Vor dem Spiegel, kerzengrad,
steht Herr Amtsvorsteher Plath;
tadellos und mit Geschmack
sitzt die Hose und der Frack,
ausgezeichnet auch die glatte
blütenweiße Taftkrawatte,
Kragen, Vorhemd, comme il faut,
und Herr Plath ist seelenfroh.
Langt noch sorglich aus dem Schrank
den Zylinder blitzeblank;
nimmt dann Stock und Handschuh munter,
steigt voll Stolz die Treppe runter,
denn er ist heut eingeladen
Zum Empfang bei ihrer Gnaden
der Prinzessin Schneckenstein,
und das hebt ihm Brust und Bein.
Fixfax aber dachte gleich:
wart, dir spiel ich einen Streich.
Auf den Taubenboden geht er
und nach losen Federn späht er,
sammelt allen Flaum ins Säckchen,
120bläst verschmitzt das ganze Päckchen
über Plathens neuen Frack
und auf seinen Chapeau-claque.
Plath sieht ganz befiedert aus,
doch er ahnt nichts von dem Graus,
steuert durch die Nacht geschwind,
denkt bloß: was für'n arger Wind!
tritt mit Würde in den Saal,
Alle lachen—o Skandal!
Bis er endlich sich besieht
und geknickt von dannen flieht.
Draußen denkt er ärgerlich:
So ein Pech, das hab nur ich!