Anschlagen. Mit der Glocke oder der Trommel ein Zeichen zum Beginn eines allgemeinen Schiffsdienstes geben, anschlagen zur Musterung, zu „Klar Schiff‟, zum Gottesdienst.
Ansegeln. 1. Das Ansegeln, die Eröffnung der Segeljahreszeit beim K. „Yachtklub‟ zu Kiel.
2. einen Hafen, einen Leuchtturm, ein anderes Schiff ansegeln, ihm segelnd nahen. Früher sagte man „antun‟, sich dem Lande nähern, in Sicht von Land kommen, soviel wie:
Ansteuern. Ist das Fahrwasser unbekannt, ist anzunehmen daß die Karten ungenau sind oder hat man sonst Grund besonders vorsichtig zu sein im Ansegeln einer Küste oder Hafeneinfahrt, so schickt man ein Boot dem Schiffe voraus, das Fahrwasser auszuloten; dieses Verfahren nennt man, weil dabei die Wassertiefe festgestellt wird: Antiefen.
Arbeiten. Der Seemann personificirt sein Schiff gerne. Darüber hat sich der Dichter und Reichsministerialrat Wilhelm Jordan in einem Etatsvorschlag für die ehemalige deutsche Flotte so ausgesprochen: „Das Schlimmste aber ist, daß auf dem Dampfer wie schon oben angedeutet, kein vollendeter Seemann ausgebildet werden kann. Denn seine Segel sind nur Nebenkraft und selbst bei voller Bemastung und Takelung läßt sich die feinere Segelführung, die das Schiff zugleich durch die Leinwand steuert, daß es, wie das Pferd der bloßen Führung am Halse, dem leisesten Winke gehorcht, auf dem langgestreckten und rudergelenkten Dampfschiff niemals gründlich erlernen. Darum ist es auch dem Seemann ein toter, äußerlich bewegter Körper, dem nicht er, [21]sondern der stets mit scheelen Augen angesehene Maschinist und der mißachtete Heizer gebieten, während ihm sein Segelschiff zum lebendigen Wesen wird, mit dem er bald durch eine geistige Zuneigung verwächst. Und dies in jeder Schilderung des Seelebens als sein innerster Kern, als sein höchster Reiz hervortretende eigene Verhältnis, das es dem Matrosen notwendig macht, sein Fahrzeug als Femininum zu denken und benennen, ist keineswegs bloß ein schöner Flitter des Seeberufs: es ist von der höchsten praktischen Bedeutung, es bildet ein Hauptfundament der Seemannsehre, und wo es fehlt, da ist der Gehorsam und die Pflichttreue bis zur Wagnis des Lebens für die Erhaltung des Schiffes bloß ein abstraktes Gebot. So seltsam sich eine solche Hinweisung auf ein so feines und phantastisches psychologisches Moment in Gesellschaft der trockenen Zahlen einer Budgetvorlage ausnehmen muß, kann ich doch nicht umhin, es als einen Hauptgrund mit geltend zu machen für die Notwendigkeit, baldmöglichst auch einige Segelschiffe auf den Stapel zu stellen‟.
Eine Personification ist es auch, wenn gesagt wird: „das Schiff arbeitet‟, d. h. es bewegt sich schwer in stürmischer See. Es liegt dann auch nahe, die dabei unvermeidlichen Reibungs- und andere Geräusche als Seufzen, Ächzen und Stöhnen zu bezeichnen.