In Australien Großeinsatz gegen islamistische Extremisten:
Beim größten Anti-Terror-Einsatz in der Geschichte des Landes hat die australische Polizei 15 Verdächtige festgenommen und damit nach eigenen Angaben gewaltsame islamistische Angriffe vereitelt. Premierminister Tony Abbott erklärte, ein aus Australien stammender Führer der Dschihadistengruppe Islamischer Staat (IS) im Nahen Osten habe öffentliche Enthauptungen angeordnet. Deshalb hätten Polizei und Sicherheitsdienste gehandelt. Der Chef der Bundespolizei, Andrew Colvon, sagte zu den Festnahmen, die zerschlagene Gruppe habe nach Überzeugung der Behörden "kriminelle Akte" vorbereitet. Nach einigen Personen wird offensichtlich noch gefahndet, ein 22jähriger Mann aus Sydney wurde laut Staatsanwaltschaft angeklagt, einen Anschlag geplant zu haben, um die "Gesellschaft zu schockieren". An den Razzien vor allem in den Metropolen Sydney und Brisbane waren mehr als 800 Polizisten beteiligt. Die australische Regierung unterstützt den Kampf gegen die Dschihadisten und hatte unter anderem die Entsendung von 600 Militärbediensteten in die Vereinigten Arabischen Emirate angekündigt, um die Front gegen den IS zu stärken.
Repräsentantenhaus stützt Obamas Syrien-Strategie:
Das US-Repräsentantenhaus hat grünes Licht für die Ausbildungen von moderaten Rebellen in Syrien gegeben. Die Abgeordneten folgten damit einem Antrag von US-Präsident Barack Obama, der Aufständische für den Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) bewaffnen will. Dem Einsatz amerikanischer Kampftruppen gegen den IS im Irak hat Obama abermals eine Absage erteilt. Er werde keine Soldaten in einen weiteren Bodenkrieg in den Irak schicken, sagte er bei einem Besuch auf einem Luftwaffenstützpunkt in Florida. Obama reagierte damit auf Aussagen von US-Generalstabschef Martin Dempsey. Dieser hatte vor einem Kongress-Ausschuss gesagt, dass amerikanische Soldaten unter gewissen Bedingungen an Kampfeinsätzen irakischer Bodentruppen teilnehmen könnten. Kritik an Obamas Absage kam ausgerechnet vom iranischen Präsidenten Hassan Rohani. Die USA hätten wohl Angst vor Verlusten, kritisierte er in einem Interview des US-Senders NBC. Der schiitische Iran unterstützt den Kampf gegen die radikalsunnitische IS-Miliz. Die Enthauptung von Geiseln durch den IS würde gegen die Grundprinzipien des Islam verstoßen, sagte Rohani.
Schotten entscheiden über Unabhängigkeit:
Der Tag der historischen Entscheidung in Schottland: Seit dem Morgen stimmen die Schotten über eine Unabhängigkeit von Großbritannien ab. Es wird ein knappes Ergebnis erwartet. Knapp 4,3 Millionen Wahlberechtigte sind zur Teilnahme an dem Referendum aufgerufen. Schottland gehört seit mehr als 300 Jahren zum Vereinigten Königreich. Bis zuletzt haben Gegner und Befürworter der Unabhängigkeit für ihre Positionen geworben. Anhänger des "Yes"- und des "No"-Lagers demonstrieren in den großen Städten. Großbritanniens Premier David Cameron wiederum kündigte an, dass er auch bei einer Abspaltung der Schotten im Amt bleiben wolle. Kritiker auch im eigenen Lager werfen ihm vor, die Separatistenbewegung lange unterschätzt zu haben. Zuletzt hatte Cameron den Schotten maximale Autonomie versprochen, wenn sie die Unabhängigkeit ablehnen. Das Wahlergebnis wird für die Nacht zum Freitag erwartet.
Kiew überprüft Staatsdiener:
Die ukrainische Regierung will eine Million Staatsbedienstete und Sicherheitskräfte wegen möglicher Korruption überprüfen lassen. Regierungschef Arseni Jazenjuk kündigte an, dafür eine Sonderkommission einzurichten. Grundlage sei das am Dienstag vom Parlament verabschiedete Anti-Korruptions-Gesetz. Betroffen seien alle Dienststufen, einschließlich des Kabinetts und der gesamten Justiz. Das Gesetz gegen Korruption gehört zu den Hauptforderungen der Protestbewegung auf dem Kiewer Maidan, die im Februar zum Sturz von Präsident Viktor Janukowitsch führte. Es zielt vor allem auf Bedienstete mit Verbindungen zum früheren Sowjetgeheimdienst oder den heutigen russischen Behörden sowie auf diejenigen, die während der Unruhen auf dem Maidan im Amt waren. Das Gesetz droht Staatsbediensteten, die ihren Besitz oder ihre Einkünfte nicht erklären können, mit dem Ausschluss von allen öffentlichen Ämtern für fünf bis zehn Jahre.
Archäologen entdeckten Gaskammern von Sobibor:
Polnische und israelische Archäologen haben nach jahrelanger Suche die Reste der Gaskammern des deutschen Vernichtungslagers Sobibor im Südosten Polens entdeckt. Die Wissenschaftler sprachen von einer "sehr wichtigen Entdeckung" für die Holocaust-Forschung. Nach Schätzungen der Jerusalemer Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem wurden während der deutschen Besetzung Polens in Sobibor zwischen April 1942 und Oktober 1943 über 250.000 Juden ermordet. Anders als etwa Auschwitz-Birkenau war Sobibor ein reines Vernichtungslager, die Häftlinge hatten keine Möglichkeit, etwa als Zwangsarbeiter zu überleben. Die Nazis hatten das Lager nach einem Aufstand 1943 zerstört, um die Spuren ihrer Verbrechen zu verwischen. Die Archäologen entdeckten nun die Grundmauern der Gaskammern. Bei den Ausgrabungen wurden außerdem tausende persönliche Gegenstände von Internierten gefunden, darunter Schmuck, Parfüm, Medikamente und Werkzeuge.