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德语自然历史童话:Die Blumen.-6

时间:2023-12-25来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: Die Blumen

Keine von den wilden Blumen sagte etwas, solange die Hummel am Grabenrand lag und lachte. Sobald sie sich aber erhoben hatte und heimgeflogen war, brachen alle in ein Gelächter aus, das ebenso heiter und gewaltig war wie dasjenige, das sie den Studenten nachgesandt hatten.

 

„Es ist ja nicht auszuhalten mit den Dummköpfen!“ meinte die Rose. „Man sollte doch glauben, daß so ein Tier mehr Verstand hätte als ein Studentlein, aber die Hummel bildet sich also auch ein, daß wir ihretwegen hier stehen!“

 

„Verzeiht, daß ich mich in die Unterhaltung einmische!“ sagte der Buchfink, der im Wipfel der wilden Rose saß. „Ich war auch heute morgen dabei, als die Studenten vorübergingen. Und ich versteh’ das ganze nicht recht. Wenn ihr euch nicht für die Studenten schmückt und nicht für die Bienen und die Schmetterlinge, ja... für wen zum Kuckuck tut ihr es denn?“

 

„Wir tun es natürlich um unser selbst willen, bester Fink!“ erwiderte die Rose.

 

„Erklär’ es mir!“ bat der Buchfink.

 

„Ich mag nicht,“ sagte die Rose. „Der Tau fällt, und ich muß schließen. Gut’ Nacht!“

 

Die Glockenblume läutete den Abend ein, der Löwenzahn schlief bereits am Grabenrand, das Leinkraut kniff die Lippen so fest zusammen, daß keine Hummel in der Welt sie voneinander trennen konnte, und die Mohrrübe nickte im Schlaf und sang:

 

„Bei der wilden gelben Möhre

gibt es Honig frisch aus der Röhre!“

Der Buchfink wiegte sich auf seinem Rosenzweig und ärgerte sich. Er grübelte und grübelte, konnte die Sache aber nicht herauskriegen, und einschlafen konnte er auch nicht.

 

In diesem Augenblick kam ein großer grauer Dämmerungsfalter über die Hecke angeschwirrt, nach dem Roggen hin, der mit dem Abendwind flüsterte. Und gleichzeitig gewahrte der Buchfink eine große,[S. 195] schöne Lichtnelke, die ihre Krone nach dem Dämmerungsfalter ausstreckte, und sang:

 

„Lüft’ deine Flügel grau und weich,

einsamer Falter, komm zu mir!

Als Einzigwache im Blütenreich

schenk’ meinen kühlen Kelch ich dir.

Eile dich, Falter, noch ist es Zeit,

bin nur des Nachts für dich bereit.“

Nun sah der Buchfink, wie der Dämmerungsfalter sich auf die Blüte setzte und seinen langen Fühler in ihren Kelch hinabsenkte. Und als er all den Honig herausgesogen hatte, der vorhanden war, und mit den Flügeln wippend dasaß, da erscholl von drüben her genau der gleiche Gesang, den die Lichtnelke angestimmt hatte. Der Buchfink sah von drüben eine große weiße Blüte schimmern, und nun flog der Schmetterling hinüber und setzte sich auf sie. 
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