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Trotzkopf als Grossmutter-13

时间:2022-08-25来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: Trotzkopf als Grossmutter
Ein steifer Abschied folgte. Im Korridor jagte Karl der Tante noch einen Todesschreck ein, indem er die Miez, die um die Türe guckte, beim Anblick der Fremden aber scheu zurückhuschte, anzischte. Doch lief die Geschichte ohne weiteres Unglück ab.
 
„Was für ein Wesen!“ rief Agnes entrüstet, als sie auf der Straße waren. „Nie wieder geh' ich zu ihr.“
 
„Das werden wir doch wohl müssen,“ seufzte Maud. „Sie ist Papas einzige Schwester, aber glücklicherweise mag er sie auch nicht.“
 
„Du hast ihr's ordentlich gegeben,“ sagte Irma, „und über den Karl hätte ich mich beinahe totgelacht.“
 
„Na wart' man,“ brummte Karl, „so 'nen Ekel gibt's nicht noch mal auf der Welt! Aber wenn ich wieder komme, kann sie was erleben; entweder steck' ich das Haus an oder tue sonst etwas, das die ganze Wohnung auf den Kopf stellt.“
 
Ilse machte ein ärgerliches Gesicht, als die Mädchen ihr erregt ihre Erlebnisse bei Tante Elisabeth schilderten. Sie versuchte zu beschwichtigen und behauptete, daß die Kinder übertrieben, aber onkel Heinz, der auch bei Gontraus speiste, lachte laut und rief: 

„Unsinn, die Kröten haben recht; die Müller ist eine unausstehliche alte Jungfer. Ihr Mädchen, heiratet um's Himmels willen, denn nun seht ihr, was aus einem Frauenzimmer wird, das keinen Mann kriegt.“
 
„Aber Herr Professor,“ wandte Ilse ein. „Was setzen Sie da wieder den Kindern für dummes Zeug in den Kopf? Als ob eine unverheiratete Frau nicht auch ein nützliches Glied der Gesellschaft sein könnte. Die Ehe erhöht nicht ihren Wert, das kann einzig und allein ihre Persönlichkeit tun.“
 
„Unsinn,“ brummte der alte Herr. „Eine alte Jungfer ist ein Unding — sie entspricht nicht ihrer Bestimmung.“
 
„Und ein alter Junggeselle, Onkelchen?“ fragte Agnes schalkhaft, beide Hände um seinen Arm schlingend.
 
„Der ebensowenig, mein Kind, aber der verdient wenigstens dein ganzes Mitleid.“
 
„O, was für 'ne Logik! Daß du nicht geheiratet hast, ist doch deine eigene Schuld, während Tante Elisabeth wahrscheinlich nichts dafür kann. Vielleicht hat nie jemand um sie geworben.“
 
„Doch, sie kann dafür,“ behauptete onkel Heinz, dem das Widersprechen noch immer ein Bedürfnis war. „Solch unangenehme Geschöpfe wie sie, kommen schon als alte Jungfer auf die Welt. Ich rat euch noch mal, Kinder, hütet euch davor, macht, daß ihr heiratet, damit man euch nicht in einen Topf werfen kann mit solchen Wesen, die, nur weil sie Unterröcke tragen, sich für berechtigt halten, Frauen genannt zu werden.“
 
„Ich will's nicht hören, daß Sie so zu meinen Enkelinnen reden,“ rief Ilse, ehrlich entrüstet. „Ich sage euch im Gegenteil, ihr Mädchen, heiratet nicht, außer wenn ihr das Glück habt, den Mann zu finden, den ihr von ganzer Seele und mit ganzem Herzen zu lieben imstande seid. Eine alte Jungfer braucht durchaus kein lächerliches Wesen zu sein. Ich kenne viele, die gerade so hoch, ja noch höher stehen als manche verheiratete Frau. Das müssen doch auch Sie zugeben, Professor, wenn Sie gerecht sein wollen.“
 
„Ach was,“ nahm onkel Heinz das Wort, der als er sah, wie ernst seine alte Freundin die Geschichte nahm, wieder einlenken wollte, „Sie haben mich nur nicht verstanden, Frau Ilse.“
 
„Ich meine, Sie waren deutlich genug.“
 
„Es ist doch ein Unterschied zwischen einer alten Jungfer und einer unverheirateten Dame. Und jetzt wollen wir zu Tisch gehen. Von so 'ner unfruchtbaren Diskussion werd' ich hungrig.“ 
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