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欧也妮葛朗台-Eugénie Grandet 28

时间:2018-08-06来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: Eugénie Grandet
Charles zog nun ein Taschentuch hervor, das die vornehme Dame, die jetzt in Schottland reiste, ihm gestickt hatte. Als Eugénie diese hübsche Arbeit gewahrte, die Annette in Stunden der Liebe angefertigt hatte, blickte sie voll Aufmerksamkeit zum Cousin auf, um zu sehen, ob er sich wirklich dieses Tuches profanerweise zu bedienen gedenke. Die Manieren Charles', seine Gesten, die Art, wie er das Lorgnon handhabte, seine erkünstelte Dreistigkeit, seine offensichtliche Verachtung für das Kästchen, das der Erbin so ungeheure Freude bereitet hatte und das er wohl wertlos oder geschmacklos fand, kurz alles, was die Cruchots und die des Grassins empörte, gefiel ihr so gut, daß sie vor dem Einschlafen noch lange von diesem Phönix aller Cousins träumen mußte.
 
Das Spiel ging sehr langsam vonstatten, und bald wurde es ganz unterbrochen. Die Große Nanon trat ein und sagte laut: »Madame Grandet, ich brauche Wäsche, um Monsieur das Bett zu richten.«
 
Madame Grandet erhob sich und folgte Nanon hinaus. Nun sagte Madame des Grassins mit leiser Stimme: »Behalten wir unsere Sous und hören wir auf zu spielen.«
 
Jeder nahm aus der alten zerbrochenen Untertasse seine zwei Sous wieder heraus. Dann erhob sich die ganze Gesellschaft und machte eine Viertelschwenkung zum Feuer.
 
»Sie haben aufgehört?« sagte Grandet, ohne von seinem Brief aufzublicken.
 
»Ja, ja«, erwiderte Madame des Grassins, indem sie neben Charles Platz nahm.
 
In Eugénie hatte dies erste Zuneigungsgefühl einen Gedanken geweckt, den wohl alle jungen Mädchen im gleichen Fall haben. Sie verließ den Saal, um ihrer Mutter und Nanon zu helfen. Wäre sie jetzt von einem eifrigen Beichtvater ins Gebet genommen worden, so hätte sie zweifellos zugegeben, daß es ihr weder um ihre Mutter noch um Nanon zu tun sei, daß sie vielmehr ein quälendes Verlangen habe, das Zimmer des Cousins in Augenschein zu nehmen, sich für den Cousin zu betätigen. Sie wollte Ordnung schaffen, nachsehen, ob nichts vergessen sei, kurzum, das Zimmer so nett und sauber wie möglich herrichten. Schon hielt Eugénie sich allein für befähigt, den Geschmack des Cousins nachempfinden zu können.
 
Sie kam tatsächlich gerade recht, um ihrer Mutter und Nanon, die alles getan zu haben meinten, nachzuweisen, daß noch gar nichts getan sei. Sie brachte die Große Nanon auf den Einfall, die kaltfeuchten Leintücher an einem Holzkohlenofen zu wärmen; sie bedeckte eigenhändig den alten Tisch mit einer sauberen Decke und schärfte Nanon ein, die Decke alltäglich durch eine frische zu ersetzen. Sie überzeugte ihre Mutter von der Notwendigkeit, im Kamin ein tüchtiges Feuer zu machen, und trug Nanon auf, einen Haufen Holz heraufzubringen und im Korridor aufzustapeln, dem Vater jedoch nichts davon zu sagen. Sie selbst lief in den Saal hinunter, nahm aus einem der Eckschränke ein altes Lacktablett, das aus der Hinterlassenschaft des alten Monsieur de la Bertellière stammte, ergriff ein sechseckig geschliffenes Glas, ein kleines vergoldetes Löffelchen, ein altertümliches Flakon, dem Amoretten eingraviert waren, und setzte das alles frohlockend in des Cousins Zimmer auf den Kaminsims. Sie hatte jetzt in einer Viertelstunde mehr Einfälle, als sie in ihrem ganzen bisherigen Leben gehabt hatte.
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