2003 hat man in China begonnen, die genossenschaftliche Krankenversicherung auf dem Land zu erneuern. 2008 war der Großteil aller ländlichen Bewohner in das System integriert. In 2011 waren es 832 Millionen Menschen. In diesem Jahr will die chinesische Regierung den Schutz vor schweren Krankheiten verbessern. Es ist ein wichtiger Schritt, um die Armut auf dem Land zu senken.
Die fünfjährige Song Wuyi lebt in einem Dorf in der ostchinesischen Provinz Shandong. Sie hat einen angeborenen Herzfehler. Dieselbe Krankheit hat bereits das Leben ihres Vaters geraubt. Bei ihrer Mutter hat man eine seelische Erkrankung diagnostiziert. Eine Operation für Song Wuyi kostet mindestens 30.000 Yuan. Früher würde die Versicherung nur 35 Prozent dieser Kosten tragen. Deswegen verschiebt die Familie die dringend notwendige Olperation bereits seit zwei Jahren. Dank der neuen Regel ist die Eigenbeteiligung auf 10 Prozent gesunken. Die restlichen 90 Prozent werden von der neuen genossenschaftlichen Krankenkasse übernommen.
Song Wuyi's Tante Wang Fengqin sagt:
„Als wir davon gehört haben, waren wir sehr glücklich. Ihre Großmutter hat die ganze Nacht nicht geschlafen. Sie hat mir gesagt, dass es für das Kind jetzt Hoffnung gibt."
Die Regierung wird die Zuschüsse in diesem Jahr auf 240 Yuan pro Person erhöhen. Bei schweren Erkrankungen werden den Bauern 90 Prozent der Behandlungskosten von der Krankenkasse zurückerstattet.
Ma Zengshan ist Leiter der Abteilung für Herzchirurgie im Krankenhauses der Stadt Liaocheng. Er sagt:
„Seit die neue Politik in Kraft getreten ist haben wir 78 solcher Patienten behandelt. Früher haben sie sich eine stationäre Behandlungen nicht leisten können."
Der Gesundheitsminister Chen Zhu versprach, dass die neue Krankenkasse bis zu 75 Prozent der stationären Behandlungskosten zurückerstatten wird. Den Schwerpunkt in diesem Jahr bildet die Absicherung bei schweren und besonders schweren Erkrankungen. Bis Ende 2012 soll die Versicherung Kinderleukämie, angeborene Herzfehler, Urämie und fünf weitere schwere Krankheiten abdecken. In einem Drittel des Landes umfasst die Liste zwölf zusätzliche Krankheiten. Das sind unter anderem Lungen-, Speiseröhren- und Magenkrebs, Schlaganfälle und Bluterkrankheit. Chen Zhu will vor allem die Lage der Menschen verbessern, die aufgrund von Krankheiten in Armut geraten sind:
„Unsere Experten glauben, dass zehn Millionen Bauernfamilien von der Versicherung profitieren werden. Bei vier bis fünf Menschen in einem Haushalt, sind es 40 Millionen bis 50 Millionen Menschen."
In 2001 mussten 60 Prozent der Medizinkosten von den Patienten privat getragen werden. Heute ist der Anteil auf 35 Prozent gesunken. Das Gesundheitssystem wird immer gerechter.