Schlafwandler haben oft die Augen offen, und manche können auch auf Fragen antworten, aber sie schlafen trotzdem tief und fest.
Stell dir vor, du wachst auf und bist nicht in deinem kuscheligen Bett, sondern irgendwo draußen, wo du dich nicht auskennst. Was für ein Schreck!
So ging es einem dreijährigen Mädchen aus Unterwellenborn im ostdeutschen Thüringen. Die Kleine war schlafgewandelt. Im Schlaf hatte sie sich ihre Stiefel angezogen und eine Jacke über den Schlafanzug und hatte - immer noch schlafend - das Haus verlassen. 600 Meter entfernt wachte sie auf und fing natürlich an zu weinen.
Glücklicherweise fand ein Ehepaar das Mädchen und rief die Polizei. Die fand heraus, wo das Kind wohnte und brachte es wohlbehalten zu den verwunderten Eltern zurück.
Vor allem Vorschulkinder schlafwandeln
An sich ist Schlafwandeln nichts Schlimmes und muss nicht von einem Arzt behandelt werden. Fast jedes dritte Kind zwischen vier und sechs Jahren schlafwandelt ab und zu. Das hat damit zu tun, dass in diesem Alter die Reifung des Gehirns einen Schub macht.
Warum genau die einen immer wieder schlafwandeln und andere nie, ist aber noch ungeklärt. Bei den Allermeisten verschwindet die Neigung zum Schlafwandeln wieder, wenn sie Jugendliche sind.
Nur wenige laufen draußen herum
Menschen, die schlafwandeln, befinden sich im Tiefschlaf, auch wenn sie die Augen halb oder ganz offen haben. Manche setzen sie sich nur im Bett auf, sehen umher und zupfen zum Beispiel immer wieder an der Bettdecke.
Andere stehen auf, gehen in der Wohnung umher und machen alles Mögliche, sie waschen sich zum Beispiel die Hände oder ziehen sich an. Manche beantworten sogar Fragen. In ganz seltenen Fällen verlassen Schlafwandler sogar das Haus, laufen draußen herum, klingeln vielleicht bei Nachbarn und fahren sogar Fahrrad.
Gefahren aus dem Weg räumen
Dies lässt ahnen, welche Gefahren für Schlafwandler lauern. Damit sie sich nicht verletzen, sollten bei Schlafwandlern die Haustür und die Fenster nachts verschlossen sein, Stolperfallen und andere gefährliche Gegenstände sollten weggeräumt werden. Die Eltern von schlafwandelnden Kindern können ein Glöckchen an der Zimmertür befestigen, damit sie mitbekommen, wenn ihre Kinder nachts unterwegs sind.
Schlafwandler nicht wecken!