dem Meer auftauchen wird, so wenig werde ich am Bettelstand landen".
Bald darauf fand die Witwe ihren Ring in einem Schellfisch wieder, der ihr zum Mittag serviert wurde. Am selben Tag erhielt sie die verhängnisvolle Nachricht, daß alle ihre Schiffe mit Mann und Maus untergegangen waren. Von diesem Schlag erholte sie sich nie wieder. Vor dem Hafen entstand eine Sandbank. "Het Vrouwenzand" Angeblich wuchsen dort Getreide, Körner fand man jedoch nie in den Ähren.......