Trainieren Sie Ihr Hörverstehen mit authentischen Materialien. Nutzen Sie die Nachrichten der Deutschen Welle – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
22.01.2013 – Langsam gesprochene Nachrichten
Genau 50 Jahre nach Unterzeichnung des Élysée-Vertrages steht Berlin an diesem Dienstag ganz im Zeichen der deutsch-französischen Freundschaft. Bundestag und Nationalversammlung tagen gemeinsam. Bundeskanzlerin Angela Merkel und ihre Minister kommen mit dem französischen Staatspräsidenten Francois Hollande und dessen Kabinett zu einer gemeinsamen Sitzung zusammen. Thema ist die weitere Vertiefung der deutsch-französischen Zusammenarbeit. Am 22. Januar 1963 hatten Bundeskanzler Konrad Adenauer und Präsident Charles de Gaulle in Paris den Élysée-Vertrag unterzeichnet, der die Grundlage für die deutsch-französische Aussöhnung bildet.
***
Mit einer fulminanten Rede ist US-Präsident Barack Obama in seine zweite Amtszeit gestartet. Nach der Vereidigungszeremonie vor dem Kapitol in Washington rief er die US-Bürger zu Einheit und Solidarität auf, um die Herausforderungen der kommenden Jahre gemeinsam zu bewältigen. Der Präsident kündigte eine Reihe harter Entscheidungen an, um die gewaltige Staatsverschuldung und die Kosten im Gesundheitswesen zu senken. Außerdem wolle er sich verstärkt dem Kampf gegen den Klimawandel widmen. In ungewöhnlich deutlichen Worten machte sich der Präsident zudem für die Gleichberechtigung von Homosexuellen stark. Die Rechte von Homosexuellen gehören zu den heikelsten gesellschaftspolitischen Themen in den USA.
***
In Israel wird an diesem Dienstag ein neues Parlament gewählt. Mehr als 5,6 Millionen Wahlberechtigte sind aufgerufen, über die Verteilung der 120 Sitze in der Knesset zu entscheiden. Umfragen zufolge dürfte das rechtsorientierte Bündnis von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu stärkste Kraft werden. Netanjahu würde dann erneut mit der Regierungsbildung beauftragt. Er dürfte aber auf mehrere Koalitionspartner angewiesen sein. Angesichts der zersplitterten Parteienlandschaft in Israel erwarten Beobachter langwierige Verhandlungen.
***
Die Finanzkrise entfaltet auch fünf Jahre nach ihrem Ausbruch eine verheerende Wirkung auf den Arbeitsmärkten. In diesem Jahr müsse global mit weiteren fünf Millionen Erwerbslosen gerechnet werden, heißt es im neuen Beschäftigungsbericht der Internationalen Arbeitsorganisation ILO. Damit werde die Zahl der Arbeitslosen weltweit auf mehr als 202 Millionen steigen. Als besonders besorgniserregend bezeichnete die Organisation dabei die hohe Arbeitslosigkeit unter Jugendlichen. Derzeit seien weltweit etwa 73,8 Millionen junge Menschen ohne festen Job. Die UN-Sonderorganisation forderte Entscheidungsträger in Politik und Wirtschaft auf, Arbeitslosigkeit entschlossener zu bekämpfen.
***
Der ägyptische Präsident Mohammed Mursi hat das militärische Eingreifen Frankreichs in Mali kritisiert. Dadurch werde in Afrika ein neuer Krisenherd geschaffen, der den arabischen Norden von den Staaten im Süden trenne, sagte Mursi auf einem Wirtschaftsgipfel arabischer Staaten in Saudi-Arabien. Benötigt werde eine friedliche Intervention und es müssten Gelder für Entwicklungshilfe gegeben werden. In Mali kämpfen französische und afrikanische Soldaten gegen Islamisten, die den Norden des Landes unter ihre Kontrolle gebracht haben.
***
Die USA haben im UN-Sicherheitsrat einen Resolutionsentwurf für weitere Sanktionen gegen Nordkorea vorgelegt. Das Papier sei eine Reaktion auf den erneuten Raketentest des kommunistischen Landes am 12. Dezember, sagten Diplomaten in New York. Die Strafmaßnahmen richteten sich gegen die nordkoreanische Raumfahrtagentur und andere Regierungseinrichtungen. China, der wichtigste Verbündete Nordkoreas, habe nach Verhandlungen mit den USA den Resolutionsentwurf bereits gebilligt, hieß es weiter. Die Abstimmung im höchsten UN-Gremium findet wahrscheinlich am Mittwoch statt.