Hundewache, die, auf deutschen Kriegsschiffen die Wache von 12 bis 4 Uhr nachts. (Anderweitig wird andere Wachzeit so genannt.) Das Wort hat mit Hund nichts zu tun, sondern ist nur eine volksetymologische Anlehnung daran, etwa mit dem Gedankengang: nachts von 12 bis 4 sollte man keinen Hund in Sturm und Wetter hinausjagen. Es ist wohl eigentlich Hintewache. In ganz Deutschland sagt man für „heute Nacht‟ heint oder hint, auch heinte oder hinte, wie man für „dieses Jahr‟ heuer sagt, diesjährig heurig; Hintewache ist also = „Heutnachtwache‟; wer sie einmal gegangen ist in stürmischer Finsternis, der wird von der Form Hundewache nicht befremdet sein.
Hundspünt, der, das spitz zulaufende Ende eines Taus um das eine Art Gewebe oder Netz gelegt ist. Solche Taue läßt man in der Form eines Hundspüntes auslaufen, die man häufiger durch eine enge Öffnung stecken muß, weil sie ohne diese Vorsichtsmaßregel auf die Dauer in ihre einzelnen Duchten auseinander gehen, sich „aufrebbeln‟ würden; = penis eines Hundes. Früher war auch Hundsfott im seemännischen Gebrauch für einen kleinen Stropp. Doch wird es jetzt selten gehört, außer etwa in der Bedeutung des Schimpfwortes, das freilich auch so lange die Studenten ihren Landesvater steigen lassen nicht aus dem deutschen Sprachgebrauch schwinden wird; „ein Hundsfott der ihn schimpfen soll.‟
Hüsing, das, eine Art dicken, starken Bindfadens, eine schön fest gedrehte Schnur, ein dünnes festes Seil, eine dünne aus drei Garnen geschlagene Leine oder wie man es nennen will, der Seemann nennts eben Hüsing. Das Wort kommt nur bei den an der Nordsee wohnenden Seeleuten vor, hier aber auch bei allen, und sonst nirgends; es muß also an den Nordseeküsten seinen Ursprung haben. Doornkaat vermutet daher wohl mit Recht, daß es ursprünglich eine Leine bedeutet habe mit der die Husen oder Hausen (von denen die Hausenblase kommt) gefangen [211]werden. Eine gewöhnliche Angelschnur genügt zu diesem Zwecke nicht und es muß also etwas stärkeres genommen werden. Diese Vermutung erhält eine wesentliche Stütze durch die Verbindung die das Wort in Groningen eingegangen ist: huzelntau, huzelingtau (z = s), wie denn auch Molena („Groningische Mundart‟) sich die Vermutung Doornkaats angeeignet hat.