Zum 24. Mal wird in Wien das Kinderfilmfestival mit internationalen Beiträgen für ein junges Publikum ausgetragen
Wien - Es ist der Sommer 1976 in Ecuador, die neunjährige Manuela wird mit ihrem kleinen Bruder aufs Land zu den Großeltern gebracht. Die Kinder sollen dort, auf dem feudalen Landsitz der Familie, den Sommer über bleiben. Aber Manuela, deren Eltern ihrer Herkunft nicht nur räumlich den Rücken gekehrt haben, hat ein untrügliches Sensorium für die dort herrschenden feinen Unterschiede und die großen sozialen Ungerechtigkeiten.
Ähnlich wie Im Namen der Tochter von Tania Hermida führt auch Iris in die Vergangenheit: Regisseurin Ulrike Bengts erzählt im Gewande eines Kostümfilms - Ende des 19. Jahrhunderts wird die Titelheldin, ein Mädchen aus Stockholm, zu Verwandten auf eine Insel verschickt - eine zeitlose Geschichte über Herkunft, Selbstbehauptung und den Wert von Bindungen.
Das 24. Kinderfilmfestival zeigt bis 25. November in drei Wiener Kinos insgesamt fünfzehn Produktionen aus aller Welt: Für die Jüngsten ab vier Jahren gibt es schwedische Animationsfilme - mit "Teddyschwein". Bei den Filmen für ältere Kinder geht es teils auch darum, Einblick in unbekanntere Lebenswelten (der chinesische Film Sommertagebuch), fordernde Lebensumstände (Pitbullterrier) zu geben. Oder mit einem Klassiker der Filmgeschichte wie Der Zauberer von Oz (1939) bekanntzumachen.
Außerdem wartet man mit der Weltpremiere einer heimischen Produktion auf: Hüseyin Tabak hat Milo Dors Roman Das Pferd auf dem Balkon fürs Kino adaptiert. Und während das Kinderfilmfestival nach dem Auftakt in Wien auch in der Steiermark und in Linz zu Gast ist, kommt diese märchenhafte Außenseitergeschichte am 23. November österreichweit in die Kinos.