Die drei Jungs saßen in ihrem Baumhaus und langweilten sich. Es war jeden Nachmittag das Gleiche. Paul saß in der Ecke und hatte seine Nase in einen Comic gesteckt. Finn brütete über seinen Hausaufgaben, weil er grundsätzlich länger als seine Freunde dafür brauchte. Der Letzte im Bunde, war Ben. Er saß am kleinen Tisch in der Mitte, behielt das Handy im Auge und versuchte, ein Puzzle mit 2.500 Teilen zu legen.
Die Jungs warteten, wie sie es jeden Tag taten, auf diesen Anruf, der alles ändern konnte. Aber wie so oft warteten sie vergeblich.
»Meint ihr nicht auch, dass wir langsam aufhören sollten?«, fragte Finn seine Freunde. »Niemand wird uns jemals anrufen.«
Ben fiel ein Puzzleteil aus der Hand und Paul ließ langsam seinen Comic sinken.
»Bist du verrückt geworden?« Ben war richtig sauer. »Wir haben uns lange darauf vorbereitet. Das können wir nicht einfach so vorbei sein lassen.«
Finn lachte. »Was haben wir denn vorbereitet? Du hast dein Handy auf den Tisch gelegt und deine Nummer ins Internet gestellt. Mehr nicht. Wir haben ja nicht mal eine richtige Ausrüstung.«
Ben wurde knallrot im Gesicht und wollte seinem Freund richtig den Marsch blasen, als das Handy klingelte.
»Ist bestimmt nur deine Mutter, dass das Essen fertig ist.«, witzelte Finn.
Ben sah auf das Display und erschrak. Dort stand eine unbekannte Nummer. »Es ist so weit.« Schnell griff er nach dem Gerät und wischte dabei vor Aufregung das Puzzle vom Tisch.
»Hallo?«, sagte er mit zittriger Stimme. »Hier spricht Ben von den Geisterjägern.
Er hörte dem Anrufer eine Weile zu, nickte stumm und verabschiedete sich.
»Leute, ich habe es immer gewusst. Wir haben den ersten Geist. Es wird Zeit, dass wir in den Einsatz gehen.«
Die Jungs sprangen auf, kletterten aus dem Baumhaus und liefen quer über den Rasen. Es ging durch das Haus von Bens Familie, wo sich jeder von ihnen mit Besen bewaffnete und sie sich metallene Nudelsiebe auf die Köpfe setzten.
»Der Geist wurde gegenüber gesichtet. Er rast im Vorgarten der Nachbarn hin und her.«
Sie blickten an der Straße zu beiden Seiten, liefen dann hinüber und entdeckten sofort ihren Gegner. Ein weißer Geist, der nur aus einem Laken zu bestehen schien, bewegte sich immer wieder im Kreis und die Wäschespinne herum.
»Überlasst ihn mir!«, rief Finn. »Ich opfere mich für euch, dass bin ich euch schuldig.«
Er lief dem Geist hinterher, obwohl er noch gar nicht wusste, was er machen sollte. Dann verhedderten sich seine Füße in einem Wäschestück, das am Boden lag, stürzte der Länge nach hin und bekam dabei den Geist zu fassen.
Tapfer hielt Finn das weiße Laken fest, unter dem nun der Nachbarshund zum Vorschein kam.
»Ich habe ihn erwischt. Ich habe ihn ganz allein besiegt.«, jubelte Finn.
»Du hast den Hund befreit.« Ben schüttelte den Kopf und fing den Hund ein, der noch ganz verwirrt durch den Garten lief. »Aber irgendwann werden wir einem echten Geist gegenüber stehen. Davon bin ich überzeugt.«