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P.F.O.T.E - Ein (fast) perfekter Hund. Teil 2-Kapitel 19

时间:2022-03-02来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: P.F.O.T.E
Einen Moment lang war es ganz still.
 
Dann passierte vieles gleichzeitig.
 
Die Zuschauer sprangen von ihren Sitzen und reckten die Hälse, um besser sehen zu können, wer sich da eingemischt hatte.
 
Der Wissenschaftler am Mikrofon suchte fahrig nach dem Aus-Schalter der Tonanlage.
 
Janne rannte hinter P.F.O.T.E. her auf die Bühne.
 
„Komm zurück!“, rief sie verzweifelt.
 
Die beiden Assistenten richteten sich auf und starrten P.F.O.T.E. an.
 
Und wie P.F.O.T.E. es gehofft hatte, nutzte Tapf Eins die Verwirrung und schlüpfte aus dem Käfig.
 
P.F.O.T.E. schnappte sich das Halsband, das auf dem Boden lag, und rannte los.
 
Er rannte auf den Wissenschaftler zu, der die Arme ausbreitete, um ihn zu fangen.
 
Kurz vor ihm drehte P.F.O.T.E. jedoch scharf ab und verschwand durch die Tür zum Laborraum.
 
„Fangt ihn!“, schrie der Wissenschaftler.
 
„Welchen?", fragten die Assistenten verwirrt.
 
„Den richtigen!"
 
„Welcher ist denn der Richtige?"
 
Tapf Eins hatte Janne erreicht.
 
Janne zuckte ängstlich zurück, aber Tapf Eins sprang auf ihren Arm und drückte sich an sie wie ein ganz normaler scheuer, braver Mops.
 
„Ich bring dich raus", sagte Janne sofort.
 
Sie rannte seitlich aus dem Raum.
 
Paul erwartete sie schon im Flur. Er reichte ihr den Autoschlüssel.
 
„Ältestes Auto auf dem Parkplatz. Dunkelblauer Ford Fiesta. Pack ihn rein und duck dich.“
 
Aber Janne drückte Paul den Mops in den Arm.
 
„Wir holen P.F.O.T.E.“, sagte sie entschlossen.
 
P.F.O.T.E. stieß eine Tür nach der anderen auf.
 
Er durchquerte alle Labore, erschreckte die Sekretärin, die gerade sehr entspannt ein Sudoku in der Zeitung löste, warf den Putzeimer des Hausmeisters um, ließ sich von einem Praktikanten mit dem Handy fotografieren, fraß im Vorübergehen ein Stück Muffin, das jemand verloren hatte, und schnüffŽelte an allen Türen.
 
Endlich, ganz weit im hintersten Flur, nahm er eine Spur auf.
 
Sein Herz schlug wie verrückt.
 
Er richtete sich an der Tür auf und drückte mit den Vorderpfoten die Klinke hinunter.
 
Der Geruch wurde ganz stark.
 
Überwältigt blieb er stehen.
 
Im Raum befanden sich mehrere große Käfige, und in jedem der Käfige lag ein Hund.
 
Alle fünf Hunde, P.F.O.T.E. und die Hunde in den Käfigen, glichen sich aufs Haar.
 
Bis auf ein paar Haare.
 
Die Hündinnen hatten ein paar braune Haare an der Schwanzspitze. P.F.O.T.E.s Bruder hatte ein paar weiße am Bauch. P.F.O.T.E. selbst hatte aber ein paar braune Haare auf der Stirn.
 
„Mama?„, flüsterte P.F.O.T.E.
 
Einer der Hunde sah auf und spitzte die Ohren.
 
„Mama, ich bin’s!"
 
Die Hündin sprang auf.
 
Auch die anderen Hunde wurden jetzt aufmerksam.
 
Einer fing an zu bellen.
 
„Ruhe", befahl die Hündin.
 
Sie wandte sich P.F.O.T.E. zu. „Wo kommst du denn auf einmal her?"
 
P.F.O.T.E. rannte auf sie zu und versuchte, ihr durch das Käfiggitter hindurch über die Nase zu lecken.
 
„Du riechst komisch", stellte sein Bruder, der bei der Mutter untergebracht war, fest. „Warum riechst du so komisch?"
 
„Und warum hast du dein Sprachhalsband dabei?", fragte eine der Schwestern, die am anderen Ende des Raums zusammen in einem Käfig saßen. „Hast du es etwa gestohlen?“
 
„Ich hole euch hier heraus“, sagte P.F.O.T.E.
 
„Ich habe viele Freunde bei den Menschen draußen, die werden uns helfen. Bestimmt finde ich heraus, wie man die Käfige aufbekommt. Oder Paul hilft mir."
 
„Den mag ich nicht", sagte P.F.O.T.E.s Schwester. „Er riecht komisch."
 
„Wieso sollten wir denn weggehen?", fragte P.F.O.T.E.s zweite Schwester. „Wir wissen ja gar nicht, was uns draußen erwartet."
 
„Hier drin kennen wir uns wenigstens aus", gab die Mutter zu bedenken.
 
„Das Futter ist in Ordnung und wir werden gut behandelt. Manchmal dürfen wir spielen, es ist immer schön warm und keiner tut uns etwas zuleide."
 
„Aber draußen ist die Welt!", rief P.F.O.T.E.
 
„Und was soll das sein, bitte schön?", fragte eine Schwester spöttisch.
 
„Die Welt, das ist ein Körbchen, Futter, Wasser, Wärme und Spielen. Das alles haben wir hier drin. Was sollte es draußen mehr geben?"
 
„Sonne", sagte P.F.O.T.E. „Bällchen. Wiesen. Katzen. Wildschweine. Zitroneneis."
 
„Ich finde das sehr untreu von dir, von hier abzuhauen“, sagte seine Schwester.
 
„Immerhin haben die Menschen hier alles für dich getan. Ohne sie gäbe es dich gar nicht. Du bist ihnen zu Dank verpflichtet. Ich für meinen Teil werde mich nicht so treulos verhalten. Ich werde bei ihnen bleiben und ihnen helfen. Das ist meine Aufgabe.“
 
„Das ist unsere Aufgabe", grollte sein Bruder.
 
„Aber draußen sind wir frei!", sagte P.F.O.T.E. Noch einmal.
 
„Ich weiß nicht, Junge", seufzte die Mutter.
 
„Mir ist das auch ein bisschen unheimlich. Hier drin lauern keine Gefahren. Aber draußen …? Wer weiß, was uns da zustoßen kann? Was zum Beispiel sind Wildschweine? Das klingt gar nicht gut ..."
 
P.F.O.T.E. starrte sie fassungslos an. „Ihr wollt nicht mit?“
 
„Nein“, sagte eine Schwester fest.
 
Die andere fügte hinzu: „Und du solltest auch hierbleiben."
 
„Du musst hierbleiben", bekräftigte sein Bruder, und die Schwestern kläfften zustimmend.
 
„Es wäre vielleicht besser …", meinte die Mutter.
 
„Niemals", sagte P.F.O.T.E. und wich ein paar Schritte zurück.
 
„Du bleibst hier!", rief sein Bruder.
 
„Nein!“ P.F.O.T.E. sah noch einmal bittend seine Mutter an.
 
„Komm du doch wenigstens mit. Dir wird nichts passieren. Ich passe auf dich auf. Das Futter draußen ist besser und es macht viel mehr Spaß, auf einer richtigen Wiese zu spielen. Und ich habe Freunde, zwei Kinder, die mögen dich bestimmt …“
 
„Nein, mein Sohn", sagte die Mutter traurig. „Das geht nicht. Ich bin eine Laborhündin und ich bleibe eine Laborhündin. Aber geh du nur ohne mich, wenn es dir draußen besser geht.“
 
Da wandte sich P.F.O.T.E. um und lief zur Tür.
 
In diesem Moment begann eine der Schwestern zu bellen.
 
Sie konnte ebenso laut bellen wie er – also etwa so laut wie ein Hund von der Größe eines Ponys.
 
So laut konnte sie bellen, dass jeder Mitarbeiter des Labors sie hörte.
 
P.F.O.T.E. sah sich panisch um.
 
Aber er konnte schon hören, wie schnelle Schritte sich näherten. 
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