Heckanker, s. Anker.
Heckdavit, s. Davit.
Heissen, s. hissen.
Helgen, s. Helling.
Hellegat, das, ein dunkler Raum ganz unten im Schiff in dem allerlei Material und Inventar aufbewahrt wird. Bootsmannshellegat, Zimmermannshellegat, Feuerwerkshellegat u. s. w. sind die Hellegats, wie die Mehrzahl des Wortes lautet, die unter der Verwaltung des betreffenden Deckoffiziers stehen. — Gat heißt Loch in allen hochdeutschen Bedeutungen, also auch, wie hier, im Sinne von: dunkler, kleiner Ort. Helle bedeutet etwas Ähnliches, nämlich einen (dunklen) Ort in dem man etwas verbergen, bergen, aufbewahren kann. Der richtige Sinn steckt in dem verwandten neuhochdeutschen hehlen. Dieser findet sich zwar auch in „Hölle‟, aber ohne daß man sagen dürfte, daß Hölle auf die Bedeutung und Benennung unseres Helle eingewirkt hätte, die beiden stehen vielmehr selbständig neben einander, denn hel oder helle bedeutet im Niederdeutschen und besonders im Ostfriesischen sowohl Hölle, (altnordisch hel, die Todesgöttin, Totenreich, Reich der Hel, Unterwelt) als Ort wo man etwas birgt, als auch 1. Loch, Höhlung, Vertiefung, Spalt, Graben, Wasserleitung, 2. den unteren, in der Regel fensterlosen und dunklen Raum in der Mühle, der als Bergeraum für die Geräte dient, 3. den dunklen Raum unter dem Werktische der Schneider, worin die beim Zuschneiden abfallenden Tuchreste geworfen [195]werden, 4. das Aschenloch unter dem Herde zum Bergen der Asche, 5. unser Hellegat. Das — gat könnte also als tautologisch ganz wegfallen und der Sinn des Wortes bliebe derselbe. — Englisch hall; also ist Halle, was man kaum denken sollte, mit Hellegat nahe verwandt: Bergungsort.
Heling, die, ist ein Knoten oder Stek, mit dem zwei Taue an einander gebunden werden. Es gibt verschiedene Arten, die am elegantesten aussehende ist die Kreuzheling. Das deutsche Zeitwort halten, niederdeutsch holden, neigt, wie im Hochdeutschen so in verschiedenen anderen germanischen Sprachen stark nach e hin; „du hälst‟; altsächsisch haldan, held; angelsächsisch healdan, heold, englisch hold, held, altnordisch halda, helt. Es steht daher zu vermuten, daß Heling eigentlich Helding hieß, einen Knoten der hält, der zwei Taue zusammenhält, bezeichnend.
Helling, die; eine zum Wasser geneigte Ebene auf einer Werft, auf der ein neues Schiff gebaut wird, geneigt, damit es, wenn es fertig ist, beim Stapellauf die schiefe Ebene hinab in sein Element gleiten kann. Oft wird Helling auch für Werft selbst gebraucht, da bei ihr sich allerlei Schiffbauvorrichtungen (siehe Lastadie) befinden. Kommt von hellen, einer Assimilisation vom niederdeutschen helden = hängen, Hang und Neigung haben, neigen, überhängen, eine schräge, abschüssige, schiefe Ebene bilden; althochdeutsch heldan, mittelhochdeutsch helden, hellen, altnordisch halla; althochdeutsch halda, mittelhochdeutsch halde = Halde, Bergeshalde, Bergesabhang; verwandt wohl auch hold und Huld, im Sinne von jemandem geneigt sein. Hierher gehört der Name des Hafens „de Helder‟, Stadt auf der äußersten Spitze von Nordholland, deren Bewohner nicht in Helder, so
ndern „op den Helder‟ wohnen, so daß die Herkunft des Wortes von helder in der allgemeinen Bedeutung „Land das der See zugeneigt ist‟ sich von selbst ergibt. Und zwar ist Helder der so
nstigen Bedeutung in Bezug auf die Lage außendeichs, auf den Seeanwuchs, auf die Fruchtbarkeit, genau dasselbe wie Groden, nur daß bei helder daran gedacht ist, daß das Neuland nach dem Deich zu ansteigt oder vielmehr nach der See zu abfällt, niedriger ist. Altfriesisch hilde = declivitas aggeris, helling der dijk. Im Jahre 1364 bekundet der Pastor Liuppold von Larrelt bei Emden einen Güterkauf: „Sunt autem predia infras
cripta duo graminata in [196]Cornmede, tria graminata in liteka Helum‟ etc. etc., zu gleicher Zeit kommt auch die Form helliken schon vor. Upheldinge hieß mittelniederdeutsch das Letzte im Faß, die Neige, weil man, wenns aufs Letzte geht, das Faß auf die heldinge = Helling, Neigung, legt. Bremer Wörterbuch: „de Tunne ligt up der Helnge‟; „van der Helnge drinken‟, von dem Rest aus dem Fasse trinken. Uhlenbeck, Gothisches Wörterbuch, vergleicht gothisch hallus, Fels (doch wohl auch im Sinne von Felsabhang) mit dem altnordischen hallr, Bergabhang, Fels, und setzt beide zu der indogermanischen Wurzel *kel heben, emporragen, so daß die Helling also doch nicht von oben, so
ndern von unten her den Namen bekommen hätte, nicht von der schief abfallenden, so
ndern von der schief ansteigenden Ebene. Aubin 1702: abatre un vaisseau = een schip doen hellen om te Kiel-halen, wo also das Aufdieseiteneigen des Schiffs gemeint ist. Kilian hat den weiteren Begriff helling als schepwerf, navale, neben dem Zeitwort helden = inclinare.