Hoffnung auf Atempause durch Waffenruhe im Gaza-Konflikt:
Am zehnten Tag der israelischen Offensive im Gazastreifen gibt es Hoffnung auf eine kurze Atempause für beide Seiten. Israel und die im Gazastreifen herrschende radikalislamische Hamas haben einer UN-Initiative für eine fünfstündige humanitäre Waffenruhe ab neun Uhr MESZ zugestimmt. Der UN-Nahostgesandte Robert Serry hatte sie angeregt, damit sich die Bevölkerung im Gazastreifen mit Hilfsgütern und Lebensmitteln versorgen kann. Kurz vor der Feuerpause bombardierte die israelische Luftwaffe erneut Ziele im Gazastreifen. Dabei wurde ein Palästinenser getötet. Die Hamas schoss sieben Raketen auf Israel ab. Am Mittwoch waren nach palästinensischen Angaben mindestens 25 Palästinenser durch israelische Angriffe getötet worden, darunter acht Kinder. Die Zahl der getöteten Palästinenser seit Beginn der israelischen Offensive stieg auf 227. 1685 Menschen wurden nach Angaben von Rettungskräften verletzt. Auf israelischer Seite starb ein Zivilist durch eine Rakete.
EU-Gipfel beschließt neue Sanktionen gegen Russland:
Die EU hat neue Sanktionen gegen Russland beschlossen. Auf dem Sondergipfel in Brüssel einigten sich die 28 Staats- und Regierungschefs darauf, die Reise- und Kontosperren gegen Russen und Ostukrainer auszuweiten, denen eine Destabilisierung der Ukraine vorgeworfen wird. Die EU-Kommission soll bis Ende Juli eine Liste von betroffenen Firmen aufstellen. Außerdem werden die EU-Vertreter in der Europäischen Investitionsbank und der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung angewiesen, keine neuen Projekte in Russland mehr zu genehmigen. Auch die US-Regierung verhängte neue weitreichende Sanktionen gegen Russland. Betroffen sind unter anderem russische Wirtschaftsunternehmen wie die Gazprombank und der Energiekonzern Rosneft sowie andere Großbanken und Energie- sowie Rüstungsfirmen. Die US-Regierung hatte die Finanzsanktionen stetig verschärft, weil Russland eine massive Einmischung im Nachbarland Ukraine vorgeworfen wird.
Putin warnt USA : "Sanktionen haben Bumerang-Effekt":
Russland hat die USA davor gewarnt, dass die wegen der Ukraine-Krise verschärften Sanktionen gegen russische Firmen auch negative Folgen für amerikanische Unternehmen haben dürften. "Sanktionen haben einen Bumerang-Effekt, sie werden zweifelsohne die Beziehungen zwischen den USA und Russland in eine Sackgasse führen und sehr schwere Schäden anrichten", sagte der russische Präsident Wladimir Putin bei einem Staatsbesuch in Brasilien. Er müsse sich die neuen Strafmaßnahmen zwar noch im Detail ansehen, sei sich aber schon jetzt sicher, dass die Sanktionen langfristig den nationalen Interessen der USA zuwiderliefen.
Erneut Kämpfe in Ostukraine - Elf Soldaten getötet:
Im Osten der Ukraine ist es erneut zu heftigen Gefechten zwischen Soldaten und prorussischen Aufständischen gekommen. Binnen 24 Stunden seien elf Soldaten getötet worden, teilte die Armee in Kiew mit. Damit erhöht sich die Zahl der seit Beginn der Regierungsoffensive im April getöteten Soldaten auf fast 270. Auch Hunderte Zivilisten und Aufständische kamen bei den Kämpfen ums Leben. Bei Iswarino an der russischen Grenze seien Soldaten aus einem Hinterhalt angegriffen worden, sagte der Sprecher weiter. Im Grenzort Stepaniwka hätten Rebellen versucht, die Umzingelung durch die Streitkräfte zu durchbrechen. Die Soldaten seien mit Panzer- und Granatfeuer angegriffen worden. In der früheren Rebellenhochburg Slawjansk seien die Leichen Hunderter Aufständischer entdeckt worden. Einige der Gräber seien vermint. Bemühungen der aus Vertretern der Ukraine, Russlands und der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) zusammengesetzten Kontaktgruppe um einen Neustart von Friedensgesprächen blieben bislang erfolglos.
EU-Gipfel vertagt Personalbeschlüsse auf August:
Der EU-Gipfel ist mit dem Vorhaben gescheitert, einen neuen EU-Außenbeauftragten und einen neuen Ratspräsidenten zu benennen. Beschlüsse sollen nun bei einem weiteren Treffen am 30. August fallen, wie Gipfelchef Herman Van Rompuy am frühen Donnerstagmorgen in Brüssel mitteilte. Umstritten war bei den Staats- und Regierungschefs vor allem die Kandidatur der Italienerin Federica Mogherini als Außenbeauftragte. Kritiker aus Osteuropa hielten ihr mangelnde Erfahrung und eine zu russlandfreundliche Haltung vor. Auch über die Nachfolge von EU-Ratspräsident Van Rompuy konnte keine Einigung erzielt werden. Für den Posten galt bisher die dänische Ministerpräsidentin Helle Thorning-Schmidt als Favoritin. Bei der Besetzung der EU-Spitzenposten müssen die Interessen der Mitgliedsstaaten berücksichtigt sowie eine regionale und parteipolitische Balance gefunden werden. Auch soll mindestens ein Spitzenamt an eine Frau gehen.