Menschen in armen Ländern haben immer noch zu schlechte Chancen, sich gut ausbilden zu lassen.
Das steht im neuen Weltbildungsbericht der Organisation Unesco, die sich auf der ganzen Welt um Bildung kümmert. In dem Bericht steht, dass nur in jedem zweiten Land alle Jungen und Mädchen zur Grundschule gehen können. Auch zu viele Erwachsene können nicht lesen und nicht schreiben.
Rudi Tarneden von der Kinderhilfsorganisation UNICEF setzt sich ebenfalls für mehr Bildung von Kindern weltweit ein. Er kann erklären, warum das so ist.
Rudi Tarneden: "Heute gehen mehr Kinder zur Schule als jemals zuvor. Das ist schon ein echter Fortschritt. Aber in vielen Ländern spielt die Bildung der Kinder keine große Rolle. Die Regierungen kümmern sich insbesondere nicht darum, dass die armen Kinder zur Schule gehen. In den Slums zum Beispiel in Bangladesch in Asien sind sehr viele Kinder, die einfach kleinen Platz in normalen Schulen finden, UNICEF organisiert deswegen Lernprogramme für die Kinder, die keinen Platz in den regulären Schulen haben. Ganz wichtig ist: Die Kinder müssen in den Schulen etwas lernen. Sie müssen wirklich da raus kommen und das Gefühl haben: "Das bringt mich weiter!"
Wenn in den Schulen nichts gelernt wird, dann kommen sie auch nicht mehr hin. Ich habe das selbst erlebt, in vielen Schulen sind 100 Kinder mit einem Lehrer. Die haben keine Hefte, keine Stifte, die Lehrer sind oft schlecht ausgebildet und die Kinder bleiben dann weg, wenn sie das Gefühl haben, dass die Schule nichts bringt. Deswegen ist es so wichtig, Lehrer auszubilden und auch die Organisation von Schulen zu verbessern. Zum Beispiel, dass der Unterricht dann anfängt, wenn die Kinder auch da sein können, obwohl sie einen langen Schulweg haben. Viele müssen zum Beispiel ganz langeFußwege machen, wie etwa in Afrika, die sind manchmal zwei Stunden unterwegs, bis sie an der Schule sind."