Personen im mittleren Alter, die zu wenig oder zu viel schlafen, leiden häufiger als andere Personen an Wahrnehmungsstörungen, wie eine Studie besagt.
Der Studie zufolge werden weniger als sechs Stunden Schlaf als zu wenig und mehr als acht Stunden Schlaf als zu viel für Personen im mittleren Alter erachtet. Die Ergebnisse der Studie, die von Forschern der Medizinischen Fakultät des University College London durchgeführt worden war, wurden im Jahre 2011 in der amerikanischen Mediziner-Zeitschrift Sleep veröffentlicht.
Die Forscher führten die Studie in zwei Zeiträumen durch, einmal zwischen 1997 und 1999 und anschließend zwischen 2003 und 2004. Die Teilnehmer an der Studie wurden befragt, wie viele Stunden sie durchschnittlich in einer Nacht eines Wochentages schlafen, und wurden nach durchschnittlich 5,4 Jahren während 2003-2004 nochmals darüber befragt. Die Forscher verglichen diejenigen Teilnehmer, die Veränderungen in ihrem Schlafverhalten angegeben hatten, mit solchen, deren Schlafdauer während des gesamten Untersuchungszeitraums gleich geblieben war.
Bei der Folgestudie wurde mit allen Personen ein Standardtest durchgeführt, um das Gedächtnisvermögen, logisches Denken, Wortschatz und Sprachvermögen zu bewerten. Die Ergebnisse zeigen, dass Frauen, die sieben Stunden pro Nacht schliefen, den höchsten Wert bei den kognitiven Tests hatten, gefolgt von solchen, die sechs Stunden schliefen. Bei den Männern war die kognitive Funktion ähnlich wie bei solchen, die sechs, sieben oder acht Stunden pro Nacht schliefen. Dagegen waren weniger als sechs Stunden Schlaf oder mehr als acht Stunden Schlaf mit geringeren Werten verbunden.
"Schlaf gibt dem Körper das, was er für die physiologische Erholung braucht", erklärt Jane Ferrie, Forscherin in der Abteilung für Epidemiologie und Gesundheitswesen an der Fakultät. "Während sieben Stunden Schlaf pro Nacht optimal für die Mehrheit der Menschen zu sein scheinen, kommen sehr viele Personen mit regelmäßig mehr oder weniger Schlaf aus." Da sich allerdings die meisten Studien auf die Auswirkungen von zu wenig Schlaf auf das Bio-System konzentrierten, sei bislang noch nicht erwiesen, warum sieben Stunden optimal seien, oder warum zu langer Schlaf ungesund sei, so Ferrie. "Bei regelmäßig zu wenig Schlaf werden Hormone ausgeschüttet, die das Risiko für Herzkrankheiten und Schlaganfälle erhöhen, und auch andere Symptome wie hohen Blutdruck und hohe Cholesterinwerte sowie Diabetes und Fettleibigkeit begünstigen", so Ferrie.