Lena und Mia waren am Nachmittag gemeinsam unterwegs. Um sich die Zeit zu vertreiben, waren sie mit dem Bus in das große Möbelhaus am Stadtrand gefahren. Dort konnte man so wunderbar mit allen möglichen Sachen spielen, sich verstecken, Dekoteile vertauschen und natürlich das Beste von allem: Stundenlang mit dem Fahrstuhl von unten nach oben und zurück fahren.
Immer wieder betraten die Mädchen die Fahrkabine oder blieben einfach direkt drin stehen.
Knöpfe drücken, die Türen auf und zu gehen sehen, das Gefühl im Bauch, wenn der Fahrstuhl begann, sich zu bewegen. Einfach herrlich. Man durfte sich dabei nur nicht erwischen lassen.
Nach einer ganzen Weile hielten sie im Erdgeschoss. Die Türen glitten zu den Seiten auf und gaben den Blick auf einen Mann frei, der nicht gerade freundlich gestimmt zu sein schien. Er wirkte sogar sehr wütend.
»Verdammt!«, sagte Mia. »Das ist der Hausdetektiv. Schnell weg.«
Noch ehe der Angestellte etwas sagen oder unternehmen konnte, liefen die Mädchen an ihm vorbei. Mia nahm seine linke, Lena die rechte Seite. Zu packen bekam er keine von ihnen.
»Wir müssen uns verstecken.«
Sie liefen von Abteilung zu Abteilung, vorbei an Betten, Schränken, Tischen. Zeit, sich hinter einer Möbeltür zu verstecken, hatten sie nicht. Der Detektiv war nur wenige Sekunden hinter ihnen.
»Ich hab da eine Idee.«
Mia packte Lena an der Hand und zog sie in die große Markthalle, in der alles Mögliche verkauft wurde, was nicht zu den Möbel gerechnet wurde.
Mia schnappte sich aus einem Korb zwei Geschirrbürsten, einen Gang weiter zwei graue Kittel. So ausgerüstet ging es wieder zurück.
In einem unbeobachteten Moment zogen sich die Mädchen die Kittel über, bewaffneten sich mit den Bürsten und blieben in eine der vielen Ausstellungsküchen stehen.
Sie begannen so zu tun, als würden sie Geschirr spülen und unterhielten sich angeregt über die fantastische Ausstattung der Möbel.
In diesem Moment kam der Detektiv um die Ecke, blieb stehen, sah sich kurz um und lief weiter.
»Siehst du, hab ich dir doch gesagt, dass das klappt.«, war Mia stolz auf ihren Einfall.
»Ist nicht das erste Mal, dass ich ihn so reinlege.«