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Gockel, Hinkel und Gackeleia-41

时间:2023-09-05来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: Gockel Hinkel und Gackeleia
Gockel und Hinkel und Gackeleia aber liefen im Schloß herum und sahen Alles an; alle die Dienerschaft setzte sich in Bewegung; man kleidete sich an, man wurde frisirt, man putzte Stiefel und Schuh, man klopfte Kleider aus, tränkte die Pferde, fütterte Hühner, frühstückte; es war ein Leben und Weben wie in dem größten Schloß. Die Bürgerschaft, um ihre Freude zu bezeigen, kam mit fliegenden Fahnen gezogen, jede Zunft mit dem Bild ihres Schutzpatronen auf der Fahne und schöner Musik; sie standen Alle vor dem Schloße, feuerten ihre rostigen Flinten in die Luft und schrieen: "Vivat der Herr Graf Gockel von Hanau! Vivat die Gräfin Hinkel und die Comtesse Gackeleia! Vivat hoch! und abermal hoch!"--Gockel und Hinkel und Gackeleia standen auf dem Balkon am Fenster und warfen Geld unter das Volk. Gockel warf den Männern hundert Stück neue Gockeld'ors, Hinkel den Frauen hundert Stück neue Hinkeld'ors, worunter auch eine große Anzahl Basler Hennenthaler, und Gackeleia den Kindern hundert Stück neue Gackeleid'ors aus. Sie riefen dabei immer: "theilt untereinander aus, laßt wechseln, Einer gebe dem Andern heraus!" Weil aber damals der Cours in Gelnhausen sehr hoch stand und das Gold sehr gesucht und man mit Scheidemünze und Stübern und mit Waaren, z. B. Nüssen, Feigen, Schellen und Kappen wohl assortirt war, so ward der Wechsel--und Tauschhandel sehr lebhaft auf dem Markt. Je mehr das Gold fiel, desto höher stieg es; der Platz ward mit ausgetheilten, gewechselten, ausgetauschten, vollwichtigen Nasenstübern, Kopfnüssen, Ohrfeigen, Maulschellen und gestochenen Kappen überschwemmt und Alles mußte losschlagen, weil Viele ganz unverzeihlich mit diesen Artikeln schleuderten. Man hat auch unter der Hand vertrauliche Informationen eingezogen, daß damals das Haus: "Gebrüder Vatermörder", welches später die Frankfurter Messe in Wachs poussirt bezog, den ersten Grund zu seinem Renommee gelegt habe.--Als man sich nun bereits bei den Haaren um das Gold riß, so daß Keiner mit einem blauen Auge davon kam, der nicht Haare gelassen hatte, drehte Gockel den Ring Salomonis und mit ihm den Kellermeister nebst einem Stück Faß Wein aus dem Keller, und es ward eingeschenkt, jedem der trinken wollte und ein Gefäß bei sich hatte. Da liefen sie auseinander nach Haus und holten Eimer und Kübel und Züber und Schöpfkellen und Kessel und Krüge und was sie fanden, und tranken, da der Goldregen aufgehört, Gockels Gesundheit am Weinfaß.
 
Der König von Gelnhausen wohnte damals nicht in der Stadt, sondern eine Meile davon, in seinem Lustschloße Kastellovo, auf deutsch Eier-Burg, denn das ganze Schloß war von ausgeblasenen Eierschalen errichtet, und in die Wände waren bunte Sterne von Ostereiern hineingemauert. Dieses Schloß war des Königs Lieblingsaufenthalt, denn der ganze Bau war seine Erfindung, und alle diese Eierschalen waren bei seiner eigenen Haushaltung ausgeleert worden. Das Dach der Eierburg aber war in Gestalt einer brütenden Henne wirklich von lauter Hühnerfedern zusammengesetzt, und inwendig waren alle Wände eiergelb ausgeschlagen. Gerade der Bau dieses Schloßes war schuld gewesen, daß Gockel einstens aus den Diensten des Königs gegangen war, weil er sich der entsetzlichen Hühner--und Eierverschwendung widersetzte und dadurch den König erbittert hatte. Täglich kam nun der königliche Küchenmeister mit einem Küchenwagen nach Gelnhausen gefahren, um die nöthigen Vorräthe für den Hofstaat einzukaufen. Wie erstaunte er aber heute, als er die ganze Stadt in einem allgemeinen Bürgerfest vor einem nie gesehenen Palaste erblickte und den Namen Gockels an allen Ecken ausrufen hörte. Aber sein Erstaunen ward bald in einen großen Aerger verwandelt; denn wo er zu einem Bäcker oder Fleischer oder Krämer mit seinem Küchenwagen hinfuhr, um einzukehren, hieß es überall: Alles ist schon für Seine Raugräflichen Gnaden Gockel von Hanau gekauft. Da nun endlich der königliche Küchenmeister sich mit Gewalt der nöthigen Lebensmittel bemächtigen wollte, widersetzten sich die Bürger und es entstand ein Getümmel. Gockel, der die Ursache davon erfuhr, ließ sogleich dem Küchenmeister sagen, er möge ohne Sorgen seyn, denn er wolle Seine Majestät den König und Seine ganze Familie und Seine ganze Dienerschaft allerunterthänigst heute auf einen Löffel Suppe zu sich einladen lassen, und er, der Küchenmeister, möchte nur mit seinem Küchenwagen vor seine Schloß-Speisekammer heranfahren, um ein kleines Frühstück für den König mitzunehmen. Der Küchenmeister fuhr nun hinüber, und Gockel ließ ihm den ganzen Küchenwagen mit Kibitzeneiern anfüllen und setzte seine zwei Kammermohren oben drauf, welche den König unterrichten sollten, wie man die Kibitzeneier mit Anstand esse; denn der König hatte seiner Lebtage noch keine gegessen.
 
Der Küchenmeister fuhr durch den Sand in gestrecktem Galopp mit seinem Küchenwagen voll Eiern nach dem Lustschloß, ohne ein Einziges zu zerbrechen, nur daß die zwei Mohren, wo es zu langsam ging, manchmal absteigen und zu Fuß gehen mußten; sie kamen jedoch zugleich in der Eierburg an.
 
Mit höchster Verwunderung hörte König Eifrasius die Geschichte von dem Schloß und dem Gockel durch den Küchenmeister erzählen, und ließ sich sogleich ein Hundert von den Kibitzeneiern hart sieden. Als nun die zwei schwarzen Kammermohren in ihren goldbordirten Röcken mit der silbernen Schüssel voll Salz, in welches die Eier festgestellt waren, hereintreten, und mit ihrer schwarzen Farbe so schön gegen den weißen Eierpalast abstachen, hatte der König Eifrasius große Freude daran. Er ließ seine Gemahlin Eilegia, und seinen Kronprinzen Kronovus zum Frühstück berufen, und erzählte ihnen das große Wunder vom Palast Gockels. "Ach", sagte Kronovus, "da ist wohl die kleine Gackeleia, mit welcher ich sonst spielte, auch wieder dabei." "Natürlich", sprach Eifrasius, "wir wollen gleich nach diesem Frühstück hinein fahren und das ganze Spektackel ansehen. Aber seht nur die kuriosen Eier, die er uns zum Frühstück sendet; grün sind sie mit schwarzen Puncten; man nennt sie Kibitzeneier, sie kommen weit aus Rußland und werden so genannt, weil sie in Kibitken, einer Art von Hühnerstall auf vier Rädern gefunden, oder gelegt, oder hieher gefahren werden." 
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