„Der Himmel mag wissen, wozu wir eigentlich hier liegen,“ sagte die Nase. „Das ist ja eine ganz abscheuliche Stelle.“
„Wir sind zugefallen,“ sagten die Augenlider, „und damit lag das Ganze im Schlaf.“
Als die Augenlider das gesagt hatten, entstand eine merkwürdige Munterkeit in dem ganzen Jungen.
Es war nicht so, wie wenn ein Junge, der wach ist, lacht, auch nicht, wie wenn ein Junge im Schlafe lacht. Es lachte ringsumher in dem Jungen auf die sonderbarste Art. Die Beine lachten, und die Hände lachten, die Zähne grinsten, die Nase schnob, das Herz hüpfte im Leibe vor Lustigkeit, die Ohren lachten, der Magen gluckste... kurz, es war keine Faser an dem Jungen, die nicht vor Lachen über die Wichtigtuerei der Augenlider vergehen wollte.
„Himmel!“ riefen die Beine, als sie sich wieder beruhigt hatten. „Wie können die Leute nur so eingebildet sein! Man muß doch wirklich ein arger Einfaltspinsel sein, wenn man nicht sehen kann, daß wir das Ganze tragen. Wenn wir gehen, geht das Ganze. Und wenn wir den Dienst versagen, dann sitzt ihr sämtlich in der Patsche.“
„Allerdings haben sich die Augenlider lächerlich gemacht,“ sagte der Magen, der langsam und mit großer Würde sprach. „Aber eigentlich seid ihr doch auch nicht viel klüger, ihr guten Beine, wenn ihr glaubt, daß ihr den ganzen Jungen regiertet. Was haltet ihr denn von mir? Was wollt ihr ohne mich anfangen?“
„Wir würden viel geschwinder laufen,“ erwiderten flugs die Beine. „Schon oft haben wir uns[S. 257] darüber geärgert, daß wir an so einem Klotz von Magen zu schleppen hatten.“
„Ihr schwatzt, wie ihr es versteht,“ sagte der Magen. „Von mir habt ihr alle eure Kräfte. Von mir kommt die Nahrung, und die Nahrung sind die Kräfte. Wenn ich nicht will, steht alles still.“
„Du eingebildeter Knirps!“ riefen die Beine.