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德语科幻短篇:Der Niemand-Mann

时间:2011-11-19来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: 德语科幻短篇

 Viele tausend Jahre, ehe Europa im Mittelalter versank, gab es eine kleine Siedlung von Menschen in einem namenlosen Land. Mitten unter ihnen lebte eine schöne, aber glücklose junge Frau; mit ihren 16 Jahren hatte sie dem Stamm noch keinen Nachwuchs schenken können. Das machte sie zur Außenseiterin innerhalb des Stammes, und viele der anderen Frauen betrachteten sie nur als nutzlose Esserin. Ihr Gemahl, ein ebenso kühner wie einfältiger Jäger, war vor kurzem bei der Jagd nach einem Riesenhirsch in ein Hornissennest gelaufen und an den unzähligen Stichwunden der aufgebrachten Insekten verstorben. Ihr schauderte noch immer, wenn sie an den aufgedunsenen Körper dachte. Zwar hatte sie ihn nicht geliebt, jedoch hatte er ihr Schutz vor den anderen im Dorfe geboten. Einen Schutz, den sie nun nicht mehr hatte. 

 
So erledigte die junge Frau inzwischen die niedrigsten Arbeiten im Dorfe, selbst ihre elfjährige Schwester wurde besser behandelt. Ihre Mutter hatte seit langem nicht mehr mit ihr gesprochen; sie hielt lieber mit den anderen Weibern gut und mied ihre Tochter wie eine Ratte die Heugabel. 
 
Eines Abends saßen die Weisen des Dorfes aufgeregt am Feuer beisammen. Ein Jäger war auf der gestrigen Jagd Fremden begegnet; dunkelhäutigen, stark behaarten Fremden mit platter Stirn, die im Süden in ihrem Revier Wild mit unbekannten Waffen erledigten. Diese Waffen waren wie ihre Steinzeugäxte, jedoch hatten sie diese an Stöcke gebunden und damit geworfen. Und auch den Jäger, nachdem er einschreiten wollte, stark verwundet. So stark, dass er die Nacht wohl nicht überleben würde. Die Weisen waren ratlos; welche Fremden hatten so übermächtige Waffen, dass sie einen der ihren einfach so verwunden konnten, ohne dass dieser sich seiner Haut erwehren konnte? Da brach ein weiterer Fremder durch das Gebüsch und ging mit sicherem Schritt auf die Weisen zu. 
 
 
Seine Sprache war nicht zu verstehen, doch seine Gebärden waren nicht miss zu deuten. Er sprach von Gefahr für das Dorf, von Fremden, und von seltsamen Waffen. Tief im Süden war die Gefahr geboren, und sie fraß sich durch die Dörfer der Menschen und ließen niemals Überlebende zurück. Eine Gefahr, welche die Behaarten genannt wurde. Dies war das erste Mal, dass sie von diesem merkwürdigen Volk hörten. Auch das Dorf des Fremden war zerstört worden; er wollte die Menschen warnen, und danach weiter ziehen, um noch weitere auf die Bedrohung aufmerksam zu machen. Er war auf einer selbst auferlegte Mission. Die junge Frau hing an den Gestiken und Bewegungen des Fremden und sog alles auf. Ein stattlicher Mann war das, ganz anders als die Jäger des Dorfes... Silberne Schellen zierten seine Oberarme, die diese bei jeder Bewegung zu zersprengen drohten. Dennoch waren Gestik und Mimik nicht ohne Verstand vorgebracht; es schien, als sei er sich der Wirkung jeder seiner Bewegungen bewusst. Einen Gürtel trug er mit einer seltsamen Axt, die im fahlen Licht des Mondes furchteinflößend gleißte. 
 
 
Die Bemühungen des Fremden waren vergeblich; trotz seiner Worte und trotz des Zustandes des verwundeten Jägers beschlossen die Weisen, dass sie nicht fliehen würden. Sie würden es mit jedem aufnehmen, welcher ihre Heimat bedrohte; und so furchteinflößend würden diese Behaarten schon nicht sein. An diesem Abend wollte der Fremde weiter ziehen; sie hatte ihm aus Brot und Mehl eine Speise für die weitere Reise bereitet und betrat seine Schlafstatt, um sie ihm in den Wanderbeutel zu legen. Leise wollte sie sich wieder davon stehlen, als seine Stimme sie erstarren ließ. "Hoi-lo"; so waren seine Worte; er hatte sich bemüht, die Grußformel in der Sprache der Dorfbewohner, die er wohl aufgeschnappt hatte, richtig auszusprechen. Schelmisch lächelnd stand er plötzlich hinter ihr, und sie fühlte sich wie ein beim Stehlen ertapptes Kind. Obgleich sie errötete, kam er ihr näher, und fuhr mit der Hand durch ihr schimmerndes, schwarzes Haar. Sie fühlte sich in der Nähe des Fremden ausgesprochen wohl. 
 
 
Es hatte alle im Dorf erfreut und mit Erleichterung erfüllt, dass sie mit dem Fremden ging. Sie selbst hatte nicht darum gebeten; er war zu den Weisen getreten, hatte auf sie gedeutet, und mit einem Zwinkern und Gelächter hinter vorgehaltener Hand war sie ihm mitgegeben worden, zusammen mit etwas Gerstensaft und frischem Wasser. Die Weisen waren wohl der Meinung, wenn der Fremde erst weg war, würde auch die Gefahr der Behaarten mit ihm verschwinden. So einfach war das. Und sie wurde ihm mitgegeben, damit er nur rasch das Dorf verließ. So zornig war sie, dass sie nicht mehr zurück sah zu ihrer Dorfgemeinschaft, in der sie ihr bisheriges Leben verbracht hatte. 
 
 
Früh am nächsten Morgen weckte er sie in aller Frühe und bedeutete ihr, still zu sein. Sie setzte sich auf und blickte auf das wärmende Feuer, welches der Fremde entzündet hatte, ohne dass sie geweckt worden war. In der Ferne war Kampflärm zu hören; schrille Schreie erfüllten den Morgen mit einem absurden Klang. Dem Klang von sterbenden Jägern des Menschengeschlechtes. Das Dorf war überfallen worden... Schnell war sie auf, und während sie nun doch Tränen vergoss, packten die beiden lautlos ihre Habseligkeiten zusammen und entfernten sich rasch weiter von diesem Ort des Todes. Zeit zum Weinen, die hatte sie heute nicht. 
 
 
Sie war am Ende ihrer Kräfte; ihre lange Reise hatte sie weit westwärts geführt. Er hatte niemals geduldet, dass sie lange genug schliefen, um wirklich ausgeruht zu sein; und sie liefen viel länger, als ihre Kraft eigentlich ausreichte. Doch der Gedanke an die blutrünstigen Fremden und deren mordende, fliegende Waffen ließ sie immer weiter gehen. So verging Tag um Tag, und sie lernte unterwegs viel vom ihm. So brachte er ihr bei, wie man Axtschneiden an Stöcke band, um daraus Speere zu machen; Waffen, die sie bisher nicht gekannt hatte. Die niemand ihres Dorfes gekannt hatte. Zudem zeigte er ihr, wie man Bänder aus Gras und Stroh band, um daraus Tierfelle an die Füße zu binden, damit das Laufen nicht mehr so mühselig wurde. Lendenschurz und Oberteil hatte sie längst eingetauscht gegen eine von ihm gemachte wärmende Tunika, die zudem viel bequemer war, als alles, was sie je getragen hatte. Um ihm zu zeigen, dass auch sie Dinge wusste, die ihm helfen konnten, brachte sie ihm ihre Sprache bei; die Sprache des nördlichen Menschenvolkes. 
 
 
Das Rauschen war lange zu hören, bevor sie am Ozean ankamen. Beide hatten nie zuvor ein solches Tosen gehört, und waren, von Furcht erfüllt, in den letzten Stunden nur zögerlich vorangekommen. Welch Unwesen mochte dort sein Unheil treiben? Dennoch gingen sie weiter, denn sie spürten, dass die Behaarten die Verfolgung nicht aufgegeben hatten. In der Nacht sahen sie immer noch deren Waffen blinken und hörten manchmal, durch den Wind verzerrt, die Schreie derer, denen sie begegneten. Menschen, die sie gewarnt hatten, er mit seiner immer besser werdenden Sprachkunst und seinen Drohgebärden, sie unterstützte ihn mit ihren Worten. Doch die Stämme, denen sie begegneten, ließen sich nicht warnen. Er hatte bisher nur einen Menschen vor den Behaarten retten können; und das war sie. 
 
 
Sie standen an der Küste des Atlantik, an einer Felsklippe, und sahen hinab auf das dunkle, tosende Meer. Die Wellen brachen sich mit ungeheuerlicher Gewalt an den Klippen, und die Brandung ließ nur noch zu, dass sie einander anschrien. Er setzte sich hin, und sah mit leerem Blick auf das Wasser hinab, welches 120 Meter unter ihnen gegen das Ufer stürmte. 
 
"Finistère", sagte er zu ihr, "Finistère..." 
 
 
Sie waren also am Ende der Welt angekommen. Ein Mann und eine Frau, beide die letzten Überlebenden ihres jeweiligen Stammes. Keiner hatte einen Namen, denn Namen gab es noch nicht. Doch für das Ende der Welt hatte das Menschengeschlecht schon einen Namen. Dieser Ort hieß Finistère, der Ort, an dem die Dunkelheit wohnt. Der Abgrund der Welt. Bereits jetzt schon konnten die Beiden die herannahenden Behaarten mit den fliehenden Stirnen hören, obwohl diese noch viele Kilometer entfernt waren, denn diese atmeten laut, und stießen unentwegt laute und grollende Schreie aus. Finistère mochte ein guter Ort sein, um zu den Ahnen zu fahren, dachte die junge Frau. Der Mann begann, die alten Todesrituale seines Volkes durchzuführen. 
 
Während die Frau ihm beim zusah, wie er sein Gesicht mit schwarzer Erde, die er aus einem Beutel geholt hatte, bemalte, spürte sie ein Ziehen an ihrem Fuße, und fasste an das Fell, welches um ihren linken Fuß gebunden war. Mit einem lauten Zischen schnellte ihr Fellschuh von der Ferse und verlor sich in der Dunkelheit. Während der Mann verwundert dem Schuhwerk nach sah, blitzte es in den Augen der Frau für eine Sekunde auf. 
 
 
Der Morgen dämmerte. Die Beiden kauerten hinter einem Hügel; sie hatten ihre Körper mit schwarzer Erde bemalt, so dass sie im Dämmerlicht kaum auszumachen waren. Der Mann hielt den Stock in der Hand, gekrümmt durch das Efeuseil, welches sie rasch geflochten und um den biegsamen Stab geschlungen hatte. Neben ihm lag eine Reihe von Stäben, die sie mit ihrer Axt in aller Eile spitz zurechtgeschnitten hatten. Zudem hatten sie ein Feuer entfacht; rasch zusammen gesammeltes Harz war in die Spitzen der Äste geflochten worden. Die Stimmen der Behaarten schwollen an; lauthals grölten und schrien sie, während ihre korpulenten, aber äußerst kräftigen Körper sie voran trieben. Dann brachen sie aus dem Gestrüpp. Der Mann legte einen Ast auf den Stock, zielte kurz, spannte das Efeu und schoss den Ast direkt in das Herz des Angreifers. Sodann legte er einen Pfeil nach, und schoss erneut. Wieder und wieder legte er an, und obgleich die Zahl der Feinde kaum weniger wurde, so erstarb der Ansturm ob der Furcht vor der unbekannten Waffe, die solch raschen Tod unter ihnen anrichtete. Die Frau nahm nun einen Pfeil, und steckte die Spitze in das Feuer; der Pfeil glomm auf, und der Mann zielte auf den Zunder, den sie abends zuvor auf den Pfad gestreut hatten. Hell surrte der Pfeil durch die Luft ehe er in das trockene Gras schlug. Dies fing sofort Feuer, und zwischen ihnen und den Haarigen entbrannte eine Feuerwand. Wütend stürmten sie heran, brachen durch das Feuer, und entzündeten sich. Die Schreie der Behaarten waren weithin zu hören; nur einer schaffte den Weg bis zu ihnen, und die glänzende Axt des Mannes schlug gnädig einen breiten Keil in seine Stirn. Die Sonne ging schließlich auf, und beleuchtete das Feld, auf welchem das Menschengeschlecht zum ersten Mal über die Behaarten gesiegt hatte. 
 
 
Sie lächelte ihm zu, während sie seinen dritten Sohn säugte. Sie hatte ihm den Namen Merlin gegeben; der Mann lächelt immer noch spöttisch, wenn sie die Kinder bei selbst erdachten Namen rief. Doch er liebte seine Frau. Sie hatten einen Stamm gegründet am großen Meer, nachdem die Gefahr der Behaarten gebannt worden war. Wie ein Lauffeuer hatte sich die Kunde um Pfeil und Bogen unter dem Menschengeschlecht herumgesprochen; dafür hatten sie selbst gesorgt, indem sie die Kunde über die neue Waffe in viele Dörfer und Stämme getragen hatten. Am Ende hatte es sie doch wieder zu diesem Orte zurück geführt. Und das Geschlecht, welches seither hier lebt, stammt, so sagen die alten Legenden, noch immer von ihnen ab. Finistère, das Ende der Welt, und der Anfang von allem. 
 
 
Der Niemand-Mann 
 
 
Viele Tausend Jahre lang war das Land voller Magie, eine Magie, die sich erst verbrauchen sollte, wenn die ersten Menschen diese Gegend besiedeln sollten. Doch noch war es nicht so weit, noch lange Zeit sollte vergehen. Die Bäume im großen Wald wisperten sich leise und mit der ihnen eigenen Geschwindigkeit Grüße zu, und jeder Gruß brauchte Jahre, um den nächsten Baum zu erreichen. Es war eine positive Kraft in diesem Lande zu spüren, die Welt war an diesem Ort mit sich selbst im Reinen. 
 
Eines Tages erschien der Wald heller als sonst, obwohl das Sonnenlicht den Wald bereits hell erleuchtete. Aus dem Licht lösten sich silberne Fäden, und sponnen sich zu einem silbrigen Schemen zusammen. Der Schemen tanzte, mal mehr und mal weniger fest, fast übermütig um die Bäume herum. Wer die Sprache der Bäume verstanden hätte, der würde den Ausdruck der Zuneigung spüren, welche der Wald dem Schemen entgegen brachte. 
 
Das Kind des Waldes war geboren. 
 
 
Die Hämmer der Arbeiter klangen im Takt zueinander wie eine Musik aus Stahlinstrumenten. 
 
Der Kelte Fohr stand vor seinem Zelt und besah den Hügel, an welchem er die neue Stadt errichten wollte. Es wimmelte von Arbeitern, ehemalige Krieger, welche ihn bei seinem Feldzug bis hierher begleitet hatten. Wie es damals üblich war, hatten die meisten Krieger ihre Frauen und Kinder mitgenommen oder unterwegs erst kennen gelernt. In diesen Zeiten reichte es für eine Frau oft aus, zur falschen Zeit am falschen Ort zu verweilen, etwa beim Waschen der Wäsche im Fluss, um unwiderruflich entführt zu werden, wenn eine Armee das Land querte. Nun, Fohr verschwendete keinen Gedanken über solcherlei Nebensächlichkeiten. Er war seinem Traum nahe; die größte Stadt, welche je gebaut worden war, sollte an dieser Stelle errichtet werden. Direkt hier, wo der Wald wie magisch am Morgen glitzerte, wenn die Tautropfen auf den ersten Sonnenstrahlen ihre weite Reise zum Himmel antraten. Fohr konnte den Wald nicht verstehen; und hätte er ihn verstanden, so ist dennoch unwahrscheinlich, dass er dessen Leid beachtet hätte. Fohr war ein harter Mann. Doch nicht jeder war mit dem keltischen Anführer der Meinung, man müsse sich niederlassen, und seit er diese Stadt bauen lassen wollte, wurden die Stimmen noch lauter, die nach Krieg riefen. Viele aus seiner Armada wollten weiter ziehen, Beute machen. Es rächte sich, dass der Kelte einen großen Teil seiner Streitmacht aus feigen Dieben und Mördern in den Hafenstädten des Nordlandes gewonnen hatte. 
 
Ein Geräusch, ein Windhauch, eine Ahnung ließen ihn herum fahren. Der hochgewachsene Attentäter im grauen Gewand, einer der Nordländer, der hinter dem Zelt auf den richtigen Moment gewartet hatte, sprang ihm entgegen, einen langen, grünlich glänzenden Dolch in der Hand. Mit einer Geschwindigkeit, aus vielen Kriegen geboren, zog der keltische Kriegsführer mit der rechten Hand zwei seiner Messer aus dem Wehrgurt und warf beide zugleich. Der Attentäter stockte, aus seiner Brust ragten die Zwillingsmesser heraus. Blut spritzte, denn Fohr hatte eine Hauptschlagader getroffen. Der feige Mörder sackte zusammen, und sein Blut floss eine Zeit lang weiter aus der Wunde und mischte sich mit dem Waldboden. Ungerührt und wieder in Gedanken verloren betrachtete der Kelte die Blutlache, während er den lauter werdenden, aufgeregten Stimmen der herbeieilenden Lagerwachen lauschte. "Ich baue diese Stadt..." flüsterte Fohr. "Camelot soll ihr Name sein. Einen besseren Ort gibt es nicht!" Augenblicklich fröstelte es Fohr, und er fühlte sich beobachtet. Doch das Gefühl verging rasch wieder, und so kümmerte er sich persönlich um die Beseitigung der Leiche des Attentäters. 
 
 
Der Wald war zunächst verwirrt, als die ersten Menschen eintrafen. Sie nahmen seine Magie, sie besetzten seinen Boden mit schweren Steinen, und das mit solcher Geschwindigkeit, dass er sich mitten in den Händen der Menschen befand, eher er begriff, was um ihn herum geschah. Der Wald hatte von den Menschen gehört; seit vielen Jahren schon hatte er andere Wälder von den Menschen sprechen gehört. Die Warnungen waren unzweideutig. Doch meist war es zu spät, wenn der Mensch einmal einen Wald betrat, dann dauerte es nicht mehr lange, bis der Wald sein Leben verlor. Und nun war es soweit. Die Plage war angekommen. Schwer lagen die Steine der Stadt auf ihm, und der Wald spürte, wie die Tiere, die er so dringend benötigte, ihn langsam verließen, weil er keinen Schutz mehr bieten konnte. Doch der Wald war aufmerksam; ihm entging nicht, dass die Menschen gefüllt waren mit roter Flüssigkeit, und wenn diese erst einmal auslief, so verwelkten die Menschen. Im Laufe der Zeit sammelte der Wald diese Flüssigkeit. An dieser mangelte es nie, denn die Menschen verwelkten oft in seinem Gebiet. Gegenseitig welkten sie sich, und der Wald verstand zwar die Ursache nicht, doch fing er jeden Tropfen der roten Flüssigkeit auf und sammelte sie in seinen großen Naßspeichern. 
 
 
Angewidert betrachtete der Jäger seine Stiefel. Mehr als 10 Egel hatten sich alleine an seinem rechten Schuh fest gesaugt; er schüttelte den Stiefel, ein saugendes Geräusch erklang, und einige der Blut witternden Würmer flogen in hohem Bogen zurück in den Morast. Sein Fluch auf die albionische Königsfamilie klang nicht weit; die Nebel des Moores unterdrückten jeden Laut nach kurzer Zeit. Er erhöhte das Tempo, mit welchem er durch den Sumpf marschierte; auch, wenn die Müdigkeit bereits seine Gedanken übermannte, wollte er doch vor Anbruch der Dunkelheit dieses Gebiet hinter sich lassen, welches er als Bote des Königs durchquerte. Seine Hände froren, er war nicht mehr der Jüngste, und sein Gepäck wog schwer auf seinen Schultern. Früher hätte er diesen Weg ohne Schwierigkeiten gemeistert. Doch seit einigen Jahren viel ihm das Laufen schwerer, und seine Hände versteiften zusehends. Seine Hände, die früher den Messerwurf perfekt beherrschten, die ihm so oft das Leben gerettet hatten. 
 
Er stolperte, fuchtelte mit den Händen in der Luft, und landete mit dem Gesicht voran im sandigen Matsch des Sumpfes. Sein Gesicht tauchte unter, und für eine lange Zeit schien es ihm, als sei der Tod nahe, und das Moor greife nach ihm. Seine Gedanken schwanden in einem Wirbel aus Schmerz, hervorgerufen durch Atemnot, und sein letzter Gedanke galt dem so beliebten König... und seinem Auftrage. Nun würde die Magd, die der König so begehrte, wohl niemals erfahren, dass sie ausgewählt worden war, sein Bett in der großartigen Stadt Camelot zu teilen. Der Jäger starb auf der Stelle, als sich eine Wurzel in seinen Schädel bohrte und sein Blut sich mit dem Sumpf verband. 
 
 
Im Schatten an der Festungsmauer stand der ehemalige Krieger, versteckt, um der Meute zu entgehen, die ihn verfolgte. Aus Hunger hatte er die Zeche in dieser Taverne geprellt; und als der Wirt und die anderen Gäste, die diesem sehr wohl verbunden schienen, ihn gestellt hatten, musste er sich verteidigen. Dabei waren zwei Menschen durch seine Hände gestorben, ehe die anderen abließen und sich in eine angemessene Reichweite zurückzogen. Die Entwicklung gefiel ihm nicht. Er hatte sich für einige Tage ausruhen und dem Tod und der Not des Grenzkrieges entfliehen wollen. Nun, dies schien zumindest heute nicht zu gelingen. Er bewegte sich schattenhaft an der Mauer entlang, und verließ die Hauptstadt des Reiches in Richtung Moor. Je weiter er gelangte, umso schneller lief er, bis er schließlich nur noch schattenhaft zu erkennen war. Seine größte Fähigkeit war die Geschwindigkeit. Er flog über Moor und Sumpf, bis eine Wurzel ihn straucheln ließ. Mit einem lauten, schmatzenden Geräusch fiel er kopfüber in den Matsch, und die Nacht des Sumpfes senkte sich über ihn. Das letzte, was er spürte, war eine Wurzel, die sich tief in seinen Rücken bohrte. Blut floss. 
 
 
Der Wald hatte lange gebraucht. Viele Jahrhunderte waren vergangen. Er setzte Gestalten zusammen, aus Wurzeln, aus Blättern, aus Sumpf und Matsch, gefüllt mit dem roten Lebenssaft aus seinen Speichern. Doch niemals lebten die so geschaffenen Wesen lange genug, um den Wald auch nur zu verlassen. Einmal hatte eines dieser Wesen zwar einen Menschen welken lassen, doch danach war das Geschöpf selber rasch vergangen. Es fehlte eine wichtige Zutat. Dies wusste der Wald schon lange, doch er war bisher nicht bereit gewesen, den letzten Schritt zu gehen. Das Leben zu geben, das benötigt wurde, um seinem Geschöpfe Dauerhaftigkeit zu verleihen. Der Wald schauderte im Sonnenlicht, und es wurde kälter. Er hatte eine Entscheidung getroffen. Langsam stieg aus dem Morgennebel eine Gestalt aus Licht, das Kind des Waldes, welches er so lange versteckt hatte. Der Wald ließ sich Zeit. Beruhigend flüsterte er auf sein Kind ein, mit tausend Stimmen, und das Kind verstand. Es schauderte, denn es wollte nicht fleischlich werden. Doch der Wald hatte keine Wahl. Das Kind flüsterte etwas, und verband sich mit der roten Flüssigkeit, die der Wald so lange gesammelt hatte... 
 
 
Camelot, 600 a.D. 
 
 
Der König erhob sich, sah herab auf die vielen Menschen, welche den Rittersaal von Camelot bei dieser festlichen Runde bevölkerten, und hob seine Stimme zur Ansprache. "Liebe Freunde, liebe Krieger für das Reich, und liebe Adelige", begann er. " Das Jahr ist vergangen, und wieder will ich den heldenhaftesten unter euch, der dem Reiche die größte Tat erwiesen hat, belohnen." König Arthus sah in die Runde. Sein Blick traf den Fürsten Archibald, dem einige stattliche Ländereien in der Nähe des Sauvage-Waldes gehörten. Der König zwinkerte ihm zu. "Fürst Archibald hat an der Brücke zu Caer Benowyck mit seiner Gruppe in einem glorreichen Gefecht mehr als 30 Feinde aus dem Norden getötet", sagte er mit tiefer Stimme, und sah in die Runde. Aus der atemlosen Stille erwuchs rasch tosender Beifall, und Fürst Archibald erhob sich, verbeugte sich und sagte mit ernster Stimme. "Habt Dank, mein König, für euer Wohlwollen!" Arthus lächelte, und beobachtete die Taschendiebe, die auf seinen Auftrag hin im Thronsaal die Adeligen heimtückisch bestahlen. Wie einfach es war, das Volk zu manipulieren, dachte er. Zwar würde Arthus am nächsten Tag einige verhaltene Anfragen zu den Diebstählen erhalten, doch dank seiner Macht über das Volk wären diese Anfragen rasch verstummt. Arthus gurrte vor Vergnügen, und sein Kehlkopf wölbte sich vor wie der eines jungen Hahns beim Balztanz, als er die junge Lady Amelia Cook bemerkte. Sie sah ihn einmal mehr mit unverhohlener Bewunderung ansah, obwohl sie erst kürzlich mit dem eitlen Gecken Lord Cook verehelicht worden war. "Dies junge Geschöpf", dachte er bei sich" wird mir heute Nacht Gesellschaft leisten...". Er rieb seine königlichen Hände. 
 
 
Der Wald nannte ihn nicht mehr bei seinem Namen, denn er hatte den Namen des Waldes verloren. Er war Niemand, geboren aus dem Wald und dem Blute vieler. Sein Leben im Wald war getauscht worden mit einem Leben unter den Sterblichen, und auch er selbst war nun sterblich. Er hatte keinen Schatten, denn die Sonne erkannte ihn noch immer, und sein Körper ließ ihr Licht durch, so wie immer schon. Und er war schnell, und tödlich schnell für Menschen. Der Wald hatte ihn zu einem Lager aus Unrat geführt, und er hatte sich aus den Überbleibseln der vielen Menschen, die im Walde verwelkt waren, eine notdürftige Ausrüstung zusammengestellt, die einer oberflächlichen Begutachtung standhalten sollten. Er verließ den Wald, und ging durch das Dorf, schlich über den Zuggraben und begab sich durch ein geöffnetes Seitentor in die befestigte Stadt. Er atmete die Luft der großen Stadt, und Schwindel überkam ihn ob der vielen unangenehmen Gerüche menschlicher Ausscheidungen. Der Niemand schlich durch die Gassen, bis er den Ort fand, der ihm beschrieben worden war. Der Thronsaal war leer, das Eintreten bereitete ihm keine Schwierigkeiten. Die Menschen waren im Laufe der Jahre unvorsichtig geworden. Er suchte die Gemächer des Königs auf. Dort fand er den schlafenden Arthus, zwei menschliche Weibchen schmiegten sich dicht an ihn. Zufrieden sah keine der beiden aus, doch solche Ausdrücke im Antlitz der Menschen konnte der Niemand-Mann nicht deuten. Teilnahmslos blickte er das jüngere Weibchen an, und als sie leise im Schlaf etwas murmelte, welkte er sie mit einem raschen Hieb seines rostigen Dolchs. Die Zweite folgte ihr auf diesem Weg, der Niemand-Mann sah keinen Grund, sie lange leiden zu lassen. Er sah auf den schlafenden Arthus herab. Dieser schlug unruhig die Augen auf, geweckt durch das warme Blut seiner weiblichen Bettgenossen. Er erblickte den Niemand-Mann in der Dämmerung. "Was..." begann er, und der Niemand-Mann setzte sich zu ihm ans Bett. Er verstand die Worte des Königs nicht, der ihn mit großen Augen ansah und murmelte: "Mann; was willst Du von mir?" Der Niemand-Mann verstand jedoch die Geste des Königs, der eine Hand hinterrücks unter sein Kissen führte, um einen golden funkelnden Dolch in die Hand zu nehmen. Der Niemand-Mann folgte dem Blick des Königs, dann besann er sich seines Auftrages. Er sagte den einzigen Satz, den der Wald in der Sprache der Menschen gelernt hatte, vor vielen hundert Jahren. "Eiiinnen bessseren Orrrt giiibt es niiichht...", sagte er gedehnt, und dann welkte er den König des Reiches dahin. Und der Wald atmete auf. 
 
 
Die Nachricht verbreitete sich rasch durch Camelot. König Arthur war tot, ehrenhaft im Kampf gefallen. Viele Feinde sollte er noch gestreckt haben, so hieß es, ehe er selber starb. Der Niemand-Mann lauschte der Sprache der aufgeregten Menschen, die er immer noch nicht richtig verstand. 
 
Er hatte die Botschaft des Waldes überbracht. 
 
 
Die Priesterin 
 
 
Langsam und bedrohlich schlichen die Landstreicher heran, und Abra erwachte zitternd in dem kalten, staubigen Stall. Sie spürte Kälte. Abra schlief nie tief, denn am Hofe des Königs, wo sie ihr bisheriges Leben verbracht hatte, war ein zu tiefer Schlaf oftmals tödlich. Der König duldete keine Faulpelze, und allzu oft hatte sie schon Bedienstete verschwinden sehen, die nicht schnell genug zur Stelle waren, wenn der König nach ihnen rufen ließ. Sie schlug die Augen auf, lauschte, und versuchte, ihre Gedanken zu sammeln. Sie sah sich um. Das Lagerfeuer war längst erloschen, und die schwarze Kohle funkelte im Licht des fahlen Mondes. Ebenso die drei herannahenden Landstreicher. Sie sah, wie der vordere der drei ein langes, harkenartiges Messer aus seinem selbst im Dämmerlicht vor Schmiere glänzenden Umhang zog. 
 
Sie tastete an ihren Gürtel, doch sie hatte keine Waffe, hatte niemals eine besessen, und sie war zudem im Umgang mit Waffen auch nicht erfahren. Ihre Flucht vom Hofe würde also hier enden, so kurz, nachdem sie die Freiheit gewittert hatte. Abra war vor Angst wie erstarrt. Erst gestern war sie ausgerissen, nachdem ihre Vorgesetzte, die erste Magd am Hofe, nach einem ausgedehnten Abendmahl des Königs nicht wieder in ihre Schlafstatt zurückgekehrt war. Irgendetwas hatte dem König nicht gefallen, und nun würde sie ihre Freundin niemals wieder sehen... 
 
Abra war den ganzen Tag gerannt über die Felder und vorgelagerten Höfe der großen Stadt, und hatte sich immer weiter vom verhassten Königshof entfernt. Am Abend war sie glücklich gewesen, diesen alten Stall am Wegesrand vorzufinden, und sie war erschöpft hier eingeschlafen, nachdem sie ein Feuer entzündet hatte, um die Geister der Nacht zu vertreiben. 
 
 
Nun würde sie den Preis für ihre Flucht bezahlen. In Abras Augen spiegelten sich Angst und Entsetzen, und sie schloss ihre Lider. Als sie diese wieder öffnete, war ihr Blick kristallklar wie die Bergseen und, auf einmal, ohne Furcht. 
 
 
Loch Lomond, 400 vor Christi Geburt 
 
 
Die keltische Priesterin stieg die Treppen zum Altar hinauf. Sie war nervös; heute würde sie den Vormann der Weidenmänner ehelichen. Diese Hochzeit würde den lockeren Frieden zwischen den beiden Völkern um weitere Einhundert Jahre besiegeln. Die Götter waren den Völkern nur gewogen, wenn beide zusammen hielten, die Kelten und die Weidenmänner. Die Priesterin lächelte. Denn neben diesem Ziel des Friedens rief auch die Frau in ihr nach der Ehe, denn sie war bereits 19 Jahre alt, und der Vormann war ein außerordentlich ansehnlicher Mann mit seinem langen, zu einem Zopf zusammen gebundenen Haar und seinen markanten Gesichtszügen. Nach einem solchen Manne konnte eine Frau sich nur sehnen, und genau dies tat die Priesterin. Der Vormann der Weidenmänner war der Waldmagie fähig und besaß noch die Kraft der alten Bäume in sich. Sie versuchte, sich das Leben an seiner Seite vorzustellen, im goldenen Palast. 
 
Sie blinzelte; eben hatte die Sonne ihre Laufbahn über den Tag begonnen, und das Licht stach ihr schmerzhaft in die Augen, verstärkt durch die Sehschlitze der goldenen Maske, die sie als Zeichen ihrer Nähe zu den Göttern trug. Die Stadt der goldenen Türme lag strahlend unter ihr, und die Menge, die den Pfad säumte, jubelte und winkte ihr zu. Ergriffen von all der Macht, die sie ausstrahlte, hob sich ihr Herz, und sie fühlte, wie das göttliche Gefühl sie durchfloss. Sie hatte so viele Jahre auf diesen Moment hin geübt, ihr ganzes Leben war für diese Vereinigung vorbereitet worden. Sie hatte gelernt, die Kraft der Sonne zu nutzen, und ihre legendären magischen Fähigkeiten waren weit über die Grenzen der Goldenen Stadt bekannt. Sie nahm ihre silberbeschlagene Halskette ab, und warf sie in die wartende Menge. Glück für sie, Glück für alle. Sie erstieg die Plattform, und sah, dass er bereits oben auf sie wartete. Die Priesterin war bereit. 
 
 
Der keltische Bauernsohn Malta war neugieriger als die meisten anderen Bürger der goldenen Stadt. Bereits im Alter von 12 wusste er, wo die Weidenmänner ihre künstlichen Waldräder aufbauten, Gebilde aus Strauch und Baum, die oftmals mehr als 5 Meter hoch ragten und nur dem Ziele dienten, die eingeflochtenen Feinde den Göttern zu opfern. Hätten sie Malta damals erwischt, so wusste er heute, er wäre das nächste Opfer gewesen. Doch Malta war sehr geschickt, und so war es nicht dazu gekommen. Malta hatte auch ganz andere Sorgen. Vor einem Jahr war es geschehen. Er hatte den Markt der goldenen Stadt besucht, auf der Suche nach einem neuen Jagdgurt, und dann stand sie vor ihm. Die Priesterin. Sie betrachtete die Auslage eines Ölhändlers, scherzte mit ihrer Bediensteten, und eine Flasche Duftöl, welche sie in der Hand hielt, fiel zu Boden. Kichernd sprang sie zur Seite. Ihr Blick streifte seinen, sie lächelte freundlich. So sprach er sie an, und sie redeten lange und fröhlich. Er verfiel ihrem Charme, und auch die Priesterin mochte ihn. Doch sie wusste um ihre Verantwortung. Nur als Jungfrau konnte sie den Frieden der beiden Völker für weitere hundert Jahre sicherstellen. Malta, nicht ungeschickt und eifrig, schaffte es nach diesem Treffen noch zwei weitere Male, der Priesterin gegenüber zu stehen. Zuletzt sah sie ihm mit ernstem Blick entgegen und erklärte, dass es niemals Platz für eine Beziehung geben könne. Denn würde die Priesterin sich mit den Gewöhnlichen einlassen, so würde sie ihr Volk verraten. Krieg mit den Weidenmännern wäre die unwiderrufliche Folge, wenn das zeremonielle Bündnis brach. Malta verstand sie, und er wusste, wie wichtig die Ehe der Priesterin für das Reich war. Ihn hatte seit damals auch nicht sein Herz, sondern sein Ehrgeiz getrieben, diese schöne Frau wieder zusehen. Und heute war der große Tag im Reich. Die Priesterin würde heiraten. Er war selbstverständlich unterwegs, um der Trauung der Priesterin beizuwohnen. Malta war nicht wirklich eifersüchtig; so vermessen, dass er sich Hoffnungen auf die Priesterin gemacht hätte, war er nicht. Vielleicht würde er den Duft ihres Parfums erhaschen können, oder sogar ein Lächeln... Er eilte voran, bis er mit der hageren Gestalt, die aus dem Nichts zu kommen schien, fast zusammen stieß. 
 
"Bursche", rief ihn der Fremde an; "ich habe etwas für Dich, was Dein Herz befreien wird." Malta sah den hageren Mann an, und er war wie hypnotisiert. 
 
"Mein Name ist Merlin, und ich kann Dir helfen", flüstere der Fremde. "Nimm diesen Bogen, und töte die Priesterin, dann wird auch Dein Leiden enden!". Mit diesen Worten reichte der Mann ihm einen leichten Bogen und einen Köcher Pfeile. Malta nickte. Plötzlich wurde ihm sehr schwer ums Herz, und Wut erfüllt ihn, unbändige Wut. 
 
 
Der Weidenmann war vorbereitet. Er wusste, dass die Freundschaft der beiden Völker, der Kelten und der Weidenmänner, nur erneuert wurde durch den Bund, den die Priesterin und der Vormann eingingen. Er war unruhig, denn die Priesterin war atemberaubend schön, und er wartete bereits seit Stunden am Altar der goldenen Stadt mit seiner Delegation. Nun sah er sie, strahlend, die Sonne im Rücken, die Goldene Stadt unter sich, wie sie die letzten Stufen des Tempels emporstieg. Wärme erfüllte sein Herz. Sie bezauberte ihn, und er freute sich auf die Vereinigung... Nun, er war ein Mann. Und sie eine begehrenswerte Frau. 
 
 
Malta lag auf der Lauer. Sein Puls raste, seine Gedanken kreisten um die unerfüllte Liebe. Er wusste, wie wichtig, die Verbindung der Priesterin mit dem Weidenmann war, doch er konnte diese Ehe nicht zulassen. Auch nicht um den Preis des Friedens zwischen den Völkern. Er legte seinen Bogen zurecht, und spähte aus seinem Versteck zwischen den Säulen des oberen Tempels. Die Priesterin, Golden glänzend in der Morgensonne, welche direkt hinter ihr aufging, kam in sein Gesichtsfeld. Er legte einen Pfeil zurecht, legte an, und schoss den Pfeil direkt in ihr Herz. Die Priesterin starb vor seinen Augen. 
 
 
Der Vormann der Weidenmänner sah die Priesterin wanken, und spürte, dass etwas nicht stimmte. Entgegen der Bestimmungen des Rituals eilte er zu der Frau, um sie zu stützen. Vielleicht hatte die Sonne sie geschwächt, oder sie war übermüdet? Er würde es gleich erfahren, denn schon war er bei ihr. Sie fiel in seine Arme, und er wusste, dass etwas Fürchterliches geschehen war. Die Frau hatte ihr Leben verloren. Ein Krieg drohte, der das ganze Reich erschüttern würde, denn die Götter wären nicht zufrieden gestellt. Zugleich spürte er einen tiefen Schmerz, ausgelöst durch den Verlust, der ihn ereilt hatte, ehe er seine Frau auch nur näher kennen gelernt hatte. Dennoch hatte er sie geliebt, denn auch er war viele Jahre auf diese Begegnung hin ausgebildet worden und sehnte sich nach nichts mehr als nach der Ehe mit der Priesterin der Kelten. Doch dieses Sehnen war in Sekunden zu einem nie erreichbaren Traum geworden, das Leben in Friede und Liebe getauscht gegen ein unbestimmtes Leben in Kampf und Krieg. Traurig, doch mit festem Blicke, sah er auf die Priesterin herab, die er immer noch in den Armen hielt. Liebe zu der Verstorbenen glühte in seinem Herzen und lies ihn wanken, ihren Leichnam in seinen Armen. 
 
"1.000 Jahre sollst Du ruhen,"... murmelte er, " und dann fliege wieder, befreit von diesem Tode." Dann legte er sie zu Boden. Und dann brach das Töten aus. Das Volk der Kelten glaubte, die Weidenmänner hätten ihre Königin getötet. Der Vormann sah, wie eine Schar bewaffneter Bürger die Treppen empor stob und seine Delegation angriff. Die langgezogenen Schreie der überraschten Frauen und Männer versetzten ihn in Wut, und er nahm sein Schwert aus dem Gurt und setze zu den Angreifern hinüber. Der Weidenmann starb schnell und schmerzlos, als ein Speer seinen Rücken durchbohrte und aus der Brust heraustrat. Wie eine Fahne wehte an der Speerspitze eine Feder, gefärbt vom Blute des Vormannes. Und das Volk wollte Blut. Der kurze Krieg zwischen den Kelten und den Weidenmännern begann, an dessen Ende es das Volk der Weidenmänner nicht mehr geben sollte. 
 
 
In dem dunklen, wabernden Nebel wurde es heller. Ohne Orientierung und Erinnerung entschwand der Geist der Leere, in welcher er so lange gefangen war, ohne Erinnerung und ohne Zeitgefühl. Der Geist der Priesterin erwachte, und suchte einen Körper, der ihm zum Leben verhelfen würde. Über viele hundert Jahre hinweg war der Zauber wirksam geblieben. 
 
Die Priesterin übernahm nicht ungefragt den Körper der Frau; das war nicht die Art der Kelten. Sie bat höflich um Einlass, und die Frau gewährte ihn ihr. Die beiden Geister verschmolzen. Die Fähigkeiten der Priesterin gingen augenblicklich in den Körper der Frau über. Die Frau, halb keltische Priesterin, zum ersten Male seit 1.000 Jahre wieder in einem Körper, und halb Bedienstete des Königs, atmete hörbar ein, und setzte sich auf. Ihr Blick war Kristallklar, so, als sehe sie diese Welt genauer als zuvor. Sie atmete die Natur ein, und sie wurde eines mit dem Wind, der durch die Lagerstatt wehte. 
 
Inzwischen hatten die drei Landstreicher die Frau umstellt. Ihre ungewaschenen Gesichter waren im Dunkeln kaum zu erkennen, doch sie bewegten sich unbeholfen und fahrig. Zu lange hatten sie schon auf Wein verzichten müssen, Gold war in diesen Zeiten für Tagediebe und Bettler nur schwer zu besorgen. Frauen waren noch schwerer zu besorgen. Lächelnd sah der Mann mit dem harkenartigen Messer auf die Frau herab, und er hätte den Göttern, wenn er ihnen nicht schon vor Jahren abgeschworen hätte, für diesen Glücksfall gedankt. 
 
 
Ihr erste bewusste Handlung wurde durch ein Gefühl bestimmt. Es war ein Gefühl, so wie ein Pferd es verspüren musste, wenn es mit seinem Quast eine Zecke erschlug. Sie sprang hoch, entriss dem ihr am nächsten stehenden Manne die Waffe, ehe dieser auch nur reagieren konnte, wand sich hinter ihn, und schnitt ihm den Kopf ab. Diesen warf sie zwischen die beiden anderen Landstreicher und sah sie mit großen, unschuldig wirkenden Augen an. In ihren Händen vibrierte die Waffe, als sei sie von eigenem Leben erfüllt. Jede artistische Attraktion der Jahrmärkte im Umland wäre gegen das Spiel der Waffe in den Händen der Frau verblasst. 
 
Die beiden Landstreicher standen wie versteinert; sie waren auf dämonische Weise um das sicher scheinende Opfer betrogen. Die schlafende, wehrlose Frau hatte sich als Kriegerin entpuppt. Ihre krummen und rostigen Dolche vor gereckt, gingen die Männer rückwärts. Die Frau beobachtete die Beiden. Dann stieß sie einen fast lüsternen Laut aus, und in einer einzigen Bewegung war sie bei ihnen und löschte ihr Leben. Köpfe fielen. 
 
Tränen liefen über ihre Wangen. 
 
 
Der dunkel gekleidete Ritter war unterwegs zum Schloss des Königs. Er war auf die unverheiratete Tochter aus, deren Hand man erobern konnte, wenn man die Frau im Wald tötete. Überall im Reiche an den Anschlagtafeln standen die Worte des Königs. 
 
 
H Ö R E T
Es werden Lehnsherren, Bauern, Ritter und Soldaten in den Wäldern Albions gemordet. 
Das Königreich ist nicht mehr sicher. Eine Hexe, die im Walde lebt, 
treibt ihr Unwesen. 
 
Der König von Camelot und Albion bietet dem seine Tochter zur Gemahlin, 
welcher die Frau im Walde erschlägt und ihren Kopfe vor den Thronsaal zum
Beweise bringt. 
Gez. 
Arthuros Rex 
 
 
"Ein leichtes Spiel", dachte er bei sich, "noch vor Ende der Woche werde ich Leben wie ein Prinz." Er war ehrgeizig, und in ganz Camelot war seine Waffenhand gefürchtet. So ritt er durch den holen Waldweg, und achtete nicht auf die dunkle Gestalt, die sich im Geäst über ihm befand und katzengleich von Baum zu Baum sprang. Dabei schien es, als versuchte die Gestalt von hoch droben, seine Gesichtszüge zu erkennen. Schließlich ließ die Gestalt sich mit einem Seufzen fallen, und sie landete hinter dem Ritter auf seinem schweren Roß. Ein Schwert streifte einen Hals, ein Kopf fiel. "Vormann..." flüsterte die Gestalt. 
 
 
Seit jeden Tagen herrschte Angst und Schrecken in den Wäldern um das Schloss des Königs, denn eine Frau, sicher mit Bogen, Schwert und Speer, hauste dort und tötete jeden, der auf der Durchreise war. Man munkelte im Volke, sie warte auf ihren Gatten, und wer sich ihr, absichtlich oder nicht, näherte, der hörte kurz vor seinem Tode noch ein kaum vernehmbares, enttäuscht klingendes Seufzen. 
 
Dann umfing ihn die ewige Nacht. 
 
 
Die zweite Entscheidung 
 
 
Der Niemand-Mann keuchte auf. Seine Waffen glühten, doch seine Dolche arbeiteten exakt und tödlich. Er war der albionischen Armee beigetreten, ohne dass er es eigentlich gewollt hatte. Noch immer verstand er die Menschen nicht. Er war dem dicken Mann gefolgt, der so nett zu ihm gewesen war, als sie damals in der Taverne zusammen saßen. Der Mann hatte ihm einen wohl schmeckendes, aber seltsam wirkendes Getränk angeboten. Der Niemand-Mann hatte sich freier in seinen Gedanken gefühlt, und die Gesten des dicken Mannes hatten den Niemand-Mann friedlich gestimmt. Zuletzt hatte er sogar den Mann unbeholfen umarmt und ein Gefühl der Nähe gespürt, das der Niemand-Mann zuvor nicht gekannt hatte. Er hatte den Mann sogar leicht verletzt, weil er seinen scharfen Dolch dabei nicht abgelegt hatte. Er würde noch viel lernen müssen. 
 
Er hatte keine Vorstellung von Armeen, Völkern und dergleichen, so war er in die Falle der Armee getappt. Der dicke Mann hatte ihn, aufgrund seiner Verletzung, die der Niemand-Mann ihm versehentlich beigebracht hatte, leicht humpelnd, zur Kommandantur gebracht. Dort hatte er einen Beutel Gold erhalten, und der Niemand-Mann war, noch immer benebelt, zum Ausstatter der Soldaten gebracht worden. Die Ausrüstung, die dem Kind des Waldes zugeteilt worden war, wurde durch moderne Waffen ersetzt, und er fühlte sich stärker und, was noch wichtiger war: Er hatte ein neues Ziel. Durch die Tötung Arthurs war sein Auftrag erfüllt, und der Wald rief ihn nicht mehr. 
 
Der Niemand-Mann erinnerte sich an die Fahrt zu diesem entfernten Außenposten nur nebelhaft. Immer wieder hatten die anderen ihm von diesem Gebräu angeboten, und er hatte zugegriffen. 
 
Als die Wirkung des Getränkes auf den Niemand-Mann schließlich nachließ, war er alleine und stand an diesem seltsamen Turm. Und nun kämpfte er hier gegen die Feinde, die vermehrt in das Reich eindrangen. Bericht konnte er nicht erstatten, er hätte auch gar nicht gewusst, an wen, und die Sprache der Menschen verstand er immer noch nicht, doch kämpfen konnte er. Der Niemand-Mann warf seine Waffen im Takt, und sie kehrten immer zurück, blutig, und den gehörten Eindringlingen fehlte jeweils ein Leben. Das Leben. Der Niemand-Mann war sich der Übermacht bewusst, doch er wusste keine Lösung für dieses Problem. Er wich einem Behaarten aus, und schlug ihm zwei Dolche in die Brust. Der Behaarte verwelkte. 
 
 
Der Geruch von Tot und Krieg drang durch den Wald. Schneller als ein Wort pflanzte er sich fort und erreichte die Frau. Interessiert und angezogen von den Schreien der Sterbenden bewegte sie sich mit der ihr eigenen Geschwindigkeit durch den Wald, um die Ursache zu erfahren. Schon bald sah sie das Dilemma der königlichen Wache. Der einsame Außenposten in den nördlichen Schwarzbergen wurde belagert durch Herden von Behaarten, und nur ein Kämpfer bot ihnen die Stirn. Sie sah mit gerunzelter Stirn aus ihrem sicheren Versteck, wie die Waffen des Kämpfers arbeiteten. Tod und Verderben sprühten sie, und niemand kam ihm zu nahe. Es schien, als würde der Kämpfer nicht ermüden, diesen Turm in diesem Ödland zu verteidigen. Die Frau seufzte, und sie entschied sich, diesen Krieger zu beobachten. 
 
 
"Beim Mammut!", grunzte der Anführer der Behaarten, "ihr wollt mir erzählen, nur ein Mensch halte euch auf Entfernung? Was seid ihr für Feiglinge?" Er tobte in seinem Unterstand aus aufgehängten Hirschfellen. Die Behaarten hatten nicht mit ernst zunehmender Gegenwehr der Menschen gerechnet. Seit vielen Tausend Jahren drängten die Behaarten darauf, den Menschen ihren Sieg bei Finistère heim zu zahlen. Diese Niederlage war in das kollektive Gedächtnis des Volkes übergegangen, denn sie war der Anfang vom Ende des Volkes. Viele tausend Jahre hatten sie versteckt vegetiert, und nun, als die Reiche der Menschen im Kriege lagen, als sie schwach waren, da war es soweit. Die Behaarten würden die Menschen töten und die alte Zeit wieder zurückholen, als sie diese Welt noch beherrscht hatten. Als sie Mammuts gejagt hatten, und ein Kampf mit einem der Tiger mit den riesigen, gebogenen Hauern eine Mutprobe für neue Stammeskrieger gewesen war. Das Volk vermehrte sich nicht so schnell wie die Menschen, doch es würde wieder zu der einstigen Größe zurück finden. Denn das Volk war viel geübter und erfahrener im Kampf, als es die Menschen je werden würden. Dafür hatte die jahrtausendlange Isolation gesorgt, in welcher die Behaarten ihre Fähigkeiten verbessert hatten. 
 
Der Übermittler der Nachricht warf sich ergeben zu Boden, vermutlich, um sein Leben vor dem Zorn des Anführers zu schützen, und raunte mit heiserer Stimme: "Gib uns mehr Zeit! Dämonen sind im Wege..." 
 
Der Anführer der Behaarten trat den Kurier in die Seite, so dass dieser aus seinem Sichtfeld rollte. Den Schmerzschrei des Boten kürzte er mit einem Wurf eines seiner schwarzen Messer ab. Die Klinge ragte funkelnd aus der tödlichen Wunde. Er ging zu dem Toten, zog die Klinge aus dessen Leib und wischte sie an den Stiefeln des Toten rein. Er stak sie wieder in die Wabenscheide. Aufgescheuchte Wespen summten leise, sie würden die Waffe schon einfetten. 
 
"Die Magier sollen sich bereit machen" rief er aus. Er würde die Magie der Höhlen einsetzen, welche die zu erlernen sein Volk so lange gebraucht hatte, und welche auf jedes Lebewesen so tödlich wirkte. Es war Magie der Natur, und diese war leicht gegen die Menschen zu richten. Denn die Natur und die Menschen verstanden sich nicht. 
 
 
Die Frau war längst in der Nähe des Mannes, und sie entschied, ihm beizustehen. Denn der Mann schien besonders; es schien, als sei er einerseits ein großer Krieger, im Kampfe zu allem fähig, doch andererseits ein Niemand, denn sonst wäre er nicht so weit an den Grenzen den albionischen Reiches stationiert. Der Angriff der Behaarten ließ nicht nach, und gerade, als eine neue Welle der Krieger anrückte, den einsamen Turm einzunehmen, stand sie an seiner Seite. Der Mann sah sie an, und er ließ seine Waffen unten. Als sei Niemand da. Und so war es auch, sie war auch Niemand, den man im Reiche mochte, oder verehrte. 
 
Dann waren die Feinde heran. Sie wirbelten ihre Waffen, und der Mann ebenfalls. Die Behaarten fielen reihenweise unter ihren abgehackten, gezielten Schlägen. Sie standen Rücken an Rücken, und kein Feind kam ihnen zu nahe. Wie ein Rad mit Widerhaken frästen sie sich in die Truppen der Angreifer, und jeder wusste stets, wie er den anderen unterstützen konnte. Hier schlug der Niemand-Mann einem Behaarten den Kopf ab, der in den Rücken der Frau vordrang, dort schlitzte die Frau eine Kehle eine Behaarten durch, der dem Niemand-Mann zu nahe kam. Jeder achtete auf die Verteidigung des anderen. 
 
Der Niemand-Mann fletschte die Zähne, als er die Reihe von dunklen Gestalten bemerkte, die sich hinter den Kämpfern der vorderen Angriffslinie aufgebaut hatte. Sie trugen Stäbe, ähnlich den Magiern des Königs, die in den Kriegen die Schlachten durch ihre Macht zu beeinflussen versuchten und meist kläglich scheiterten. Die Stäbe der Dunklen schimmerten nun grün, und sie riefen Worte in einer Sprache, die der Niemand-Mann nicht verstand. Nun, das war nicht neu für den Niemand-Mann. Blitze zuckten aus den Stäben der Dunklen, und die Höhlen-Magie des alten Volkes traf auf das Kind des Waldes und die Frau, die vor Eintausend Jahren zur Hälfte keltische Priesterin gewesen war. 
 
 
Die Sonne versank langsam hinter den umliegenden Bergen. Die Frau und der Mann standen immer noch Rücken an Rücken. Vor dem Manne lag der zitternde Körper eines Feindes. Des letzten Feindes. Die Magie der Feinde hatte sich als Nutzlos erwiesen. Leichtfüßig war der Niemand-Mann durch die Front der Angreifer gedrungen und hatte die Dunklen erschlagen. Er erinnerte sich an die unverständlichen Ausdrücke in ihren Gesichtern. Der Niemand-Mann konnte nicht gut sprechen, doch er konnte Gesichtsausdrücke lesen. Die Gegner hatten nicht damit gerechnet, dass ihre Magie versagte, doch es gab keine Magie, die dem Walde schaden konnte. Noch weniger dem Kinde des Waldes. Die Frau, einstmals Priesterin der Sonne, hatte sich instinktiv durch einen Bogen aus Licht geschützt, der sich um ihren Körper gebildet hatte. Die Magie der Sonne hatte die Höhlenmagie einfach aufgezehrt und ihren Schild golden glänzen lassen. Die Sonne war schon immer stärker gewesen als die Nacht. 
 
Der Angriff der Behaarten war zurück geschlagen worden, mit einem gut geführten, letzten Hieb hatte die Frau den Anführer erschlagen. Ohne, dass die Menschen jemals etwas von dieser Bedrohung erfahren würden, war die Rache des alten Volkes am Menschengeschlecht abgewandt worden. 
 
Die beiden Kämpfer sahen einander nicht an, doch beide spürten, dass sie einander nahe waren. Schließlich setzte die Frau sich zu Boden, und der Niemand-Mann nahm sie unsicher in den Arm. "Eiiinnen bessseren Orrrt giiibt es niiichht...", sagte er gedehnt. Die Frau nickte schweigend. Sie fühlte sich in der Nähe des Niemand-Mannes wohl. 
 
 
Epilog 
 
Der Zauberer sah auf. Er spürte den Geist des Vormannes der Weidenmänner in seiner Nähe. Sie betrachteten die beiden so verschiedenen Kämpfer, die das Menschengeschlecht vor der Rache der Behaarten bewahrt hatten. Merlin seufzte auf. Schon seine Eltern hatten diesen Kampf geführt, vor vielen Tausend Jahren. "Wir haben eine Rasse zum Sieg geführt", murmelte er. "Und es hat viele tausend Jahre der Vorbereitung gekostet. War es die richtige Rasse?" Der Geist des Vormannes schwieg. Nicht einmal der Wald antwortete auf diese Frage.
 
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