Vor über 20 Jahren hat es in Köln ein schreckliches Bombenattentat gegeben. Damals wurden 22 Menschen verletzt, vier von ihnen erlitten schwere Verletzungen. In der Keupstraße in Köln lebten damals fast ausschließlich türkisch-stämmige Menschen.
Lange im Unklaren
Lange war unklar, wer die Anschläge verübt hat. Das war für die Opfer besonders schlimm. Sie litten viele Jahre unter ihren Verletzungen und hatten vor allem Angst. Angst davor, dass so etwas jederzeit wieder passieren könnte, weil die Täter nicht gefasst wurden. Erst vor drei Jahren wurde bekannt, dass die terroristische Gruppe NSU hinter dem Attentat steckte. Diese Terrorgruppe hat eine ganze Reihe schlimmer Anschläge in Deutschland verübt.
Zeit für die Stimmen der Attentatsopfer in der Keupstraße
Seit Dienstag werden nun im NSU-Gerichtsprozess in München die Opfer des Anschlags in der Keupstraße angehört. Insgesamt werden über 20 Zeugen gehört, die erzählen, was an dem Tag der Bombenexplosion in der Keupstraße passiert ist. Darunter sind Opfer und auch Ärzte, die damals Verletzte versorgten. Sie berichten über die vielen Operationen, die wegen der schweren Wunden nötig waren.
Viele schwere Nachwirkungen, viel Leid
Viele Verletzte beschreiben, dass sie unter Schlafstörungen litten, oft traurig und wie gelähmt waren und sich in Menschenmengen nicht mehr wohlfühlen. Teilweise bis heute. Ein Ladenbesitzer aus der Kölner Keupstraße sagte, er habe bis heute manchmal Angst, wenn er jemanden mit einem Fahrrad vor seinem Geschäft sehe. Denn die Bombe war damals auf einen Fahrradgepäckträger geschnallt.
Die Verdächtigungen waren besonders schlimm
Besonders schlimm war für die Keupstraßen-Anwohner, dass die Polizei erst von einem Streit zwischen Türken und Kurden ausging. Sie untersuchten gar nicht, ob die Bombe von Fremdenhassern gelegt worden war. Also wurden die Verletzten nicht nur für die Opfer gehalten, sondern wurden sogar verdächtigt, etwas mit dem Anschlag zu tun zu haben. Erst nach sieben Jahren stellte sich heraus, dass Neonazis dafür verantwortlich waren.
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