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雷格尔·安慕兰夫人和他的小儿子Frau Regel Amrain und ihr Jüngster-19

时间:2024-01-08来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: 雷格尔·安慕兰夫人和他的小儿子
Fritz Amrain nahm an diesen Bestrebungen eben keinen Anteil, allein er kümmerte sich auch wenig um die Wahlen, so sehr er sich vor vier Jahren gesehnt hatte, daran teilzunehmen. Er dachte sich, da alles gut ginge im Lande, so sei kein Grund, den öffentlichen Dingen nachzugehen, und die Maschine würde deswegen nicht stille stehen, wenn er schon nicht wähle. Es war ihm unbequem, an dem schönen Tage in der Kirche zu sitzen mit einigen alten Leuten; und, wenn man es recht betrachtete, schien sogar ein Anflug von philisterhafter Lächerlichkeit zu kleben an den diesjährigen Wahlen, da sie eine gar so stille und regelmäßige Pflichterfüllung waren. Fritz scheuete die Pflicht nicht; wohl aber haßte er nach Art aller jungen Leute kleinere Pflichten, welche uns zwingen, zu ungelegener Stunde den guten Rock anzuziehen, den besseren Hut zu nehmen und uns an einen höchst langweiligen oder trübseligen Ort hinzubegeben, als wie ein Taufstein, ein Kirchhof oder ein Gerichtszimmer. Frau Amrain jedoch hielt gerade diese Weise der Seldwyler, die sie nun angenommen, für unerträglich und unverschämt, und weil eben niemand hinging, so wünschte sie doppelt, daß ihr Sohn es täte. Sie steckte es daher hinter seine Frau und trug dieser auf, ihn zu überreden, daß er am Wahltage ordentlich in die Versammlung ginge und einem tüchtigen Manne seine Stimme gebe, und wenn er auch ganz allein stände mit derselben. Allein mochte nun das junge Weibchen nicht die nötige Beredsamkeit besitzen in einer Sache, die es selber nicht viel kümmerte, oder mochte der junge Mann nicht gesonnen sein, sich in ihr eine neue Erzieherin zu nähren und großzuziehen, genug, er ging an dem betreffenden Morgen in aller Frühe in seinen Steinbruch hinaus und schaffte dort in der warmen Maisonne so eifrig und ernsthaft herum, als ob an diesem einen Tage noch alle Arbeit der Welt abgetan werden müßte und nie wieder die Sonne aufginge hernach. Da ward seine Mutter ungehalten und setzte ihren Kopf darauf, daß er dennoch in die Kirche gehen solle; und sie band ihre immer noch glänzend schwarzen Zöpfe auf, nahm einen breiten Strohhut darüber und Fritzens Rock und Hut an den Arm und wanderte rasch hinter das Städtchen hinaus, wo der weitläufige Steinbruch an der Höhe lag. Als sie den langen krummen Fahrweg hinanstieg, auf welchem die Steinlasten herabgebracht wurden, bemerkte sie, wie tief der Bruch seit zwanzig Jahren in den Berg hineingegangen, und überschlug das unzweifelhafte gute Erbtum, das sie erworben und zusammengehalten. Auf verschiedenen Abstufungen hämmerten zahlreiche Arbeiter, welchen Fritz längst ohne Werkführer vorstand, und zu oberst, wo grünes Buchenholz die frischen weißen Brüche krönte, erkannte sie ihn jetzt selbst an seinem weißeren Hemde, da er Weste und Jacke weggeworfen, wie er mit einem Trüppchen Leute die Köpfe zusammensteckte über einem Punkte. Gleichzeitig aber sah man sie und rief ihr zu, sich in acht zu nehmen. Sie duckte sich unter einen Felsen, worauf in der Höhe nach einer kleinen Stille ein starker Schlag erfolgte und eine Menge kleiner Steine und Erde rings herniederregneten. Da glaubt er nun," sagte sie zu sich selbst, was er für Heldenwerk verrichtet, wenn er hier Steine gen Himmel sprengt, statt seine Pflicht als Bürger zu tun!" Als sie oben ankam und verschnaufte, schien er, nachdem er flüchtig auf den Rock und Hut geschielt, den sie trug, sie nicht zu bemerken, sondern untersuchte eifrig die Löcher, die er eben gesprengt, und fuhr mit dem Zollstock an den Steinen herum. Als er sie aber nicht mehr vermeiden konnte, sagte er: Guten Tag, Mutter! Spazierest ein wenig? Schön ist das Wetter dazu!" und wollte sich wieder wegmachen. Sie ergriff ihn aber bei der Hand und führte ihn etwas zur Seite, indem sie sagte: Hier habe ich dir Rock und Hut gebracht, nun tu mir den Gefallen und geh zu den Wahlen! Es ist eine wahre Schande, wenn niemand geht aus der Stadt!" Das fehlte auch noch," erwiderte Fritz ungeduldig, jetzt abermals bei diesem Wetter in der langweiligen Kirche zu sitzen und Stimmzettel umherzubieten. Natürlich wirst du dann für den Nachmittag schon irgendein Leichenbegängnis in Bereitschaft haben, wo ich wieder mithumpeln soll, damit der Tag ja ganz verschleudert werde! Daß ihr Weibsleute unsereinen immer an Begräbnisse und Kindertaufen hinspediert, ist begreiflich; daß ihr euch aber so sehr um die Politik bekümmert, ist mir ganz etwas Neues!" 
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