Finn holte seine geheime Holztruhe unter dem Bett hervor. Langsam und bedächtig öffnete er den Deckel und sah mit leuchtenden Augen auf den Schatz, den er darin aufbewahrte. Er schob alles zur Seite, bis er fand, wonach er suchte. Er nahm sich eine schwarze Augenklappe, hängte sie sich ins Gesicht und griff noch nach der bunten Schüppe.
Finn sah sich geheimnisvoll um und prüfte, ob ihn jemand beobachtete, dann schob er die Truhe zurück in das Versteck.
Er zog sich seine Stiefel an, verließ das Haus, überquerte die Straße und begab sich zum nahen Spielplatz.
»Jetzt kann ich mir endlich eine eigene Schatzinsel bauen.«
Mit der Schüppe buddelte er einen kreisrunden Graben, der immer tiefer wurde. Auf dem Hügel in der Mitte pflanzte er einen dünnen Ast mit Blättern, um seiner Insel Schatten zu spenden.
»Jetzt fehlt nur noch Wasser, damit niemand ohne Boot hinüber kommen kann.«
Unter einer Sitzbank lag ein verloren gegangener Eimer. Den nahm sich Piet, ging zum nahen Bach und holte Wasser. Eimer für Eimer schleppte er zum Spielplatz und goss den Inhalt in die Sandgrube, bis der Graben bis zum Rand gefüllt war.
»Jetzt muss ich nur noch meine Schatztruhe holen und sie auf meiner Insel vergraben.«
Finn wollte gerade den Weg nach Hause antreten, als ihn eine Stimme aufhielt.
»Komm bloß nicht auf die Idee, hier irgendwas zu verbuddeln. Das ist mein Versteck.«
Im Sand der kleinen Insel kamen zwei Augen zum Vorschein, der schnell ein kompletter Krebs folgte.
Finn war erstaunt. »Was machst du denn hier? Gehörst du nicht eigentlich ins Meer?«
Der Krebs nickte. »Ja, das stimmt. Aber im Meer gibt es viel zu viele große Tiere, die mich fressen wollen, deswegen verstecke ich mich schon seit einiger Zeit hier auf dem Spielzeug.«
Stimmt, dachte sich Finn. Das leuchtete ihm ein.