Die schottischen Sagen enthalten den Glauben an ein die ganze Natur unsichtbar erfüllendes, mit den Menschen nah verbundenes Geisterreich am vollständigsten und verdienten daher eine solche abgesonderte Darstellung, bei welcher wir die zugänglichen Quellen sämtlich zu Rat gezogen haben. Was gegenwärtiges Buch in Beziehung auf Irland neues gewährt, davon schien die vorangestellte Übersicht für den Gebrauch desselben nützlich. Die Überlieferungen anderer Länder sind, soweit wir sie kennen, im Ganzen lückenhafter, wenn auch im Einzelnen manchmal ausführlicher; auf diese Weise fortzufahren und jedes Volk für sich zu behandeln, würde zwar eigene Vorteile darbieten, die vielfache und doch notwendige Wiederholung aber mehr Raum wegnehmen, als wir dieser Einleitung gestatten dürfen. Zweckmäßiger schien es daher, Hauptpunkte herauszuheben und bei Betrachtung derselben das Eigentümliche anderer Völker sowie das Bedeutende der Übereinstimmung und das hoch hinaufreichende Altertum des Ganzen anzumerken.
Der Weg, den wir dabei gehen, ist von dem verschieden, den Walter Scott in der obengenannten, ihres Inhalts wegen ohne Zweifel schätzbaren Abhandlung eingeschlagen hat. Er sucht auf eine, wie es uns dünkt, gewagte, in bloßen Voraussetzungen gegründete Art verschiedene, angeblich historisch gebildete Bestandteile dieses Geisterglaubens zu entdecken, die ihm seine gegenwärtige, im Abwelken begriffene Gestalt sollen gegeben haben. Dagegen ist unsere Absicht, ihn darzustellen wie etwas, das, solange es fortgedauert hat, ein aus lebendiger Mitte entsprungenes und in seinen Bestandteilen gegenseitig sich ergreifendes Ganzes muß gewesen sein. Indem wir keine Zeit vermischen, im Gegenteil jede sondern, und den großen Einfluß des Christentums auf Veränderung desselben nachzuweisen bemüht sind, glauben wir der historischen Untersuchung ihr Recht zu erhalten. Die frühesten Spuren von dem Dasein der Elfen aufzusuchen, lag mithin in unserm Zweck, sie haben den noch lebenden Glauben bestätigt, selbst erklärt, oder von ihm Licht empfangen.