Der Regenwurm Paul kroch gemütlich durch die Erde und schuf so einen Gang nach dem anderen. Das war zwar langweilig, aber was sollte man sonst während des Winters unternehmen? Draußen war es viel zu kalt, um sich an der frischen Luft die Zeit zu vertreiben. Bücher lesen wäre schon was Tolles gewesen, aber dazu fehlten Paul die Hände. Allein hätte er niemals die Seiten umblättern können. Deswegen begnügte er sich damit, seinem Heim neue Gänge zu graben.
Irgendwann bekam Paul Hunger. Sein Vorratsraum war zwar gut gefüllt, aber jeden Tag das gleiche Futter, war auf die Dauer auch zu langweilig. Er bog in einem seiner Gänge nach oben ab und buddelte sich durch die Oberfläche nach Draußen.
»Oh, verdammt!«, fluchte er. »Ist das kalt hier. Der Winter wohl noch lange nicht vorbei.«
Paul begann zu zittern und wollte sich wieder in die Tiefe verkriechen, als er über sich einen Apfel entdeckte, der noch an einem kahlen Ast baumelte.
»Mh, lecker.«, freute er sich und hätte sich gern über den Bauch gerieben. Aber auch dafür fehlten ihm die Hände.
Paul kroch den Baum hinauf, mühte sich den Ast entlang und schleckte schließlich einmal über den Apfel.
»Wow. ist der lecker. Den Apfel brauche ich unbedingt für meinen Vorratsraum.«
Er knabberte den Stil durch, sah den Apfel fallen und kroch dann zurück.
Am Boden angekommen, sah er sich einem riesigen Problem gegenüber. Der Eingang ins Erdreich war viel zu klein für einen dicken Apfel.
Paul seufzte und überlegte, was er jetzt machen sollte. Davon bekam er natürlich großen Hunger. also knabberte er sich quer durch den Apfel.
»Hey, jetzt hab ich es.«, war der Regenwurm plötzlich begeistert. »Ich bleibe einfach für den Rest des Winters hier im Apfel und mampfe seine Schale leer, bis es warm genug ist, neue Vorräte zu sammeln.«