In ein paar Tagen - in der Nacht von Samstag auf Sonntag - drehen wir wieder an unseren Uhren. Die "Sommerzeit" ist dann vorbei und die sogenannte "Winterzeit" beginnt.
Wenn der Zeiger am ganz frühen Sonntagmorgen auf drei Uhr springt, wird er genau in diesem Moment auf zwei Uhr zurückgedreht. Gute Nachrichten für Langschläfer! Ihr könnt euch also eine Stunde länger in eure Kissen kuscheln.
Die Bewohner der spanischen Inselgruppe der Balearen - zu der gehören zum Beispiel Mallorca und Ibiza - die finden die Winterzeit aber gar nicht so toll. Deshalb haben sie einen Antrag gestellt, einfach bei der Sommerzeit zu bleiben, also die Uhren NICHT umzustellen. Der Antrag wurde aber jetzt abgelehnt - also ist ab Sonntag auch auf den spanischen Inseln Winterzeit.
Warum wollen Inseln wie Mallorca und Ibiza die Sommerzeit behalten?
Klicker: Tja, kurz zusammengefasst: Die Bewohner der spanischen Inseln mögen einfach sehr sehr gern die Sonne! (Jeder, der schon mal auf Mallorca war, weiß ja auch, dass die da echt ziemlich oft scheint.) Naja, und jetzt ist es so, dass wenn die Uhren um eine Stunde zurückgedreht werden, dann geht dort natürlich auch die Sonne eine Stunde früher unter als sonst. Es wird also früher dunkel. Und das finden die Bewohner zum einen selbst nicht so toll, weil der Tag ja dann gefühlt früher aufhört. Außerdem ist das nicht gut für den Tourismus, sagen sie: Denn wenn es früher dunkel wird draußen, dann sind die Touristen auch nicht mehr so lang unterwegs und geben daher auch weniger Geld aus. Und: Die Stunde mehr Tageslicht am Abend, sagen die, die die Uhren NICHT zurückdrehen wollen, die spare auch Stromkosten. Weil man ja dann abends erst später die Lampen anmachen muss.
Stimmt das denn? Also spart man damit wirklich Strom, wenn man im Winter bei der Sommerzeit bleiben, also die Uhren NICHT zurückdrehen würde?
Klicker: Nein, nicht wirklich. Denn zum einen wird es ja dafür dann auch am nächsten Morgen wieder etwas früher hell. Da spart man den Strom dann, wenn man's so sieht, wieder ein. Außerdem ist es ja so: Wenn's abends länger hell ist, dann wird zwar das Licht weniger eingeschaltet. Aber dafür müssten die Menschen ja dann im Frühling und im Herbst ihre Wohnungen morgens mehr heizen. Weil sie ja dann FRÜHER aufstehen würden und es früher am Morgen ja auch noch frischer ist. Das heißt, man kann sagen, das hebt sich so im Großen und Ganzen gegeneinander auf.
Warum gibt's denn dann diesen Unterschied zwischen Sommer- und Winterzeit überhaupt?
Klicker: Das ist eine gute Frage. Die stellen sich viele Menschen bis heute. Bei uns in Deutschland wurde die Zeitumstellung 1980 eingeführt, also vor 36 Jahren. Auch bei uns war der Hintergedanke dabei, dass man Energie sparen wollte. Aber das ist eben sehr umstritten, wie ich ja gerade erzählt habe. Die Idee zu diesem Energiesparen durch Zeitumstellung ist übrigens schon viel älter, über 230 Jahre: Die hatte schon der amerikanische Politiker und Erfinder Benjamin Franklin. Im Jahr 1784 schrieb er einen Brief an eine französische Zeitschrift. Darin ging es um "die Kosten des Lichts". Elektrisches Licht gab's damals noch nicht - die Menschen verbrauchten viele Kerzen, wenn's draußen dunkel war. Und Franklin meinte eben schon damals, dass man doch bitte die Helligkeit besser ausnutzen soll.
Gibt es eine Haupt-Zeit? Also welche ist die "richtige", die eigentliche Zeit?
Klicker: Die Winterzeit - also die, zu der wir am Sonntag wieder zurückkehren - die ist eigentlich unsere "normale" Zeit. Mit vollem Namen heißt die "Mitteleuropäische Zeit", abgekürzt MEZ. Und die Sommerzeit, die wir im Moment noch haben, die heißt MESZ, also "Mitteleuropäische Sommerzeit". Jedes Jahr am letzten Sonntag im Oktober werden die Uhren auf die Winterzeit oder Normalzeit umgestellt - die bleibt uns dann bis Ende März erhalten, also ein halbes Jahr. Dann bekommen wir wieder eine Stunde geklaut und die Uhren werden nachts eine Stunde VORgestellt - auf die Sommerzeit.
Obwohl wir noch Sommerzeit haben, habt ihr erfahren, was die Winterzeit ist und warum wir am Sonntagmorgen wieder zu ihr zurückkehren. Wir sehen also: Der KiRaKa ist seiner Zeit immer ein wenig voraus!