Bella: Von Julius Cäsar habe ich viel gelesen. Seine Soldaten haben immer gesiegt (ich siege, ich siegte, ich habe gesiegt), nicht wahr, Herr Meister?
Herr Meister: Ja wohl. Cäsars Soldaten waren tapfer, und sie gingen mit Freuden in den Krieg, sie waren mutig.
Louis: Haben sie auch geschossen? Sie hatten ja keine Kanonen und keine Gewehre, keine Kugeln und kein Pulver.
Herr Meister: Und sie haben doch geschossen, Louis. Anstatt eines Gewehres hatten sie einen Bogen.
Louis: Einen Bogen? Was ist das?
Otto: Das kann ich dir sagen. Im Englischen ist es fast dasselbe. Bo.....gen. Verstehst du, was ich meine?
Louis: Nein, Otto, ich verstehe dich noch nicht.
Otto: Nein? Als du ein kleiner Junge[VI-6] warst, fünf Jahre alt, da hast du einen Bogen gehabt. Einmal warst du auf der Straße, und da hast du durch das Fensterglas in das Zimmer geschossen.
Louis: O, ja, nun weiß ich es. Der Bogen ist von Holz, und an dem Bogen ist ein Str .....?
Otto: Ein Strang.
Louis: Und von dem Bogen schieße ich .....?
Otto: Einen Pfeil.
Louis: Und den Pfeil schieße ich in .....?
Otto: In das Centrum; das ist das Schwarze.
Louis: Aber ich schieße nicht oft in das Schwarze; ich schieße oft zehn Ringe oder elf.
Bella: Ich habe »Wilhelm Tell« von Schiller gelesen. Sie wundern sich, Herr Meister? O, ich habe es nicht im Deutschen gelesen, nein, im Englischen. Wilhelm Tell konnte gut schießen, nicht wahr?
Herr Meister: Ja, Wilhelm Tell war ein guter Schütze.
Bella: Er hat einen Apfel von dem Kopfe seines Sohnes geschossen.
Anna: Von dem Kopfe seines Sohnes? O, das ist nicht schön.
Bella: Tell hat es nicht gern gethan; er mußte es thun.
Herr Meister: Meine guten Freunde, Sie können das nicht verstehen, nicht wahr? Ich werde Ihnen das alles erzählen, aber nicht heute, — später, später.
Bella: Das Drama »Wilhelm Tell« ist wunderschön; ich möchte es im Deutschen lesen.