„Na—a,“ sagte der Seesternarm. „So arg ist’s nun auch nicht gerade! — Hast du deine Hälfte gefunden?“
„Nein,“ erwiderte der Sandwurm. „Und auch[S. 195] keine andere. Es wird aber wohl eine neue wachsen. Wenn ich bloß nicht zu alt dazu bin, — dann muß ich mich ja so behelfen.“
„Das täte mir leid für dich,“ sagte der Seesternarm.
„Ich danke dir für deine Freundlichkeit! Übrigens scheint es mir, als könntest du all das Mitleid, das du auftreiben kannst, selber gebrauchen. Aus dir kann doch nie mehr was Rechtes werden.“
„Warum denn nicht?“ fragte der Seesternarm. „Man soll nie die Hoffnung aufgeben. Der, zu dem ich gehört habe, bekommt bald genug einen neuen Arm; und ich denke wirklich auch nicht daran, zu krepieren.“
„Eigentlich scheinst du mir rechte Veranlassung dazu zu haben. Dir fehlen... laß mal sehen, dir fehlen vier Arme...“
„Und Mund und Magen und das Ganze.“
„Das heißt, dir fehlt das ganze Tier bis auf den Stumpf, der du bist!“
„Jawohl. Und was einem fehlt, soll man sich verschaffen. Wenn du sehen könntest, würd’ ich dir zeigen, daß ich schon ein ganz klein wenig auszuwachsen angefangen habe.“
„Kannst du denn sehen?“
„Gewiß doch,“ war die Antwort des Seesternarms. „Ich habe ein Auge, — jeder von uns hatte eins, und meines hab’ ich — Gott sei Dank! — behalten, weil es ganz an der Spitze sitzt. Und ein[S. 196] Stück Darm habe ich auch in mir, so daß es gar kein so schlechter Anfang ist.“
„Ja, Glück zu!“ sagte der Sandwurm.