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Wie von Geisterhand oder ›Papa, wie kommt der Geist in die Flasche?

时间:2023-03-21来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: Papa Flasche
»Nachdem der Flaschengeist seinem Herrn die drei Wünsche erfüllt hatte, verschwand er und ward nie mehr gesehen.«
Papa schloss das Buch und legte es zur Seite. Sofie sah auf das bunte Titelbild. Sie konnte noch nicht lesen, wusste aber ganz genau, was dort stand: Geschichten aus tausend und einer Nacht.
»So einen Geist hätte ich auch gern.«, sagte sie schließlich.
»Dann würde ich mir zuerst noch viel mehr Wünsche wünschen. Das wäre richtig toll.«
Sie lachte und Papa stimmte mit ein.
»Jetzt wird es aber Zeit zu schlafen. Morgen geht es wieder in den Kindergarten.«
Sofie ließ sich die Decke bis unter die Nase ziehen. Doch dann zog sie sie wieder weg.
»Papa, wie kommt der Geist eigentlich in die Flasche? Irgendwer muss ihn doch hinein gestopft haben.«
Papa hielt inne, kratzte sich am Kinn und dachte nach.
»Das ist eine gute Frage. Dazu fällt mir eine Geschichte ein, die ich erst kürzlich gehört habe. Sie handelt zufällig von einem Flaschengeist. Und die werde ich dir jetzt erzählen.«
Sofie strahlte über das ganze Gesicht.
»Oh ja, eine Geschichte.«
»Und wie fängt eine Geschichte immer an?«, fragte Papa.
Sofie lachte schon voller Vorfreude und antwortete: »Ich weiß es. Sie beginnt mit den Worten ›Es war einmal‹.«
»Ja, das stimmt. Absolut richtig. Also, es war einmal …«
 
Es war einmal ein junger Geist namens Ishmael. Er lebte von morgens bis abends in den Tag hinein, genoss sowohl Regen, als auch Sonnenschein und war manchmal etwas frech.
Nur zu gern trieb er sich in den Städten der Menschen herum, sauste durch Wohnhäuser und Geschäfte. Immer wieder erschreckte er die Passanten auf den Straßen oder die Verkäuferinnen auf dem Basar. Dann verzog er sich immer schnell auf eines der schwer zu erreichenden Dächer und lachte, bis ihm der Bauch weh tat.
So hätte es noch viele hundert oder sogar tausend Jahre weiter gehen können. Doch dann kam ein schicksalhafter Tag, denn der junge Geist wurde übermütig.
In der Welt der Geister fand eine große Tagung statt. Alles, was Rang und Namen hatte, traf sich in einer tiefen Höhle unter der Stadt Bagdad. Die Wände waren bunt geschmückt und kein einziger Sitzplatz war frei geblieben.
Pünktlich trat ein großer und stattlicher Geist nach vorn an das Rednerpult. Er straffte seine durchsichtige Erscheinung und wandte sich dann den Zuhörern zu.
»Verehrte Gespenster, Geister und andere Wesen – liebe Freunde.
Wir haben uns heute versammelt, um einige wichtige Beschlüsse für die Zukunft zu fällen. Wie jeder von euch mittlerweile bemerkt hat, vermehren sich die Menschen immer mehr. Sie breiten sich auf der ganzen Welt aus. Für uns ist immer weniger Platz vorhanden. Es wird daher von Tag zu Tag schwieriger, nicht von ihnen entdeckt zu werden. Daher möchte ich nun Vorschläge hören, was wir zu unserem Schutz machen sollen.«
Hörbares Schweigen breitete sich aus. Alle sahen gespannt hin und her und warteten auf die ersten Ideen. Aber niemand schien sich etwas ausgedacht zu haben.
In diesem Moment war ein lautes Scheppern zu hören. Es kam von der Höhlendecke. Dort lösten sich gerade einige Töpfe und Eimer. Sie fielen zu Boden und entleerten eine große Menge Wasser im ganzen Raum.
Ein paar der anwesenden Geister wurden sofort unsichtbar oder verschwanden in kleinen Wandritzen. Doch die meisten wurden nass.
Ishmael schwebte unter der Decke und lachte leise vor sich hin.
»Wer war das?«, fragte der Obergeist laut.
Man konnte ihm die Wut ansehen. Sein bleiches Gesicht war so rot, wie eine reife Tomate.
»Ich verlange, dass man den Übeltäter vor mich bringt.«
Der junge Geist wollte gerade unsichtbar verschwinden, doch das ging nicht mehr.
»Was soll denn das?«
Er musste feststellen, dass in der ganzen Höhle ein Zauber wirkte. Niemand konnte in diesem Moment hinein oder hinaus.
Der Obergeist sah nach oben und entdeckte ihn.
»Komm sofort herunter, du ungezogener Bengel.«, schrie er.
Ishmael gehorchte und durfte sich nun eine Gardinenpredigt anhören, die sich gewaschen hatte. Doch dabei blieb es nicht. Im Saal mehrten sich die wütenden Stimmen. Jeder anwesende Geist wusste etwas über ihn zu berichten.
»Der macht doch nur Ärger.«, rief jemand.
»Er erschreckt jeden Menschen, der ihm über den Weg läuft.«, beschwerte sich ein anderer.
»Er geht mir immer auf den Geist.«, klagte ein besonders altes Gespenst.
Der Obergeist wollte zunächst nicht glauben, was er da hörte. Doch dann sah er Ishmael mit finsterer Miene an.
»Wie mir scheint, bist du ein Quälgeist, wie er im Buche steht. Mir bleibt nichts anderes übrig, als dich zu bestrafen. Anders ist unsere Gemeinschaft nicht wirksam vor der Entdeckung durch die Menschen zu schützen.«
Eine Strafe? Ishmael glaubte, sich verhört zu haben. Es war noch nie zuvor ein Geist für seine Handlungen bestraft worden.
»Wir werden dich für eine lange Zeit einsperren.«
Das Urteil war gesprochen. Doch wie sperrte man einen Geist ein? Aus jedem Gefängnis konnte er mit einem Augenzwinkern entfliehen.
Alle sahen sich um. Doch etwas geeignetes war nicht zu finden. Ishmael atmete beruhigt auf.
Er drehte sich im Kreis und entdeckte eine alte Flasche in einer Ecke. Er holte sie und hielt sie dem Obergeist unter die Nase.
»Wenn ihr mich unbedingt einsperren wollt, dann versucht es doch mit dieser Flasche.«, witzelte er.
»Wenn ihr wirklich so mächtig seit, könnt ihr mich darin für immer gefangen halten.«
Er lachte. Doch dann wurde er ergriffen und und in die Flasche gesteckt und ein Korken in die Öffnung gestopft.
Ishmael stockte zuerst der Atem. Doch dann lachte er wieder. Er war ein Geist. Eine simple Glasflasche konnte ihn nicht aufhalten. Er machte sich unsichtbar und schwebte durch die Flasche hindurch. Jedenfalls hatte er es sich so gedacht.
»Autsch.«, rief er. Er hatte sich den Kopf gestoßen.
Der Obergeist sah in die Flasche hinein und grinste.
»Du bist mit einem mächtigen Zauber belegt worden. Du wirst so lange in der Flasche bleiben, bis jemand den Korken zieht. Damit das aber nicht geschieht, werde ich sie persönlich ins Meer werfen.«
So geschah es dann auch. Ishmaels Flasche versank auf den Grund des Meeres.
 
Viele Jahre später kam ein großer Sturm auf. Der Wind peitsche das Wasser vor sich her. Riesige Wellen türmten sich auf und wühlten durch den Meeresboden. Ishmaels Flasche kam in Bewegung. Sie wurde von den Strömungen hin und her gerissen, bis sie schließlich an einem Strand liegen blieb.
Der Wind wurde schwächer, die Wellen kleiner und die Strömungen verschwanden. Als dann auch noch die Sonne wieder zum Vorschein kam, ging ein Mann am Ufer spazieren.
»Was glitzert denn da im Sand?«, fragte er sich und ging neugierig näher.
Er hatte eine verkorkte Flasche gefunden.
»Hinein sehen kann ich nicht. Aber sie ist schwer genug, um gefüllt zu sein. Ob da etwas zu Trinken drin ist?«
Erwartungsvoll zog er den Korken aus dem Hals. Doch dann erschrak er und wurde kreidebleich. In der Flasche schien ein Feuer zu brennen, denn es kam dichter Rauch aus ihr heraus. Als dieser dann verschwand, schwebte plötzlich ein Geist in der Luft.
»Mein Name ist Ishmael.«, sagte der Geist.
»Viele Jahrhunderte war ich in dieser Flasche eingesperrt. Aber da du mich befreit hast, gewähre ich dir drei Wünsche.«
Der Mann war begeistert. Hatte er nur mit einem alten Tropfen Wein gerechnet, bekam er nun was er wollte. Er führte einen Freudentanz auf.
»Ich wünsche mir, der reichste Mann der Welt zu sein.«
Ishmael nickte und grinste von einem Ohr zum anderen.
»Dein Wunsch ist mein Befehl.«
Er schnippte mit den Fingern. Sofort regnete es Goldmünzen vom Himmel. Die Freude des Mannes wurde größer und größer. Doch ehe er es sich versah, war er vom Gold eingesperrt. Viele Meter war türmte sich der Schatz um ihn herum auf. Er war nun gefangen.
Ishmael lachte und verschwand. Er machte sich auf die Suche nach einer großen Stadt. Endlich konnte er nun wieder Menschen ärgern.
 
Sofie machte große Augen.
»Das war aber kein freundlicher Geist.«
Papa lachte.
»Da siehst du mal, dass ein Flaschengeist nicht unbedingt gut sein muss. Die meisten von ihnen sind ganz schön finstere Gestalten.«
Sofie zuckte nur mit den Schultern.
»Das ist mir egal. Ich glaube dir von deiner nämlich kein einziges Wort.«
Sie wünschte Papa eine gute Nacht, zog sich die Decke bis unter die Nase und schlief fast sofort ein. 
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