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Fünfzehn heitere Erzählungen:Ein Fastnachtsscherz.-1

时间:2024-03-19来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: Fünfzehn heitere Erzählungen Ein Fastnachtsscherz
Für die Kinder von Oberheudorf gibt es mancherlei Feste, die Stadtkinder gar nicht kennen; freilich haben diese dafür auch Vergnügungen und Freuden, von denen die Oberheudorfer kein Tipfelchen besehen. Denen nun war einer der liebsten Tage im Jahre der Fastnachtsdienstag. Potzwetter, ging es da lustig im Dorfe zu! Jeder Bube, jedes Mädel verkleidete sich, so nannten sie es wenigstens. Eins setzte sich einen Papierhelm auf, das andere eine aus bunten Flicken zusammengesetzte Narrenkappe oder zog gar ein Hanswurströcklein an. Heine Peterle, den sie den Städter nannten, weil er einmal hatte gern in die Stadt ziehen wollen, stolzierte immer als König auf der Dorfstraße herum. Er besaß einen roten Lappen mit ein bißchen Goldborte besetzt, das war der Königsmantel, dazu hatte ihm seine Muhme Rese einmal eine Krone aus Goldpapier geschenkt. Hei, wie trug der Bube an diesem Tage seine kleine Stupsnase hoch, wie klapperte Seite 8er mit seinen Holzpantoffeln! Ungeheuer wichtig kam er sich vor.
 
„Was wahr ist, muß wahr bleiben,“ sagte Muhme Rese einmal zu Muhme Lenelies, dieser guten Freundin aller Oberheudorfer Kinder, die in einem windschiefen Häuschen am Dorfende wohnte, „unser Heine Peterle hat was Vornehmes an sich, wenn er so als König herumrennt.“
 
„Ja,“ hatte Muhme Lenelies lachend erwidert, „nur daß er sein halbes Musbrot im Gesicht hat, will mir nicht gefallen.“
 
„So 'ne Kleinigkeit!“ hatte da Muhme Rese gebrummt. Sie war dann aber doch fix ins Haus gelaufen, hatte ein nasses Handtuch geholt, und als Heine Peterle wieder mit stolzer Königsmiene am Haus vorbeikam, da hatte sie ihn geschwind erwischt und ihm eins, zwei, drei mit dem nassen Lappen den Musbart aus dem Gesicht gewischt. Heine Peterle hatte mächtig gebrüllt, – welcher König läßt sich aber auch so etwas gefallen!
 
Nun war wieder einmal die Fastenzeit herangerückt. Etliche Tage vor dem Fastnachtstag stand ein Häuflein Kinder auf der Dorfstraße zusammen, sie warteten alle auf Schulzens Jakob und seine Schwester Röse. Die Geschwister sollten von ihrem Vater eine Bestellung Seite 9in Niederheudorf ausrichten, und die andern wollten sie begleiten. Nach Niederheudorf, das größer und stattlicher als Oberheudorf war, gingen die Buben und Mädel gern, obgleich sie eigentlich immer mit den Niederheudorfer Kindern Streit hatten. Einmal ging es um das Vogelschießen, das in Niederheudorf abgehalten wurde, und auf das alle Einwohner so stolz waren wie etwa die Berliner auf ihren Tiergarten; ein anderes Mal behaupteten die Oberheudorfer, ihre Schulweihnachtsfeier wäre schöner; dann wieder sagten die Niederheudorfer, bei ihnen könnte man alles einkaufen, denn es gab drei Krämer im Ort, Oberheudorf aber hatte nur einen. Trotz alledem liefen die Oberheudorfer Buben und Mädel gar geschwind, wenn sie in das Nachbardorf gehen durften. Sie gingen aber meist truppweise, denn man konnte nicht wissen, die Niederheudorfer verstanden das Balgen gar zu gut und teilten gern ein paar Püffe aus.
 
„Wo sie nur bleiben?“ sagte Schnipfelbauers Fritz, von dem Muhme Lenelies immer behauptete, er wäre sehr naseweis. 
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