US-Aufseher nehmen Daimler wegen Abgas-Werten ins Visier:
Nach dem Abgas-Skandal des VW-Konzerns bekommt es nun auch der Stuttgarter Autobauer Daimler mit einer Überprüfung der US-Behörden zu tun. Das US-Justizministerium habe das Unternehmen aufgefordert, das Zustandekommen der offiziellen Abgas-Werte in den USA zu überprüfen, teilte die Daimler AG in einer Pflichtmitteilung an die Finanzwelt mit. Die Anordnung folgt auf Sammelklagen von US-Autobesitzern, die dem Hersteller illegal überhöhte Emissionswerte vorwerfen. Die Kläger beschuldigen den Hersteller, ähnlich wie VW mit einer speziellen "defeat device" genannten Software an der Abgas-Kontrolle getrickst zu haben. Der tatsächliche Schadstoff-Ausstoß von etlichen Diesel-Modellen soll angeblich deutlich über den gesetzlichen Grenzwerten liegen. Daimler bestreitet die Vorwürfe.
VW vor riesigem Verlust:
Der VW-Konzern stellt wegen des Abgas-Skandals offenbar deutlich mehr Geld zurück als bisher bekannt. In der Bilanz für 2015 seien dafür 16,4 Milliarden Euro vorgesehen, schreibt die Deutsche Presse-Agentur. Damit steige der Puffer für die bisher absehbaren Kosten um fast zehn Milliarden Euro. In den USA hat Volkswagen mit den Behörden eine Einigung erzielt. Diese sieht unter anderem vor, dass manipulierte Diesel-Fahrzeuge zurückgekauft oder umgerüstet werden.
EU-Vermittlung scheitert: Treffen zu Mazedonien-Krise abgesagt:
Die EU hat ein Vermittlungstreffen zur Überwindung der politischen Krise in Mazedonien abgesagt. Die vier wichtigsten politischen Kräfte seien zu den Wiener Gesprächen am Freitag eingeladen gewesen, erklärte die außenpolitische Sprecherin der EU, Maja Kocijancic. Die Opposition habe jedoch mitgeteilt, dass sie die Veranstaltung boykottieren werde, sofern die Regierung in Skopje nicht die für Anfang Juni angesetzte Parlamentswahl verschiebe und auf die Amnestie hochrangiger Politiker verzichte. Der Konflikt war durch illegal abgehörte Telefonate des damaligen Regierungschefs Nikola Gruevski mit seinen engsten Mitarbeitern ausgelöst worden. Die Mitschnitte sollten groß angelegte Korruption, Misswirtschaft, Drangsalierung der Justiz und der Medien und die Kriminalisierung politischer Gegner beweisen. Unterdessen fanden in Skopje zwei Demonstrationen für und gegen die Regierung statt, an denen jeweils zehntausende Menschen teilnahmen.
Amtsinhaber Déby Itno gewinnt Präsidentschaftswahl im Tschad:
Amtsinhaber Idriss Déby Itno hat die Präsidentenwahl im Tschad gewonnen. Wie die nationale Wahlkommission in der Hauptstadt N'Djamena mitteilte, erhielt Déby Itno bei der Abstimmung am 10. April 61,6 Prozent der Stimmen. Der Zweitplatzierte, Oppositionschef Saleh Kebzabo, kam demnach auf 12,8 Prozent der Stimmen. Déby Itno ist bereits seit 26 Jahren in dem zentralafrikanischen Land an der Macht. Er galt als Favorit bei der Wahl. Insgesamt waren am Sonntag vor zwei Wochen rund sechs Millionen Menschen aufgerufen, unter 13 Kandidaten einen neuen Staatschef zu bestimmen. Die Wirtschaftslage des Tschad ist in Folge des niedrigen Ölpreises angespannt. Dazu kommt eine hohe Arbeitslosigkeit. Rund die Hälfte der Bevölkerung lebt unter der Armutsgrenze, 70 Prozent der Menschen sind Analphabeten.
Länder verlangen mehr Geld vom Bund:
Bundeskanzlerin Angela Merkel trifft heute die Ministerpräsidenten der Länder, um über die Integration von Flüchtlingen und die dadurch entstehenden Kosten zu beraten. Zuvor stimmen sich die Länderchefs untereinander ab. Sie verlangen mehr Geld vom Bund. Zudem wollen sie eine Wohnsitzauflage für Flüchtlinge, um Aufnahme und Unterkunft organisieren zu können. Die Länder fordern, dass der Bund mindestens die Hälfte der Aufwendungen für Flüchtlinge übernimmt.
US-Popstar Prince ist tot:
Weltweit trauern Fans um US-Popstar Prince. Der 57-jährige Sänger, Komponist und Produzent wurde nach Polizeiangaben am Donnerstag leblos auf seinem Anwesen Paisley Park nahe Minneapolis aufgefunden. Informationen zur Todesursache gab es zunächst nicht. Eine Promi-Website berichtete über eine Behandlung wegen einer mutmaßlichen Überdosis vor knapp einer Woche. Fans, Kollegen und Politiker reagierten bestürzt auf die Todesnachricht. US-Präsident Barack Obama bezeichnete Prince als "kreative Ikone": Nur wenige Künstler hätten "so viele Menschen mit ihrem Talent berührt", wie der siebenfache Grammy-Preisträger.