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Zwölftes Kapitel. Eine Zeit großer Ereignisse.-3

时间:2020-12-31来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: Zwölftes Kapitel
»Jetzt, Freitag, mir nach!« sagte ich, nachdem ich die letzte, Freitag aber die dritte Muskete aufgenommen hatte. Mit lautem Geschrei stürzten wir aus dem Gebüsche, gerade auf die Wilden los. Der eine von den beiden, welche den Gefangenen losbinden wollten, lag tot, während der andre, verwundet, in einen Kahn gesprungen war, wohin ihm noch vier seiner Gefährten folgten.
Sogleich gebot ich Freitag, auf die Flüchtlinge zu feuern; er verstand mich sehr gut, lief ungefähr 40 Schritte weit, um die Flüchtigen aufs Korn zu nehmen, und schoß los. Er hatte seine Sache gut gemacht; denn sofort stürzten alle fünf nieder, so daß ich schon glaubte, er hätte sie sämtlich getötet; indessen sprangen zwei von ihnen wieder auf, die andern blieben regungslos liegen, entweder schwer verwundet oder getötet.
Während dies geschah, war ich zu dem Gefangenen geeilt und schnitt mit einem Messer die Bande entzwei, welche ihn an Händen und Füßen gefesselt hielten; dann half ich ihm aufstehen und fragte auf portugiesisch, wer er sei. Er antwortete mir in lateinischer Sprache: »Christianus«, war aber so entkräftet, daß er weder stehen, noch ein weiteres Wort sprechen konnte. Ich reichte ihm mein Rumfläschchen, aus dem er einen kräftigen Schluck nahm, der ihn sichtbar stärkte. Außerdem gab ich ihm auch ein Stück Brot, und er aß es mit der größten Hast. Währenddem fragte ich noch, aus welchem Lande er stamme, und erhielt zur Antwort: »Spanien«. Nachdem er sich ein wenig erholt hatte, gab er mir durch allerlei Zeichen zu verstehen, wie dankbar er mir sei für die Rettung aus der Hand der Kannibalen. Ich aber sprach zu ihm auf Spanisch, so gut es eben gehen wollte: »Sennor, später wollen wir uns weiter aussprechen, jetzt müssen wir kämpfen. Wenn Ihr noch irgend Kraft habt, so nehmt diese Pistole und diesen Degen und nun Gott befohlen!«
Kaum fühlte der Spanier die Waffen in seiner Hand, als er neu beseelt von Mut und Kraft erschien. Wie ein Wahnsinniger hieb er auf seine Peiniger ein und streckte im Nu zwei oder drei derselben zu Boden. Die Wilden waren durch die Wirkung unsrer Feuerwaffen und den ungestümen Überfall so überrascht, daß die meisten von ihnen wie gelähmt niederstürzten und ebensowenig zu fliehen als unserm Angriffe zu widerstehen vermochten.
Ich hielt mein Gewehr schußfertig, ohne jedoch abzuschießen, um nicht ganz verteidigungslos zu sein, da ich dem Spanier Degen und Pistole gegeben hatte. Dann rief ich Freitag herbei und gebot ihm, die abgeschossenen Gewehre, die wir zurückgelassen hatten, herbeizuholen, was mit unglaublicher Schnelligkeit geschah. Wir luden sogleich unsre Gewehre; ich übergab Freitag eine Muskete und sagte ihm, er solle weitere Waffen herbeischaffen, wenn man deren bedürfe. Unterdessen fand ein fürchterlicher Kampf zwischen dem Spanier und einem Wilden statt, der mit einem eisenharten hölzernen Schwerte auf ihn einhieb. Allein jener, ebenso kühn und tapfer, widerstand trotz seiner Schwäche lange Zeit den Angriffen des Indianers, ja er hatte ihm sogar zwei Wunden am Kopfe beigebracht. Der Wilde jedoch, ein Mensch von hohem Wuchse, hatte jetzt seinen Gegner gepackt, zu Boden geworfen und suchte ihm nun den Degen zu entwinden. Der Spanier ließ die Waffe fahren, riß die Pistole aus dem Gürtel und jagte seinem Feinde eine Kugel durch die Brust, die ihn sofort tötete.
Freitag blieb seinerseits auch nicht unthätig: er verfolgte die Flüchtlinge, ohne eine andre Waffe als sein Beil, und machte denen, die er im Laufe einholte oder die verwundet auf der Erde umherlagen, den Garaus. Der Spanier bat mich jetzt um ein Gewehr, und ich überließ ihm gern eine meiner beiden Jagdflinten. Er verfolgte damit zwei Wilde und verwundete sie beide; da er sie aber nicht einzuholen vermochte, so entkamen sie nach dem Walde. Hier aber trafen sie auf Freitag, der sogleich den einen von ihnen niederstreckte; der andre, wiewohl verwundet, lief nach dem Strande, warf sich ins Meer und schwamm dem Kanoe nach, in welchem sich ein Toter und ein Verwundeter befanden, während drei noch Lebende das Weite zu gewinnen suchten. Es waren 17 Wilde teils getötet, teils so schwer verwundet worden, daß sie an ihren Wunden sterben mußten; nur vier waren in ihrem Kahne entkommen, einer derselben aber dem Anscheine nach auch schwer blessiert.
Die in dem Kanoe Flüchtenden ruderten mit aller Anstrengung, um aus dem Bereiche unsrer Kugeln zu kommen, und obgleich Freitag noch zwei- oder dreimal nach ihnen feuerte, so schien doch keiner getroffen zu sein. Freitag zeigte sich so kampfbegierig, daß er eins ihrer Boote nehmen wollte, um die Wilden zu verfolgen, und in der That schien mir dieser Gedanke beachtenswert. Denn gelang es auch nur einem zu entrinnen, der die Nachricht von der Niederlage zu seinem Stamm brachte, so konnte ich mich sicherlich auf einen baldigen Besuch von Hunderten gefaßt machen, die uns durch ihre Überzahl erdrückt hätten. Ich eilte also mit Freitag nach dem Strande hinab und sprang in eine Barke. Aber wie erstaunte ich, als ich hier noch einen an Händen und Füßen gefesselten Wilden erblickte, der vor Angst halb tot war!
Sogleich zerschnitt ich seine Fesseln und suchte den armen Menschen emporzurichten; allein er konnte weder stehen noch sprechen, sondern stöhnte nur auf eine ganz erbärmliche Weise, weil er wahrscheinlich glaubte, er solle nun getötet werden. Ich gab Freitag mein Rumfläschchen, um den Armen durch einen Schluck zu stärken, und trug ihm zugleich auf, dem Wilden seine Befreiung zu verkündigen. Der Trunk und noch mehr die frohe Botschaft belebten den Armen so, daß er sich in der Barke aufrecht zu setzen vermochte. Als ihm aber Freitag aufmerksamer ins Gesicht sah, wurde dieser wie umgewandelt. Er umarmte den Geretteten, küßte ihn und drückte ihn stürmisch an die Brust; dann lachte er, jauchzte vor Freuden, sprang, tanzte, sang, gebärdete sich wie ein Unsinniger, weinte und rang die Hände. Lange währte es, ehe auch nur ein einziges vernünftiges Wort aus ihm herauszubringen war: endlich, als er wieder ein wenig zu sich selbst kam, sagte er zu mir, der Gerettete sei sein Vater.
Es läßt sich nicht mit Worten das Entzücken des guten Freitag beim Anblick seines Vaters und dessen unerwarteter Errettung schildern; zwanzigmal sprang er aus dem Kahne und wieder hinein; dann setzte er sich an die Seite seines Vaters und öffnete sein Kleid, um den Kopf desselben an seine Brust zu drücken und ihn zu erwärmen; dann nahm er wieder seine Arme, seine Beine, welche durch das harte Zuschnüren der Bande steif und geschwollen waren, und rieb sie mit seinen Händen. Ich gab ihm nun etwas Rum, um die abgestorbenen Glieder des alten Mannes zu waschen, was demselben augenscheinlich sehr wohl that.
Freitag war so sehr mit seinem Vater beschäftigt, daß ich es nicht über mich gewinnen konnte, ihn von demselben abzurufen. Erst als ich glaubte, er habe seiner kindlichen Freude vollkommen Genüge gethan, rief ich ihn, und er sprang mit freudestrahlendem Gesicht auf mich los.
»Hast du deinem Vater schon Brot zu essen gegeben, Freitag? Er wird wohl tüchtigen Hunger haben.«
»Nein, ach nein, Herr!« erwiderte fast weinend der arme Bursche; »o, ich schlechter Hund habe selbst alles gegessen, alles!«
»Nun, Freitag, beruhige dich! Da ist ein Stück Kuchen, das ich gerade noch in meiner Tasche finde; hier hast du auch noch Rosinen und einen Schluck Rum, damit stärke deinen Vater!« 
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