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H. A. Guerber德语故事:Rübezahl

时间:2021-10-22来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: H. A. Guerber德语故事
Vor vielen tausend Jahren hauste ein mächtiger Geist in dem Riesengebirge. Die Gnomen und Kobolde waren seine Unterthanen und diese kleinen Leute waren immer sehr beschäftigt, Gold, Silber und Edelsteine zu suchen und in den schönen unterirdischen Palast des Berggeistes zu tragen.
 
Eines Tages, nachdem er fünf hundert Jahre in dem Berge geblieben war, ohne ein einziges Mal die Oberfläche der Erde besucht zu haben, fiel ihm ein zu sehen, was auf der Erde vorging.
 
Der Berggeist bestieg die höchste Kuppe des Gebirges und schaute hinab auf das schöne Land. Während seiner langen Abwesenheit hatte sich die Welt sehr verändert.
 
Die Wälder waren nicht mehr so dicht, Straßen liefen nach allen Richtungen, nach den Dörfern, die im Thale standen, und nach den prächtigen Schlössern, die man ringsum auf den Höhen erblickte. Statt einer Wüste, wo Wolf und Bär hausten, sah man jetzt wogende Kornfelder und blühende Gärten.
 
„Die Erde sieht nicht mehr aus wie ehemals!“ rief der Berggeist erstaunt. „Seitdem ich zuletzt hier oben war, hat sich alles sehr verändert! Ich muß doch einmal in das Thal gehen, um das Thun und Treiben der Menschen näher zu betrachten.“
 
So sprechend, verwandelte sich der Berggeist in die Gestalt eines Jünglings, und ging den Berg hinunter. Er beschaute Dörfer und Felder, und kam endlich in einen prächtigen Garten, wo er das Lachen fröhlicher Mädchen vernahm.
 
Der Berggeist versteckte sich hinter einen Busch, und bald sah er mehrere muntere Jungfrauen, die auf dem schönen grünen Rasen spielten. Eine dieser Jungfrauen war besonders reizend, und der Geist betrachtete sie mit besonderer Freude.
 
Endlich seufzte er und flüsterte:
 
„Ach, wie schön wäre es doch, wenn ich ein so schönes Geschöpf in meinem unterirdischen Schlosse immer unter den Augen haben könnte. Nun, warum sollte ich sie nicht entführen?“ fuhr der Geist leise fort. „Das wäre mir sehr leicht!“
 
Kaum hatte er diese Worte gesprochen, als er sich plötzlich in einen Sturmwind verwandelte, die wunderschöne Jungfrau ergriff und aus dem Kreise ihrer Gespielinnen forttrug.
 
Im Nu befand er sich wieder in seinem unterirdischen Palaste, wo er das Mädchen sanft auf ein Ruhebett legte.
 
Dort kniete er demütig zu ihren Füßen nieder und harrte geduldig, bis sie die schönen Augen langsam öffnete, denn sie war ohnmächtig geworden, als der Berggeist sie so plötzlich umfangen hatte.
 
Endlich erwachte die schöne Prinzessin Emma mit einem Seufzer aus ihrem Schlafe und blickte verwundert umher. Sie sah die glänzenden Wände des Palastes, die mit Diamanten, Perlen, Rubinen, Saphiren und Amethysten geschmückt waren, und zuletzt fiel ihr Blick auf den harrenden Jüngling zu ihren Füßen. Als die blauen Augen endlich auf ihm ruhten, rief der Geist:
 
„Schöne Jungfrau, fürchte dich nicht, du stehst unter meinem Schutze, und Niemand soll dir jemals ein Leid zufügen.“
 
„Wer bist du?“ fragte Emma erstaunt.
 
 
„Ich bin der Beherrscher des Riesengebirges und du befindest dich in meinem unterirdischen Palaste. Hier sollst du als Königin herrschen.“
 
Emma hörte diesen Worten schweigend zu, und als sie bemerkte, wie demütig der Berggeist vor ihr kniete, fürchtete sie sich gar nicht mehr, und beschloß, gute Miene zum bösen Spiel zu machen, bis sie Gelegenheit finden würde, sich aus der Gewalt des Geistes zu befreien.
 
Ihr Schweigen beunruhigte den Berggeist, doch schlug er ihr vor, die Schätze seines Reiches zu beschauen. Das gefiel der Jungfrau, und sie begleitete den Geist durch alle Zimmer und Säle des Schlosses, und bewunderte die aufgehäuften Edelsteine und die glänzenden metalle, welche die Kobolde und Gnomen eifrig zu schmelzen beschäftigt waren.
 
Eine Zeitlang fand Emma Vergnügen daran, die Herrlichkeiten dieses unterirdischen Reiches zu bewundern, aber endlich wurde ihr die Zeit lang.
 
Als der Berggeist einmal in ihr Gemach trat, fand er sie in Thränen. Er blieb einen Augenblick still stehen, dann fiel er auf die Kniee vor der weinenden Schönen, und rief verzweifelnd:
 
„Schöne Jungfrau, was fehlt dir? Hat dich Jemand beleidigt? Hast du einen Wunsch, so sollst du ihn erfüllt sehen, und koste es mir die Hälfte meines Reiches! Gebiete nur, ich stehe zu deinem Dienste bereit.“
 
„Dann führe mich wieder nach meines Vaters Schloß,“ erwiderte Emma, „und gieb mich meinen Eltern und Gespielinnen zurück. Ich langweile mich zu Tode hier in deinem unterirdischen Reiche, wo ich außer dir keine menschliche Gesellschaft habe.“
 
„Ist das der Grund deiner Thränen?“ rief der Berggeist aufspringend. „Ich kann dir deine Eltern und deine Heimat nicht zurückgeben, denn ich kann mich nicht mehr von dir trennen. Aber wenn du dich langweilst, und dich nach der Gesellschaft deiner Gespielinnen sehnst, soll dein Wunsch erfüllt werden. Warte nur, ich bin gleich wieder da.“
 
Der Geist ging hinaus auf das Feld, zog einen Korb voll Rüben aus, und brachte sie, nebst einem Zauberstäbchen, der schönen Prinzessin.
 
„Sieh her!“ rief er fröhlich. „In diesem Korbe findest du alles, was du begehrst.“
 
Zuerst wurde die Jungfrau sehr zornig, aber der Geist erklärte ihr, daß sie die Rüben nur mit dem Zauberstäbchen anzurühren brauche, einen Namen aussprechend, so würden die Gemüse sogleich in Menschen verwandelt werden.
 
Der Prinzessin gefiel dieser Gedanke sehr, sie nahm das Zauberstäbchen zur Hand, und im Nu verschwanden die Rüben und an ihrer Stelle erblickte Emma ihre geliebte Freundin Brunhilde, alle ihre anderen Gespielinnen und zuletzt sogar ihren Hund und ihre Katze.
 
Jetzt lachte Emma wieder fröhlich, und das Leben im Berge war ihr viel erträglicher als zuvor. Nach einiger Zeit aber bemerkte die schöne junge Herrin, daß ihre Gefährtinnen ihre frischen Farben allmählig verloren, und daß sie immer magerer und schwächer wurden. Emma fürchtete, daß sie krank seien, aber sie versicherten alle, daß sie sich sehr wohl befänden.
 
Eines Tages aber, als die Prinzessin aus ihrem Gemache kam, sah sie, daß die Gestalten ihrer Freundinnen so hinfällig waren, daß sie vor Mitleid in Thränen ausbrach.
 
Sie lief schnell zum Berggeist, dem sie die heftigsten Vorwürfe über seine Betrügerei machte. Der Berggeist hörte schweigend zu, aber als die Prinzessin mit ihren Vorwürfen zu Ende war, sagte er sanft:
 
„Schöne Prinzessin, ich kann es leider nicht verhindern, daß die Abbilder deiner Gefährtinnen allmählich sterben. Siehst du, es sind nur Abbilder, und so lange noch Saft und Kraft in den Rüben war, konnten sie frisch und lebensvoll bleiben.
 
„Jetzt aber sind die Säfte vertrocknet und deine Gefährtinnen können nicht mehr lange leben. Doch warum solltest du deine schönen Augen deßhalb ausweinen. Verwandele sie nur mit deinem Zauberstäbchen wieder zu Rüben, und wirf sie weg. Dann werde ich dir frische Rüben bringen, und du kannst sie nach Belieben in Menschen verwandeln.“
 
Diese Worte ermunterten Emma sehr; sie kehrte in ihr Gemach zurück, und sobald sie die welken Gestalten der Gefährtinnen mit dem Zauberstäbchen berührt, verschwanden sie, und es blieben nichts als vertrocknete Rüben auf dem Boden liegen.
 
Diese wurden ohne Zögern zum Fenster hinausgeworfen, und Emma wartete nun mit Ungeduld auf den Geist, der ihr versprochen, frische Rüben herbeizuschaffen.
 
Endlich kam er und sagte verlegen, daß er vergebens frische Rüben gesucht. Es waren keine mehr zu finden, denn der kalte Winter war gekommen, und die Erde starrte in Eis und Schnee.
 
Als die Prinzessin diese Nachricht vernahm, wurde sie sehr zornig, und machte dem Berggeiste so heftige Vorwürfe, daß er ihr versprechen mußte, so schnell wie möglich frische Rüben wachsen zu machen.
 
Der arme Berggeist hatte jetzt alle Hände voll zu thun. Er rief die Gnomen und Kobolde, hieß sie Schnee und Eis von einem Felde wegräumen, und große Feuer darunter anzünden, damit der Boden durchwärmt würde.
 
Während die Kobolde und Gnomen diese Befehle ausführten, ging der Berggeist selbst in der Gestalt eines Bauers in die nächste Stadt, wo er einen großen Sack voll Rübensamen einkaufte.
 
Der Rübensamen wurde auf das Eis und Schnee befreiten Feld gesät, und da die Gnomen die unterirdischen Feuer Tag und Nacht aufschürten, fingen die Rüben bald an zu wachsen.
 
Emma wurde jeden Tag ungeduldiger, und als die ersten kleinen Rüben wuchsen, zog der Berggeist einige heraus, um sie der Prinzessin zu zeigen. Emma sah sie etwas verächtlich an und rief:
 
„Ach! wenn es so langsam geht, werde ich vor Kummer und Einsamkeit sterben müssen, ehe die Rüben groß genug sind, um mir von Nutzen zu sein.“
 
„Nein,“ versicherte der Berggeist, „es wird nicht lange dauern und du hast Rüben die Fülle. Da sind schon einige Kleine.“
 
Er eilte wieder hinaus um die unterirdischen Feuer anzuschüren. Unterdessen blieb die Prinzessin in ihrem Gemache und dachte traurig an ihren Verlobten, den Prinzen Ratibor. Sie hätte ihm gar gerne einen Boten geschickt, um ihm zu sagen, daß sie in dem unterirdischen Palaste gefangen sei, und daß er schnell kommen solle, um sie zu befreien.
 
Als sie so nachsann und ihre Augen auf die winzigen Rüben fielen, kam ihr ein plötzlicher Gedanke. Sie holte den Zauberstab herbei, berührte eine Rübe, verwandelte sie in eine Biene und flüsterte ihr zu:
 
„Fliege hin, kleine Biene, zu meinem Verlobten, und sage ihm, daß Emma von dem Gnomenkönig gefangen ist. Fliege schnell, und wenn du in drei Tagen nicht zurück bist, so werde ich glauben, daß dich ein Unglück getroffen hat.“
 
Die Prinzessin öffnete das Fenster, die Biene flog fort, aber auf dem Wege wurde sie von einer Schwalbe gesehen und gefressen.
 
Drei Tage später nahm die Prinzessin eine andere kleine Rübe, verwandelte sie in eine Grille, und schickte sie mit derselben Botschaft an ihren Verlobten ab.
 
Die Grille wurde aber von einem langbeinigen Storche gesehen und verschlungen. Als Emma zuletzt eine Rübe in die Gestalt einer geschwätzigen Elster verwandelte, rief sie ihr zu:
 
 
„Sage meinem Verlobten, er solle am dritten Tage, von heute an, mit schnellen Pferden meiner harren an der Waldecke am Fuße des Gebirges, wo er mich zum ersten Male erblickte. Dorthin würde ich kommen, um mit ihm zu fliehen.“
 
Die Elster flog schnell auf und davon, erreichte glücklich das Schloß des Prinzen Ratibor, fand ihn in seinem Garten, und teilte ihm die Botschaft der Prinzessin mit.
 
Voll Entzücken versprach der Prinz, die Prinzessin am dritten Tage am Fuße des Berges zu erwarten. Die geschwätzige Elster flog pfeilschnell davon, um der Prinzessin diese Botschaft zu bringen.
 
Unterdessen waren die Rüben mit merkwürdiger Schnelle gewachsen, und der Berggeist kam jetzt, um der Prinzessin zu sagen, daß sie bald Rüben die Fülle haben sollte.
 
Die Prinzessin schien so freundlich, daß er Mut bekam, in sie zu dringen, ihm ihre schöne Hand zu reichen und seine Gemahlin zu werden.
 
Die Prinzessin lächelte, errötete und sagte endlich sehr gütig:
 
„Du hast mir schon so viele Beweise deiner Ergebenheit gegeben, daß ich mir nur noch einen einzigen fordere, ehe ich deine Gemahlin werde.“
 
Der entzückte Berggeist rief schnell:
 
„Sprich, schöne Prinzessin! Ich will dir so viele Beweise meiner Liebe geben, als du fordern wirst!“
 
„Nun, so zähle einmal die Rüben, welche du für mich gesät hast, und wenn du mir ihre Anzahl genau sagen kannst, so will ich deine Frau werden.“
 
Der Geist eilte fort, um sogleich die Zählung zu beginnen, und während er so beschäftigt war, stieg Emma den Berg hinunter zu ihrem harrenden Verlobten.
 
Der ahnungslose Geist zählte eifrig, bis er ans Ende kam. Eben wollte er zur Prinzessin eilen, um ihr die Zahl anzugeben, als es ihm plötzlich einfiel, daß er sich wohl um eine oder zwei verzählt haben könnte.
 
Darum zählte er die Rüben noch einmal, und als er fertig war, fand er drei Rüben mehr als das erste Mal.
 
„Ich muß mich wirklich geirrt haben,“ sagte er. „Nun will ich sie noch einmal zählen, damit ich die richtige Zahl finde.“
 
Es war sehr langweilig. Am Ende wurde er aber doch fertig mit dem Zählen, und der Berggeist rannte jetzt in seinen Palast, um der Prinzessin zu melden, daß er Wort gehalten, und nun ihre Hand fordern dürfe.
 
Die Prinzessin war aber nirgends zu finden. Sie war weder im Garten, noch in der Schatzkammer, noch in ihren Gemächern. Der Geist suchte vergebens überall. Endlich fing er an zu fürchten, daß die Prinzessin entflohen sei.
 
Er stieg schnell auf die höchste Kuppe des Gebirges, und da sah er mit Entrüstung, wie sie mit ihrem Verlobten auf raschen Pferden davon jagte, und schon über die Grenze seines Reiches geflohen war.
 
 
Der Geist war so zornig, daß er in sein unterirdisches Schloß zurückkehrte, und sich lange nicht mehr auf der Oberfläche der Erde blicken ließ. Seit er von der Prinzessin so fein überlistet worden, während er für sie Rüben zählte, nennen ihn die Menschen Rübezahl. 
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