Der Verband der Jäger in Nordrhein-Westfalen möchte als Tierschutzverein gelten, um bei neuen Tiergesetzen besser mitreden zu können. Ein Gericht hat entschieden: Nein, Jäger betreiben zwar auch Tierschutz, aber nicht vorrangig.
Sind Jäger Tierschützer?
Was ist das erste was euch einfällt, wenn ihr an einen Jäger denkt? Die meisten würden wahrscheinlich sagen: Ein Jäger macht Jagd auf Tiere im Wald, wie zum Beispiel Rehe oder Wildschweine. Ganz vereinfacht könnte man sagen: Ein Jäger tötet Tiere. Aber so einfach ist das nicht. Der Verband der Jäger in Nordrhein-Westfalen wollte vor Gericht durchsetzen, dass er als Tierschutzverein anerkannt wird.
Tierschützer dürfen mitreden bei Gesetzen
Tierschutzvereine dürfen mitreden, bevor neue Vorschriften gemacht werden, die Tiere betreffen. Das steht seit zwei Jahren in einem Gesetz des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen. Wenn zum Beispiel für Forscher Tierversuche genehmigt werden sollen, dann können Tierschutzvereine ein Gericht bitten zu prüfen, ob die Versuche gesetzlich erlaubt sind. Vorher konnten Tierschutzfragen häufig nicht vor Gericht überprüft werden, weil Tiere ihre Rechte nicht selbst vor Gericht vertreten können. Jetzt können das Tierschutzvereine im Namen der Tiere machen.
Tierschutz ist auch Sache der Jäger
Der Verband der Jäger wollte auch als Tierschutzverein gelten, aber der Umweltminister von Nordrhein-Westfalen hat Nein gesagt. Dagegen hat der Verband geklagt. Die Jäger sagen nämlich, dass sie nicht wahllos Tiere erschießen, sondern dass Tier- und Naturschutz an oberster Stelle stehen bei ihrer Arbeit. Sie würden zum Beispiel im Frühsommer Wiesen durchstreifen und Rehkitze retten, bevor die Wiesen gemäht werden. Außerdem würden sie verletzte oder kranke Tiere aufspüren und sie mit einem Schuss von ihrem Leiden erlösen, und sie würden Wildkrankheiten erforschen bei den Tieren. All das sei aktiver Tierschutz, sagen die Jäger. Viele Tierschützer sehen das ganz anders.
Es bleibt beim Nein