Demnächst rufen neue Autos nach einem Unfall selbst den Rettungswagen.
Ab April 2018 in allen Neuwagen
Wer nach einem schlimmen Autounfall nicht mehr selbst Hilfe rufen kann, weil er zum Beispiel bewusstlos ist, der ist darauf angewiesen, dass andere Menschen in der Nähe sind, die einen Rettungswagen rufen. So ein Notruf wird in einigen Jahren automatisch passieren. Denn Ende April 2015 hat das EU-Parlament beschlossen, dass ab April 2018 alle neuen Autos mit dem Notrufsystem eCall ausgestattet sein müssen.
Schnellere Rettung
ECall steht für emergency Call - das bedeutet Notfall-Anruf. Wenn ein Auto mit einem eCall-System einen schweren Unfall hat, dann setzt es automatisch einen Notruf ab. So soll Unfallopfern schneller geholfen werden - auch in entlegenen Gegenden, wo niemand den Unfall beobachtet hat. So sollen künftig in Europa jedes Jahr 2500 Menschen weniger bei Verkehrsunfällen sterben.
Meldung an die Notrufzentrale
Der Notruf geht bei der nächstgelegenen Notrufzentrale ein, die man in ganz Europa unter der Telefonnummer 112 erreicht. Übermittelt wird der genaue Standort des Autos, der per Satelliten-Ortung festgestellt wird, wie bei einem Navigationsgerät. Außerdem erfährt die Notrufzentrale, wann genau der Unfall passiert ist, wie viele Menschen im Auto waren, was für ein Fahrzeug beteiligt ist und in welche Richtung es unterwegs war - das ist besonders bei Unfällen auf Autobahnen wichtig, damit die Retter auf der richtigen Seite zum Unfallort fahren.
Sprachverbindung, um nachzufragen
Gleichzeitig wird über das Handynetz eine Sprachverbindung zum Auto aufgebaut. So können die Mitarbeiter der Notrufzentrale direkt herausfinden, ob der Fahrer ansprechbar ist und nachfragen, wie viele Menschen verletzt sind und ob ein Rettungswagen benötigt wird. Antwortet niemand, dann wird auf jeden Fall Hilfe zum Unfallort geschickt.
Kein Notruf bei leichten Unfällen
Bei leichten Unfällen wie zum Beispiel einer Schramme beim Einparken wird kein Notruf ausgelöst.
Auch per Hand kann ein Notruf ausgelöst werden. Das kann hilfreich sein, wenn man zwar keinen Unfall hat, aber starke gesundheitliche Probleme wie einen Herzinfarkt.
Nur im Falle eines Unfalls werden Daten übermittelt