Augenblicklich wimmelten Hunderte von Ameisen hervor, die auf nähere Befehle warteten.
„Seht ihr den Rosenstrauch drüben an der Hecke?“ begann die Alte. „Dahin begebt ihr euch jetzt und paßt mir gut auf, bis die Blattläuse kommen! Es dauert nur noch wenige Tage, dann verlassen die Herrschaften die Puppenhüllen, und wir müssen süßen Saft für sie bereit haben.“
Die Ameisen liefen davon.
„Du hast ja furchtbar viel zu tun,“ sagte der Buchfink oben von seinem Tannenzweig her.
„Ja,“ entgegnete die Ameise. „Das Leben besteht aus Arbeit.“
„Jetzt geht die Sonne unter. Willst du nicht die Türen schließen?“
„Nein. Es ist zu warm. Wir lassen sie offen stehen, aber vor jeder Tür steht eine Wache; und du weißt wohl noch, wie wir Räuber behandeln.“
„Gewiß, ich danke,“ meinte der Buchfink.
Nun machte die Alte die Runde und sah nach, ob die Nachtwachen auf ihrem Posten seien. Dann ging sie hinein und wanderte während der ganzen Nacht in den Gängen umher.
Einige Larven waren noch nicht satt, und die anderen wollten sich verpuppen; und da waren auch Puppen, die aus ihrer Hülle herauswollten. Die Alte half den einen und ermahnte die andern, redete den Vornehmen gut zu und gab den Niederen Schläge, ohne sich auch nur einen Augenblick Ruhe zu gönnen.