Weltweit sind immer mehr Kinder zu dick. Das hat die Weltgesundheitsorganisation WHO am Montag in Genf bekannt gegeben.
Die Organisation beobachtet seit Jahren die Entwicklung von Übergewicht und Fettleibigkeit bei Kindern auf der ganzen Welt. Weltweit sind 41 Millionen Mädchen und Jungen unter fünf Jahren übergewichtig oder fettleibig. Das sind zehn Millionen Kinder mehr, als noch vor 26 Jahren gezählt wurden.
Armut macht dick
Vor allem in Ländern, in denen die Menschen wenig Geld haben, ist die Zahl der übergewichtigen Kinder gestiegen. So lebt fast die Hälfte der betroffenen Kinder in asiatischen und ein Viertel in afrikanischen Ländern.
Kinder, die zu dick oder sogar viel zu dick sind, haben meist körperlich und seelisch darunter zu leiden. Sie finden oft keine Freunde und werden gehänselt oder sogar gemobbt. Ihr Körper ist schon früh zu stark belastet und deshalb bekommen sie oft im Laufe ihres Lebens die Zuckerkrankheit, Probleme mit den Gelenken oder mit dem Herzen.
Krank macht arm
Wenn die Kinder solche Erkrankungen entwickeln, werden sie oft auch arm - entweder, weil sie als Erwachsene nicht arbeiten gehen können oder weil sie keine Krankenversicherung haben und ihre Arztrechnungen selbst bezahlen müssen.
Die Weltgesundheitsorganisation WHO sieht als Hauptgrund für die weltweite Gewichtszunahme bei Kindern vor allem aggressive Werbung für ungesundes Essen und zuckerhaltige Getränke. Auch wenn Kinder sich zu wenig bewegen, weil sie zu viel Zeit vor dem Computer oder Fernseher verbringen, können sie zu dick werden.
Die WHO will den Staaten jetzt helfen, indem sie genaue Vorschläge macht, was man gegen das Übergewicht bei Kindern tun kann. So könnte es helfen, wenn es weniger Werbung für ungesundes Essen gibt, wenn das Essen in den Schulen gesünder wird oder wenn eine extra Steuerabgabe auf Zucker fällig wird.